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Schiedsrichterzoff vor dem Finale der Copa del Rey eskaliert: Real Madrid fordert Neuansetzung und sagt offizielle Termine ab

Einen Tag vor dem Finale der Copa del Rey zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona ist mächtig Druck auf dem Kessel. Grund dafür ist die Schiedsrichteransetzung für die Begegnung der spanischen Erzrivalen. Dieses passt Real überhaupt nicht und dies führt zu Chaos.

  • WAS IST PASSIERT?

    Ricardo de Burgos Bengoetxea soll das Spiel am Samstagabend leiten. Auf Reals hauseigenem TV-Sender wurde der 39-Jährige im Vorfeld der Partie hart kritisiert und strittige Szenen aus Spielen der Blancos unter seiner Leitung seziert.

    De Burgos Bengoetxea gab am Freitag eine Pressekonferenz, auf der er unter Tränen unter anderem berichtete, wie sein Sohn in der Schule wegen dieser Stimmungsmache als "Sohn eines Diebes" tituliert worden sei. Außerdem kritisierte auch Pablo Gonzalez Fuertes, der VAR des Endspiels, das Vorgehen von Real Madrid TV.

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  • Ricardo de Burgos Bengoetxea 2025Getty Images

    DIE REAKTION:

    In der Reaktion der beiden Unparteiischen sehen sich Reals Verantwortliche bestätigt und fürchten keine neutrale Spielleitung. Deswegen fordern sie kurzfristig eine neue Schiedsrichteransetzung. Eine Forderung, die der Verband RFEF nicht erfüllen will. Er hat Real eine Absage erteilt und laut eines Berichts der As klargestellt: "Wir werden nicht nach der Pfeife eines Vereins tanzen."

    Real baute eine Drohkulisse aufgebaut, denn der Rekordmeister sagte alle offiziellen Termine im Vorfeld des Spiels abgesagt. So erschienen Trainer Carlo Ancelotti und Kapitän Luka Modric nicht zur Pressekonferenz. Eine öffentliche Trainingseinheit, das traditionelle Essen der Vorstände und Fototermine ließen die Blancos ebenfalls platzen.

    Marca schrieb, dass "der Hauch einer Absage über Sevilla" gehangen habe. Zu dem Spiel werden unter anderem 30.000 Fans aus der Hauptstadt erwartet. Real aber betonte, dass eine Absage nie zur Debatte gestanden habe. Man habe "nie in Erwägung gezogen hat, vom morgigen Finale zurückzutreten", teilten die Königlichen mit. Die Vorfälle seien kein Grund für den "Abbruch eines Sportereignisses von globaler Bedeutung".

    Real veröffentlichte auf seiner Webseite zudem ein Statement. Darin hieß es:

    "Real Madrid hält die öffentlichen Äußerungen, die heute von den für das Finale der Copa del Rey, das morgen, am 26. April 2025, stattfindet, ernannten Schiedsrichtern gemacht wurden, für unzulässig.

    Diese Äußerungen, die überraschenderweise die Videos eines durch die Meinungsfreiheit geschützten Medienunternehmens wie Real Madrid TV in den Mittelpunkt gerückt haben, zeigen einmal mehr eine klare und offensichtliche Animosität und Feindseligkeit dieser Schiedsrichter gegenüber Real Madrid.

    Noch überraschender sind Äußerungen in einem bedrohlichen Ton, die auf die Einheit der Schiedsrichter anspielen, um angebliche Maßnahmen oder Aktionen anzukündigen, die weit von den Grundsätzen der Fairness, Objektivität und Unparteilichkeit entfernt sind, die nur wenige Stunden vor einem Fußballereignis herrschen sollten, das die Aufmerksamkeit von Hunderten von Millionen Menschen in der ganzen Welt auf sich zieht.

    Angesichts der Schwere der Vorfälle hofft Real Madrid, dass die Verantwortlichen der RFEF und der Schiedsrichterinnung entsprechend handeln und die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz des Ansehens der von ihnen vertretenen Institutionen ergreifen werden."

    Madrids Hoffnungen auf eine andere Besetzung des Schiedsrichtergespanns enttäuschte Verbandspräsident Rafael Louzá am Freitagabend bei Cadena SER. Er ließ verlauten: "Ein Schiedsrichterteam wurde ausgewählt und so wird es auch kommen. Ich bin sehr ruhig, das Pokalfinale wird stattfinden."

  • WAS WURDE GESAGT?

    Barcelonas Trainer Hansi Flick meinte auf seiner Pressekonferenz zum Verhalten des Gegners: "Was soll ich dazu sagen? Für mich ist das nur Sport, nur ein Spiel, nur Fußball. Es ist unsere Verantwortung, die Spieler zu schützen, alle um das Spiel herum zu schützen. Das ist nicht schön. Natürlich gibt es vielleicht auf dem Spielfeld Emotionen, aber nach dem Spiel muss es auch gut sein."

    Weiter meinte der ehemalige Bundestrainer: "Die Fans wollen die Spieler sehen. Natürlich brauchen wir dazu auch die Schiedsrichter und darum müssen wir uns darum kümmern. Das ist kein Fair Play und nicht respektvoll."

  • Florentino Perez Real Madrid 2024Getty Images

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Der Umgang mit Unparteiischen in Spanien ist schon seit mehreren Monaten ein Thema. Im Februar hatte Real Madrid immer wieder die Leistungen der Unparteiischen öffentlich kritisiert. Besonders hart traf es José Luis Munuera Montero, der daraufhin vor allem in den Sozialen Netzwerken übel angegangen worden war und sogar Morddrohungen erhielt.

    Zuvor hatte Real bereits in einem vierseitigen Brandbrief zum Rundumschlag ausgeholt. Es benötige eine "vollständige" Reform des Schiedsrichterwesens. Das System habe sich als "von innen heraus korrupt" erwiesen. Der Klub-Sender hatte begleitend dazu immer wieder Videos gezeigt, in denen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zusammengestellt worden waren.

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