Um den steigenden Kaderkosten entgegenzuwirken, plant die Deutsche Fußball Liga (DFL) für die Bundesliga angeblich eine Regel-Revolution.
Getty ImagesRegel-Revolution in der Bundesliga? DFL plant offenbar Obergrenze für Kaderkosten
WAS IST PASSIERT?
Nach Informationen der Sport Bild will die DFL zur Saison 2026/27 eine Kaderkosten-Obergrenze einführen. Diese sieht vor, dass Vereine ab dann nur noch 70 Prozent ihrer Einnahmen für Ablösesummen, Gehälter und Beraterkosten verwenden dürfen. Nach einer einjährigen Übergangsphase, die bei Missachtung der Regularien noch ohne Konsequenzen über die Bühne gehen soll, wird das für alle 36 Erst- und Zweitligisten bindende Regelwerk dann spätestens 2027/28 angewandt.
Im Anschluss sollen Verstöße primär finanziell sanktioniert werden - zunächst noch um 50 Prozent reduziert, ab 2028/29 dann in voller Höhe. Die DFL will sich im Fall der Fälle aber wohl auch vorbehalten, Vereine mit sportlichen Sanktionen zu bestrafen.
WAS IST DER HINTERGRUND?
In der Saison 2023/24 betrugen die Gehaltskosten für Spieler und Trainer in der Bundesliga sowie der 2. Bundesliga insgesamt 1,67 Milliarden Euro. Bisher müssen die Klubs im DFL-Lizenzierungsverfahren nur die Liquidität für die neue Saison nachweisen.
WUSSTEST DU?
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit soll durch eine mögliche Überregulierung jedoch ausdrücklich nicht gefährdet werden. Stattdessen wolle die DFL die Klubs vor finanziellen Extremfällen und Defiziten schützen. Auf internationaler Ebene werden entsprechende Regularien bereits seit einigen Jahren durch die UEFA angewandt.
Gleichzeitig wolle man aber deutlich transparenter vorgehen als der europäische Dachverband. Dort ist es oftmals nicht vollständig ersichtlich, wie und warum genau entsprechende Klubs sanktioniert werden. Zudem soll es eine deutliche Strafmilderung geben, sollte ein Verein gegen die Auflagen verstoßen, aber über ausreichendes Eigenkapital verfügen.
WIE GEHT ES WEITER?
Der finale Vorschlag von DFL und Finanz-AG geht demnächst zur Diskussion in die Vollversammlung der Finanzchefs der 36 Klubs und anschließend ins DFL-Präsidium und in die Mitgliederversammlung.