Torwart-Ikone Sepp Maier hat seinen Weggefährten Uli Hoeneß vehement verteidigt - und dessen Kritiker attackiert.
Getty"Unterste Schublade": Nächste Legende mischt sich in die Debatte um Uli Hoeneß beim FC Bayern München ein
WAS IST DER HINTERGRUND?
Zuletzt tadelten die beiden TV-Experten Markus Babbel und Lothar Matthäus den Patron des FC Bayern München. Aufgrund seiner permanenten öffentlichen Wortmeldungen und Einmischungen ins Tagesgeschäft nannte Babbel Hoeneß (73) unter anderem "das größte Problem des FC Bayern".
WAS WURDE GESAGT?
Maier (81) erwiderte bei Sport1: "Also ganz ehrlich - das hat mich richtig wütend gemacht. Diese Respektlosigkeit geht gar nicht. Erstmal sollte sich der Markus Babbel überlegen, was er dem FC Bayern überhaupt zu verdanken hat. Ohne Uli hätte er vielleicht nie so eine Karriere gemacht."
Babbel stammt aus der Jugend des FC Bayern und schaffte es in den 1990er Jahren zu den Profis, Hoeneß war damals Manager. Mittlerweile fungiert Babbel als Experte. "Ich weiß ja, dass heutzutage jeder dieser Experten meint, seine Meinung rausposaunen zu müssen, aber was sich der Babbel da geleistet hat, ist unterste Schublade", betonte Maier. "Zu behaupten, Uli Hoeneß sei 'das größte Problem' des FC Bayern – das ist nicht nur respektlos, das ist einfach nur dumm."
WAS WURDE NOCH GESAGT?
Vor Babbels Kritik hatte sich Hoeneß einen öffentlichen Schlagabtausch mit Matthäus geliefert, einem weiteren Ex-Spieler des FC Bayern. "Mein Gott, der Lothar spielt seit Jahrzehnten die gleiche Platte", findet Maier. "Es langweilt mich. Wenn du sagst, du nimmst Uli 'nicht mehr ernst' - warum redest du dann ständig über ihn? 'Uli lebt in seiner Welt?' Na ja, das ist die Welt, in der der FC Bayern zu einem der größten Klubs der Welt geworden ist. Das muss man erst mal hinkriegen."
Maier spielte in den 1970er Jahren gemeinsam mit Hoeneß beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft, gemeinsam gewannen sie dreimal den Europapokal der Landesmeister und 1974 die Weltmeisterschaft. Für den Ex-Keeper "ist Uli jemand mit Rückgrat, mit klarer Meinung, mit Herzblut für den Verein - sowas fehlt heute vielen. Und nur weil er seine Meinung sagt, ist er nicht gleich das 'Problem'. Im Gegenteil - ohne Uli wären viele dieser Leute überhaupt nicht da, wo sie heute sind. Das Problem sind leider Experten wie Babbel und Lothar."
Dem Experten-Duo empfiehlt Maier "ein bisschen mehr Demut. Und mehr Respekt. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was Uli sagt oder tut - aber ihn so abzukanzeln, ist ein Armutszeugnis. Die beiden sollten sich lieber mal fragen, was sie dem Verein und Uli zu verdanken haben. Und vielleicht mal still sein, wenn sie nichts Konstruktives beizutragen haben."

