Die erste Enttäuschung dieser bisher völlig verkorksten Saison konnte Paul Nebel vermutlich noch ganz gut wegstecken. Zum Bundesliga-Auftakt hatte er mit Mainz 05 eine überraschende 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Köln kassiert, war zu allem Überfluss wegen einer Notbremse nach einer Stunde auch noch mit Rot vom Platz geflogen. Doch drei Tage nach dem Fehlstart durfte sich Nebel dann über ein ganz besonderes Highlight freuen.
Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierte den Mittelfeld-Wirbler für die WM-Qualifikationsspiele Anfang September erstmals für die deutsche A-Nationalmannschaft. "Paul Nebel ist einer der auffälligsten Offensivspieler der vergangenen Spielzeit, in Mainz hat er eine sehr gute Saison gespielt mit einer guten Quote", lobte Nagelsmann und schob nach: "Er ist auch ein guter Spieler für unsere Trainingseinheiten, weil er eine gewisse Unbekümmertheit mitbringt."
Von jener Leichtigkeit, die Nebel in den erlauchten Kreis der besten deutschen Spieler gebracht hat, ist seither aber nicht viel übrig geblieben. Stattdessen gehen ihm Unbekümmertheit und Spielwitz allzu häufig vollkommen ab in einer Spielzeit, deren beinharte Realität aktuell heißt: Abstiegskampf, Tabellenletzter, Ernüchterung statt Euphorie. Und Nebel ist eines der Gesichter der großen Mainzer Krise.


.jpeg?auto=webp&format=pjpg&width=3840&quality=60)

