Der frühere Bundesliga-Profi Jean-Philippe Mateta ist im englischen FA Cup brutal gefoult geworden und musste infolgedessen offenbar mit Sauerstoff versorgt werden. Am Abend meldete sich der 27-Jährige von Crystal Palace aus dem Krankenhaus und gab vorsichtig Entwarnung.
Getty"Schlimme Wunde und Kopfverletzung": Große Sorgen um Ex-Bundesligastar nach Horror-Foul
WAS IST PASSIERT?
Nach einem heftigen Einsteigen von Liam Roberts, dem Torhüter des Zweitligisten FC Millwall, wurde der Angreifer von Crystal Palace mehrere Minuten lang auf dem Rasen unter anderem mit einer Beatmungshilfe behandelt, bevor er unter dem Applaus der Zuschauer auf einer Trage abtransportiert wurde. Während die Heimfans jedoch applaudierten, sorgten die gegnerischen Anhänger mit geschmacklosen Gesängen für einen Eklat. So war im Fernsehen zu hören, wie einige Millwall-Fans "lasst ihn sterben" riefen.
"Die Millwall-Fans machen sich mit ihren Gesängen über Mateta bei niemandem beliebt. Der Klub könnte deswegen zur Rede gestellt werden", sagte BBC-Kommentator Jonathan Pearce.
WAS WURDE GESAGT?
"Er ist bei Bewusstsein und liegt im Krankenhaus. Sein Ohr sieht schrecklich aus. Es ist eine sehr schwere Verletzung, wir hoffen das Beste für ihn", sagte Palace-Coach Oliver Glasner über den ehemaligen Profi des FSV Mainz 05. Mateta selbst meldete sich am frühen Abend via Instagram zu Wort: "Vielen Dank für all die netten Nachrichten. Mir geht es gut. Ich hoffe, dass ich sehr bald zurückkehren kann. Und stärker als je zuvor."
Vereinsboss Steve Parish übte scharfe Kritik an Roberts. "Das ist die rücksichtsloseste Attacke auf einem Fußballplatz, die ich je gesehen habe", sagte Parish gegenüber der BBC. "Ich denke, er sollte sich gründlich hinterfragen, dieser Junge, denn er gefährdet mit einer solchen Attacke einen Berufskollegen, vielleicht sogar sein Leben."
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Wenige Minuten nach Anpfiff des Londoner Stadtduells war Roberts aus seinem Kasten gestürmt und hatte versucht, einen Ball auf Kopfhöhe von Mateta zu klären. Dies misslang völlig: Statt den Ball zu treffen, erwischte er den 27-Jährigen, der sich in einem Laufduell mit einem gegnerischen Verteidiger befand und auf den Ball starrte, mit den Stollen seines linken Fußes seitlich am Kopf. Roberts sah nach VAR-Eingriff die Rote Karte, zunächst war er nur mit Gelb verwarnt worden.
WAS WURDE NOCH GESAGT?
Parish zog Vergleiche zu dem berühmten Zusammenstoß zwischen dem früheren DFB-Torwart Toni Schumacher und Patrick Battiston bei der WM 1982. Vor 43 Jahren war Schumacher dem Franzosen rücksichtslos ins Gesicht gesprungen, der Stürmer wurde damals bewusstlos vom Platz getragen. "Es ist schwierig für mich, im Moment an etwas anderes zu denken, da JP (Mateta, Anm. d. Redaktion) im Krankenhaus liegt", sagte Parish. "Warum der Schiedsrichter auf den Bildschirm schauen musste, weiß ich nicht."
Getty Images SportWUSSTEST DU?
Mateta, der mit Frankreich im vergangenen Sommer Olympia-Silber gewonnen hatte, befand sich zuletzt in starker Form. Seit Anfang Januar hat er für das Team des früheren Frankfurter Trainers Oliver Glasner bereits acht Tore erzielt. Palace wurde seiner Favoritenrolle im Achtelfinal-Duell in Überzahl gerecht und gewann am Samstagnachmittag 3:1.



