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"Riesiger Fehler, den ich zutiefst bereue:": Karim Adeyemi meldet sich nach Strafbefehl wegen illegalem Waffenbesitzes zu Wort - BVB und DFB sprechen Sanktionen aus

Karim Adeyemi hat Stellung zum Strafbefehl gegen seine Person bezogen und sich reumütig hinsichtlich des illegalen Waffenbesitzes gezeigt.

  • Adeyemi: "Fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen"

    "Ihr habt sicher die Schlagzeilen über mich in den letzten Tagen gesehen. Es fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen: Anfang 2024 habe ich aus Leichtsinn und ohne wirklich drüber nachzudenken, was ich da tat, eine sogenannte 'Mystery Box' im Internet bestellt", erklärte der Offensivspieler des BVB in einer Stellungnahme auf Instagram.

    In dieser hätten sich Gegenstände befunden, "die waffenrechtlich nicht erlaubt sind. Viele Monate später wurde das Paket zugestellt, und ist durch einen Zufall ungeöffnet bei der Polizei gelandet". Er bedauere, dass er einen "riesigen Fehler" gemacht habe. "Einer, der mir sehr leid tut, mich viel gekostet hat und den ich zutiefst bereue", so Adeyemi.

    Weiter erklärte er: "Ich weiß, dass ich in der Öffentlichkeit stehe und eine Vorbildfunktion habe. Der bin ich dabei nicht gerecht geworden. Genau deshalb schmerzt es mich umso mehr, dass ich so leichtsinnig gehandelt habe. Ich habe daraus gelernt und verspreche euch, dass ich solche Fehler in Zukunft vermeiden werde. Danke an alle, die mir trotzdem Vertrauen und Unterstützung schenken."

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  • Waffen werden von der Polizei am Flughafen aufgegriffen

    Bereits zuvor hatte die Bild enthüllt, dass der illegale Waffenbesitz des 23-Jährigen eher zufällig entdeckt worden war. Demnach hätte ein Jugendfreund Adeyemis den BVB-Star im Sommer 2024 in seinem Urlaub in Griechenland besuchen und dabei ein Paket aus dem Haus des BVB-Stars mitbringen sollen.

    Irrtümlicherweise griff der Bekannte allerdings zum falschen Paket. Statt eines Päckchens mit Kleidung und Kosmetik, die Adeyemi und seine Ehefrau im Voraus im Internet bestellt hatten, steckte er ein anderes Paket in seine Tasche - die besagte 'Mystery Box', welche der Dortmunder Profi bei TikTok bestellt haben soll. Diese Boxen sind Überraschungspakete, bei denen der Käufer nicht genau weiß, was darin ist.

    Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen sei das Paket schließlich der Polizei in die Hände gekommen, die es umgehend beschlagnahmte. Laut dem Behörden-Bericht sollen drei Messer, zwei Schlagringe, ein Teleskopschlagstock, ein Blendlicht und zwei Sturmhauben sichergestellt worden sein. Über die Auswertung von Textnachrichten auf dem Handy des Freundes kam die Polizei letztlich auf Adeyemis Spur. Auch gegen den Freund wurde offenbar Strafanzeige erstattet.

  • BVB und Adeyemi einigen sich auf Disziplinarmaßnahme

    Nach deutschem Waffengesetz sind Erwerb, Besitz und Führung von Schlagringen und Tasern strafbar. Bei Verstößen drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren. Der Einsatz eines Schlagrings kann sogar mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.

    Laut Bild erstattete die Staatsanwaltschaft bereits einen Strafbefehl gegen Adeyemi. Die mutmaßliche Geldbuße beträgt 450.000 Euro (60 Tagessätze à 7500 Euro). Die Höhe richtete sich nach dem Nettoeinkommen des BVB-Stars.

    Mittlerweile äußerste sich auch der BVB zu den Vorfällen. In einer Stellungnahme betonte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken: "Wir haben die Angelegenheit natürlich sehr ernst genommen und konnten inzwischen mit Karim Adeyemi ausführlich und deutlich über sein Verhalten sprechen. Er bereut seinen Fehler zutiefst." Der Nationalspieler habe dem Klub "fest versprochen, einen solchen Fehler nicht erneut zu machen. Wir vertrauen ihm, dass er sich daran hält."

    Darüber hinaus einigten sich der BVB und Adeyemi auf eine Disziplinarmaßnahme. Der 23-Jährige soll in nächster Zeit die Nordstadtliga in Dortmund besuchen und dort gemeinsame Trainingseinheiten mit Kindern absolvieren. Dies hatte Ricken mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler abgesprochen.

    Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann hatten Adeyemi während der Länderspielpause beiseite genommen. "Wir wollten seine Version hören. Er hat dann auch versucht, es uns einigermaßen zu erklären", berichtete Völler, der Adeyemis Verhalten "dumm" nannte: "Man muss auch hin und wieder bestrafen. Aber natürlich ist es wichtig, solche Spieler auch in den Arm zu nehmen." Dennoch wolle er Adeyemi "nicht verdammen. Junge Spieler machen Fehler."

    Ricken betonte zudem, es sei zu berücksichtigen, "dass er eine teure Strafe leisten musste, niemand geschädigt wurde und der Spieler auch weiterhin als nicht vorbestraft gilt".

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  • Karim Adeyemi: Leistungsdaten 25/26

    • Spiele: 14
    • Tore: 3
    • Assists: 3
    • Vertrag beim BVB bis. 2027
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