Pep Guardiolas Champions-League-Dramen: Verzockt, vercoacht und viel Pech

Pep Guardiola hat mit Manchester City das Champions-League-Finale 2021 gegen den FC Chelsea verloren - so nah war er mit den Skyblues noch nie am Henkelpott dran.

Der ehemalige Trainer des FC Barcelona und des FC Bayern wartet somit weiterhin auf seinen ersten Henkelpott seit 2011. Wie konnte es so weit kommen? Eine Chronologie.

  • José Mourinho Barcelona Inter 2010Getty

    2009/10

    Alles begann im April 2010 zwischen seinen beiden Titeln mit dem FC Barcelona (2009 und 2011): Auswärts bei Inter Mailand verlor Guardiola mit Barcelona 1:3. Im Rückspiel sollte die Aufholjagd gelingen.

    Doch Gegenüber José Mourinho parkte den Bus - einen sehr stabilen Bus. Trotz klarer Dominanz biss sich Barca die Zähne aus.

    Ein Sturmlauf der Katalanen endete in einem 1:0-Sieg - zu wenig für das Weiterkommen. Die bittere Bilanz aus Barças Sicht: 20:1 Torschüsse, 800:150 Pässe.

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  • Fernando Torres Chelsea Barcelona 2012Getty

    2011/12

    Zwei Jahre später verlor Guardiola im Halbfinal-Hinspiel mit 0:1 gegen den FC Chelsea. Wieder war die Aufholjagd gefordert.

    Dieses Mal gelangen zwei Tore, Chelsea aber stach erst früh, dann spät ins Herz der Blaugrana. Das 2:2 bedeutete das nächste Halbfinal-Aus.

    Roberto di Matteo führte Chelsea mit kompromissloser Defensive letztlich sogar zum Titelgewinn. Im Rückspiel gegen Barça hatte sein Team 18 Prozent Ballbesitz und drei Abschlüsse aufs Tor.

  • Guardiola Bayern Real Madrid 2014Getty

    2013/14

    "Die größte Scheiße, die ich jemals als Trainer gemacht habe": 2014 scheiterte Pep Guardiola an Real Madrid im Halbfinale. Dieses Mal mit dem FC Bayern.

    Im Hinspiel verloren die Münchner mit 0:1. Im Rückspiel lief das Team an, aber ließ ein ums andere Mal die Konter der Königlichen zu. 0:4 hieß es zum Schluss.

    Real Madrid traf dreimal nach Standards und einmal nach einem Konter. Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos besiegelten das Aus der Bayern.

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  • Lionel Messi Barcelona Jerome Boateng FC Bayern 2015Getty

    2014/15

    Auch 2015 war im Halbfinale mit dem FC Bayern Schluss: Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub FC Barcelona schied Guardiola nahezu chancenlos aus.

    Das Hinspiel endete 3:0 für die Katalanen: Manuel Neuer hielt den FCB lange im Spiel, doch kurz vor Schluss traf Lionel Messi doppelt. Bayern ging auf das Auswärtstor - die Ausgangslange wurde durch das 3:0 von Neymar jedoch noch schlechter.

    Im Rückspiel zeigte sich der FC Bayern kämpferisch. Der FCB gewann die Partie zwar mit 3:2, doch das nächste Halbfinal-Aus für Pep war besiegelt - auch aufgrund der Chancenverwertung (Bayern elf Torschüsse - Barca vier).

  • Griezmann Bayern Atletico 2016Getty

    2015/16

    Im darauffolgenden Jahr scheiterte Pep mit dem FC Bayern wieder gegen eine spanische Mannschaft im Halbfinale: Nach zwei engen Spielen war diesmal gegen Atlético Madrid die Reise beendet.

    Wieder war das Hinspiel der ausschlaggebende Punkt für das Aus. Der FCB wirkte von der gewohnten Spielweise von Atlético überrascht und verschlief die Anfangsphase. Saúl Ñíguez bestrafte das Vorgehen in der elften Minute - Bayern verlor mit 0:1.

    Es sollte die große Aufholjagd werden, doch ein 2:1-Sieg war am Ende zu wenig für den FCB. Abermals war die Chancenverwertung mangelhaft, Thomas Müller scheiterte obendrein vom Elfmeterpunkt. Die Bilanz: 33:7 Torschüsse, 653:254 gespielte Pässe.

  • Kylian Mbappe Monaco Manchester City 2017Getty

    2016/17

    Nach drei Jahren in München ging es für Guardiola nach England zu Manchester City. In seiner ersten CL-Saison war bereits im Achtelfinale gegen die AS Monaco Schluss.

    Nach einem kuriosen Abend gewann Manchester City das Hinspiel mit 5:3. Die Cityzens drehten einen 2:3-Rückstand und hatten für das Rückspiel alles in der eigenen Hand.

    Doch die Partie lief mächtig schief. City verschlief die Anfangsphase und ging schnell mit 0:2 in Rückstand. Am Ende hieß es 3:1 für Monaco - das nächste vorzeitige Aus für Guardiola.

  • Pep Guardiola Manchester City Liverpool 2018Getty

    2017/18

    2018 schaffte es Guardiola bis ins Viertelfinale: Doch gegen den späteren Finalisten FC Liverpool blieb Manchester City weitestgehend chancenlos.

    Das Hinspiel in Liverpool ging deutlich mit 0:3 verloren. In der ersten Hälfte zerlegten die Reds in einer magischen Anfield-Nacht die Guardiola-Elf in ihre Einzelteile und ließen im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen.

    Das Rückspiel verlor City ebenfalls (1:2).

  • Manchester City Tottenham Hotspur Champions League 2019Getty

    2018/19

    Die 3:4-Niederlage im Viertelfinale der Champions League mit Manchester City gegen die Tottenham Hotspur bedeutete 2019 das nächste Aus von Pep Guardiola in der Königsklasse.

    Abermals machte ein schwaches Hinspiel dem Guardiola-Team zu schaffen. Trotz voller Offensive gelang nicht das gewünschte Ergebnis.

    Der VAR erkannte in der Nachspielzeit zudem noch den entscheidenden Treffer der Skyblues ab. Drama pur!

  • Guardiola Manchester City Lyon UCLGetty

    2019/20

    Auch 2020 schied City frühzeitig aus der Königsklasse aus. Gegen Olympique Lyon zeigte das Team von Pep Guardiola größtenteils eine uninspirierte Vorstellung. Auch weil sich Guardiola völlig vercoachte.

    Als klarer Favorit passt Pep seine Aufstellung der von Lyon an und beraubte sein Team mit einem 3-5-2 seiner Stärke.

    Durch zwei späte Tore gewann Lyon mit 3:1, ein Rückspiel gab es im Finalturnier von Lissabon nicht.

  • Pep Guardiola Champions League trophyGetty

    2020/21

    2021 erreichte Guardiola erstmals seit zehn Jahren wieder das Finale, traf bei seiner Aufstellung gegen Chelsea aber merkwürdige Entscheidungen: Er bot sechs offensive Mittelfeldspieler auf und verzichtete auf einen echten Stürmer oder Sechser.

    Seine Mannschaft spielte zwar dominant, erarbeitete sich aber kaum echte Chancen.

    Zielstrebiger wurde Citys Spiel erst nach den Einwechslungen von Jesus und Agüero beim Stand von 0:1 - der Ausgleich sollte aber nicht mehr fallen.

  • De Bruyne Manchester City Real Madrid Champions 26042022Getty

    2021/22

    Auch 2022 ging es nicht ohne Drama - und wieder musste Guardiola mit ManCity im Halbfinale die Segel streichen.

    Schon im Hinspiel war der englische Topklub haushoch überlegen, doch trotz großer Dominanz und zahlreichen Chancen sprang nur ein 4:3-Sieg vor heimischen Publikum heraus, denn Real präsentierte sich eiskalt und verschaffte sich so eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel.

    In diesem änderte sich das Bild jedoch nur wenig. Die Cityzens dominierten und als Riyad Mahrez in der 73. Minute das 0:1 erzielte, deutete alles auf einen Finaleinzug hin. Doch Real bäumte sich noch einmal zu einem epischen Comeback auf und rettete sich durch zwei Treffer des eingewechselten Rodrygo (89. Minute, 90.) in die Verlängerung. Dort traf Karim Benzema per Strafstoß zum 3:1 (93.). Real sollte sich dann auch im Endspiel gegen Liverpool durchsetzen.

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