"Spiegelt den Spielverlauf nicht wider": Carlo Ancelotti analysiert Clasico-Klatsche - und sieht "psychologisches Problem" bei Real Madrid

Trotz des einseitigen Ergebnisses - die Gäste aus Barcelona hatten 58,5 Prozent Ballbesitz, 15 Torschüsse gegenüber neun von Madrid, drei Abschlüsse mehr auf den gegnerischen Kasten und eine Quote von 2,67 zu 1,51 bei den Expected Goals - empfand Trainer Ancelotti das Ergebnis als ungerecht.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte Ancelotti: "Das spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Wir haben das erste Tor verpasst und dann sind sie in Führung gegangen. Das Spiel war bis zum ersten Tor sehr ausgeglichen und wir hatten mehr Chancen. Mit unserem 4-4-2 finde ich, dass wir in der ersten Halbzeit gut gespielt haben."

Auf die Frage, welches Problem er bei seiner Mannschaft sehe, antwortete er: "Das Problem ist, dass man Risiken eingehen muss, wenn man zwei Tore kassiert. Das ist ganz normal. Gegen eine Mannschaft, die gut in Form ist, ist das noch gefährlicher. Wenn wir ein Tor zum 1:2 gemacht hätten, wäre es anders gekommen. Es gibt Probleme, die wir lösen müssen. Heute hatten wir in der ersten Halbzeit eine hohe Intensität und sind gut in die zweite Halbzeit gestartet. Aber das Tor hat alles verändert. Es ist auch ein psychologisches Problem, kein taktisches Problem."

Ancelotti fügte hinzu: "Ich bereue meinen Gameplan nicht. Ich bin seit 48 Jahren im Fußball tätig, also liege ich nicht falsch, wenn ich sage, dass die erste Halbzeit gut war. Bei der Niederlage gegen Lille war das anders. Damals waren wir sehr schlecht. Heute haben wir gekämpft."

Es war ein deutlicher Sieg für Barca und eine herbe Niederlage für Los Blancos. Die Blaugrana beendeten die Serie von 42 Spielen ohne Niederlage der Madrilenen in LaLiga und setzten sich mit sechs Punkten Vorsprung an die Tabellenspitze. Sollte das Team tatsächlich ein "psychologisches" Problem haben, ist die Frage, wie schnell sich Real von dieser Pleite erholen wird.

Tabellenführer Barca spielt am nächsten Sonntag zu Hause gegen Espanyol, während Madrid einen Tag zuvor nach Valencia reist. Beide Teams sind dann einige Tage später in der Champions League im Einsatz: Real empfängt die AC Milan, Barcelona reist zu Roter Stern Belgrad.