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PSG als "Vorbild" für den FC Bayern München? Lothar Matthäus lehnt sich weit aus dem Fenster

PSG sollte dem FC Bayern als Vorbild dienen. Das zumindest meint Lothar Matthäus. Der Weltmeister von 1990 hat dem deutschen Rekordmeister im Interview mit der Sport Bild geraten, sich in Sachen Gehaltsstruktur einiges vom neuen Champions-League-Sieger abzuschauen.

  • WAS IST PASSIERT?

    "Es war klug von PSG, die Gehaltsstruktur zu ändern", erklärte Matthäus seine These: "Mit Ousmane Dembele hat der absolute Spitzenverdiener ein Gehalt, das bei Bayern mehr als ein halbes Dutzend Spieler wie Gnabry, Goretzka & Co. bekommen."

    Nach dem Flügelstürmer würden "die nächsten Besserverdiener" beim französischen Meister nicht mehr bekommen als "in München die Profis, die schon zum hinteren Drittel des Gehälter-Rankings wie ein Upamecano zählen".

    Der FCB müsse seiner Meinung nach deshalb "Härte zeigen. Da können sie von Paris lernen, PSG ist da ein Vorbild. Sie haben ihre Finanzpolitik in den vergangenen Jahren geändert."

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  • Max Eberl 2025Getty

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Auf welche Quellen sich Matthäus dabei bezieht, ist allerdings unklar. Laut verschiedenen französischen Medien sowie dem auf Gehälter spezialisierten Datenportal Capology verdienen bei PSG gleich sechs Spieler mindestens 14,5 Millionen Euro: Marco Asensio (14,55 Mio. Euro), Achraf Hakimi (14,55 Mio. Euro), Milan Skriniar (16,36 Mio. Euro), Marquinhos (16,8 Mio. Euro), Lucas Hernandez (19 Mio. Euro) und Dembele (20 Mio. Euro).

    In München bekommen aktuell nur drei Spieler mehr als Dembele: Harry Kane, Jamal Musiala (beide wohl bis zu 25 Mio. Euro) und Thomas Müller (20,5 Mio Euro), dessen Vertrag aber ausläuft. Richtig ist aber, dass beim FC Bayern deutlich mehr Spieler im zweistelligen Millionenbereich verdienen. Bei den Personalkosten lag PSG mit Kylian Mbappe jedoch immer auf Platz 1 und auch ohne ihn dürften die Pariser weiterhin unter den absoluten Topklubs mitspielen.

    Zumal PSG es sich in den letzten drei Saisons durch das Katar-Geld erlauben konnte, den Umbruch hin zu jüngeren und damit im Gehalt etwas günstigeren Spielern zu beschleunigen. Paris erwirtschaftete in diesen drei Jahren ein Transferminus von 438,87 Millionen Euro. Dass der FC Bayern einigen vor allem älteren Spielern ein im europäischen Vergleich sehr hohes Gehalt zahlt, entspricht dennoch der Wahrheit.

    Ob sie es sich aber leisten können, sich auf ihrem Weg zu einer anderen Gehaltsstruktur an PSG zu orientieren, ist eher fraglich.