Spektakuläre Rolle rückwärts: Julian Nagelsmann plant offenbar dicke Startelf-Überraschung gegen Luxemburg

Wie die Bild berichtet, werde Kimmich am Freitagabend gegen Luxemburg in der WM-Qualifikation entgegen Nagelsmanns zuletzt als unumstößlich ausgesprochener Devise wieder auf die Position als Rechtsverteidiger zurückkehren. So habe Kimmich die gesamte Woche über schon auf jener Position im Training agiert.

Eigentlich wollte Nagelsmann seinen Kapitän wie beim FC Bayern in zentraler Rolle als Mittelfeldchef etablieren. Der Grund: Nagelsmann wolle aufgrund der "Kürze der Zeit" bis zur WM 2026 in seinem "Herzstück" keine Experimente mehr machen und weil Kimmich "einer von zwei, drei Spielern ist, die dort im Klub Stammspieler sind", beorderte der Bundestrainer den 30-Jährigen Ende Juli trotz formidabler Leistungen in der Nations League gegen Italien (1 Tor, vier Vorlagen) zurück ins Mittelfeldzentrum, ließ sich dabei aber zumindest ein kleines Hintertürchen offen.

"Sollten die angestammten Rechtsverteidiger-Kandidaten auf ganzer Linie versagen - wovon ich nicht ausgehe - dann kann sich das noch ändern", sagte Nagelsmann. Knapp drei Monate später ist die Not auf der rechten Seite aber wieder elementar, ein Sinnbild des Versagens.

Beim desaströsen Auftakt in die WM-Qualifikation gegen die Slowakei bot Nagelsmann Debütant Nnamdi Collins nach starken Leistungen für Eintracht Frankfurt (allerdings als rechter Innenverteidiger) und die U21 bei der EM im Sommer von Beginn an auf. Collins erlebte einen Horror-Einstand und musste zur Pause raus. Für ihn spielte der gelernte Linksverteidiger Maxi Mittelstädt.

Nagelsmann ließ zur aktuellen Situation mit seinen Aussagen am Donnerstag Interpretationsspielraum. "Stand jetzt" sei Kimmich im Zentrum eingeplant. Aber: "Es ist nie ausgeschlossen, dass er auch mal eine andere Position spielt."

"Am Ende sage ich oft, ihr müsst auch bewerten: Wo spielt der Spieler bei Bayern München? Wenn man eine Heatmap bei Bayern München sieht, wo spielt der Spieler - meistens rechts hinten", erklärte Nagelsmann.

Nagelsmanns womöglich erste Option fällt indes seit fast einem Jahr aus. Benjamin Henrichs von RB Leipzig hatte sich kurz vor Weihnachten 2024 einen Achillessehnenriss zugezogen und pausiert seitdem. Wegen der brenzligen Lage auf der rechten Außenbahn nominierte Nagelsmann den zuletzt formstarken Ridle Baku erstmals nach vier Jahren wieder für die Nationalmannschaft.

Sollte Kimmich tatsächlich gegen Luxemburg auf die rechte Abwehrseite zurückkehren, müsste Nagelsmann entsprechend auch sein zentrales Mittelfeld umbauen. Womöglich werden am Freitagabend Angelo Stiller vom VfB Stuttgart und Kimmichs Klubkamerad Aleksandar Pavlovic die Doppel-Sechs geben. Alternativ hätte Nagelsmann auch Leon Goretzka und Felix Nmecha vom BVB in der Hinterhand.