116 Einsatzminuten verteilt auf sechs Partien, null Tore, null Assists: Paul Wanner kommt nach seinem Wechsel vom FC Bayern zu PSV Eindhoven noch nicht in die Gänge. Das hat auch sein Trainer konstatiert, gleichzeitig aber Hoffnung auf Besserung gemacht.
Getty ImagesPeter Bosz über die Probleme von Ex-Bayern-Talent Paul Wanner bei PSV: "Es läuft sicherlich langsamer, als er gehofft hatte"
WAS WURDE GESAGT?
Dem TV-Sender NOS sagte Bosz über Wanners Entwicklung beim niederländischen Meister: "Es läuft sicherlich langsamer, als er gehofft hatte. Aber ich weiß, dass wir hier über einen jungen Mann sprechen, der aus dem Ausland kommt und sich erst einmal anpassen muss. Das ist überhaupt nicht schlimm - und er macht es übrigens hervorragend."
Neben der Gewöhnung an eine neue Mannschaft und eine neue Liga hat Wanner laut Bosz "außerdem Saibari vor sich, der gut spielt". Der angesprochene marokkanische Nationalspieler Ismael Sabiri ist aktuell in bärenstarker Verfassung. Acht Scorerpunkte lieferte der offensive Mittelfeldspieler in zehn Partien und ist daher auf Wanners Position im offensiven Mittelfeld gesetzt.
Bosz warb um Geduld für den 19-jährigen Wanner. Dieser sei schließlich nicht der erste Fußballer, der "etwas Zeit" brauche, um bei einem neuen Klub "anzukommen". Etwaige Ungeduld bei Wanner will der ehemalige Coach von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zerstreuen: "Ich versuche ihm zu vermitteln, dass das ganz normal ist. Ich versuche, mit ihm darüber zu sprechen, also setze ich mich jede Woche mit ihm zusammen. Er möchte von mir wissen, was er anders oder besser machen muss."
GettyDIE TRANSFERGESCHICHTE:
Wanner, der als riesiges Talent gilt, wechselte im Sommer vom FC Bayern für 15 Millionen Euro Ablöse nach Eindhoven. Zuvor hatte er während einer Leihe zum 1. FC Heidenheim den Durchbruch in der Bundesliga geschafft und mit der deutschen U21-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in der Slowakei teilgenommen.
Sei Abgang aus München kam trotz vieler Wechselgerüchte zum damaligen Zeitpunkt durchaus überraschend. Schließlich hatte sich gerade Jamal Musiala bei der Klub-WM schwer verletzt und die Münchener Bosse um Max Eberl und Christoph Freund waren auf der Suche nach Verstärkungen für die Offensive. Sportvorstand Eberl hatte zu Beginn der Vorbereitung gesagt: "Paul hat jetzt die Chance, sich zu zeigen."
Als Wanner dann bei der PSV einen bis 2030 gültigen Vertrag unterzeichnete erklärte Eberl: "Wir wollen an Spieler glauben und mit Spielern arbeiten, die Bock darauf haben, Bayern-München-Spieler zu werden. Und da gehören halt Schritte dazu. Und da gehört auch Mut dazu."
Die Bayern sicherten sich allerdings eine Rückkaufklausel. "Das ist das Entscheidende: Wir haben immer noch Zugriff auf den Spieler. Er ist nicht komplett weg", so Münchens Sportchef bei Sky.



