Kuriosum aus der Fußball-Welt: Der bulgarische Erstligist PFC Arda Kardzhali hat eine Schweigeminute vor dem Spiel gegen Lewski Sofia abgehalten für einen ehemaligen Spieler des Vereins. Doch Petko Ganchev war zu diesem Zeitpunkt quicklebendig.
https://www.facebook.com/FCARDA.bgSeine Frau empfing ihn unter Tränen: Profiklub hält Schweigeminute für lebenden Ex-Profi ab
WAS IST PASSIERT?
Vor dem Spiel gegen Sofia hatten sich die Profis des PFC Arda am Mittelkreis zusammengefunden und dem vermeintlich verstorbenen Ganchev (78) gedacht. Davon hatte zuerst die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Schweigeminute schlug anschließend hohe Wellen, weil Ganchev gar nicht tot ist.
WAS WURDE GESAGT?
Noch vor Ende des Spiels informierte der Klub in den Sozialen Medien darüber, dass er falsche Informationen über das Ableben von Ganchev erhalten habe. "Liebe Journalisten und Arda-Fans, das Management des PFC Arda möchte sich bei dem ehemaligen Arda-Spieler Petko Ganchev und seinen Angehörigen entschuldigen, nachdem der Verein falsche Informationen über seinen Tod erhalten hat", hieß es in einer Stellungnahme: "Wir wünschen Petko Ganchev noch viele Jahre bei guter Gesundheit und viel Freude an Ardas Erfolgen."
Tatsächlich hatte die Nachricht vom vermeintlichen Tod Ganchevs besonders dessen Angehörige schockiert, die das Spiel im Fernsehen verfolgt hatten. Einer seiner Bekannten soll sogar im Stadion gewesen sein.
WIE GING ES WEITER?
Das bulgarische Portal Blitz kontaktierte Ganchev, der von den anschließend dramatischen Ereignissen erzählte. Demnach habe er sämtliche Anrufe und Benachrichtigungen von besorgten Angehörigen und Freunden nicht beantworten können, weil er gerade am Steuer seines Autos saß. Als er zu Hause eintraf, soll seine Frau ihn weinend empfangen haben.
"Sie schrie: 'Petko, Petko, sie haben im Fernsehen verkündet, dass du gestorben bist!' Sie erklärte mir, dass man sie angerufen hätte und man ihr erzählt habe, was beim Spiel gesagt wurde", berichtete Ganchev, der laut eigenen Angaben 120 Tore in fünf Jahren für Arda erzielte.
Am Ende konnte Ganchev die Sache aber aufklären und der Schock ist mittlerweile verdaut. "Die Situation war nicht angenehm, aber letztendlich müssen wir positiv sein. Als ich die Nachricht gehört habe, habe ich einen kleinen Brandy getrunken“, sagte er.