Basels Ära mit acht Meistertiteln in Folge war 2017 zu Ende gegangen. Die Dominanz ist seitdem zu den Young Boys Bern gewandert, die sich zuletzt in fünf von sechs Fällen zum Schweizer Champion krönten und in ihrer Serie lediglich 2022 vom FC Zürich unterbrochen wurden.
Basel spielte in den beiden vergangenen Jahren überhaupt keine Rolle mehr im Titelkampf. Schlimmer noch, im Herbst 2023 fand sich der einstige Serienmeister plötzlich auf dem letzten Platz der Super League wieder. Abstiegskampf hieß die bittere Realität, dank eines Aufschwungs wurde es letztlich aber nie ernst mit einem möglichen Absturz in die Zweitklassigkeit.
Stattdessen steht Basel nun wieder ganz oben. Natürlich hat daran Trainer Fabio Celestini einen riesigen Anteil, der den FCB Ende Oktober 2023 als Tabellenschlusslicht mit nur fünf Punkten aus elf Spielen übernahm. Hinzu kamen weitere gute Transfers wie Bénie Traoré, Kevin Carlos oder Philip Otele, die voll einschlugen. Das wichtigste Puzzleteil ist allerdings definitiv Shaqiri.
Bei 14 Toren und 17 Assists steht er in der laufenden Super-League-Saison derzeit. Damit war er an fast der Hälfte von Basels Treffern direkt beteiligt, seit Jahresbeginn führt er die Mannschaft zudem als Kapitän an. "Ich habe das seit seiner Rückkehr nach Basel im Kopf gehabt", erklärte Trainer Celestini die Entscheidung, die Binde Dominik Schmid abzunehmen und an Shaqiri weiterzureichen. Schmid habe mit dem Wechsel "kein Problem" gehabt, betonte Celestini.
Aufgrund von Shaqiris märchenhafter Rückkehr wird in der Schweiz sogar schon über ein Comeback des genialen Kraftpakets in der Nationalmannschaft diskutiert. Seine Karriere in der Nati hatte "Shaq" nach der EM 2024 eigentlich beendet, die Schweizer Boulevardzeitung Blick befragte aufgrund von Shaqiris Leistungen in Basel aber mehrere Experten dazu, ob eine Rückkehr in die Landesauswahl sinnvoll sei. Die Reaktionen waren dabei gemischt, der ehemalige Bundesligaprofi Benjamin Huggel befand aber: "Wenn er seine Form über die Sommerpause hinaus halten kann, könnte er eine interessante Offensiv-Variante sein für die WM-Qualifikationsspiele."
Zunächst steht für Shaqiri nun die vorläufige Krönung seiner Rückkehr im Fokus, Ende Mai will er seinen vierten Schweizer Meistertitel bejubeln. So, wie er es sich schon im vergangenen Sommer erträumte, als er gerade erst wieder frisch zurück in der Heimat war: "Ich werde alles geben, damit wir den Kübel (Pokal für den Schweizer Meister, d. Red.) wieder nach Basel bringen", hatte Shaqiri den tausenden Fans versprochen. Sollte das so schnell klappen, wäre das Märchen perfekt.