Nach der enttäuschenden 2:4-Niederlage gegen Holstein Kiel droht der BVB, den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Sportvorstand Lars Ricken und Kapitän Emre Can üben im Anschluss scharfe Kritik am Auftritt der Dortmunder Mannschaft.
Getty Images"Peinlich, beschämend, unwürdig!" BVB-Sportvorstand Lars Ricken zählt Mannschaft nach Debakel in Kiel an
WAS HABEN RICKEN UND CAN GESAGT?
"Insbesondere die erste Halbzeit war natürlich unwürdig. Profifußball ist Leistungssport. Es geht darum, 90 Minuten seine Leistung abzurufen und die Verantwortung dafür zu trage, die entsprechenden Ergebnisse zu holen", erklärte Ricken nach Abpfiff am Sky-Mikrofon.
Auftritte wie der am Dienstagabend gegen den Aufsteiger seien "peinlich und beschämend", führte der Dortmunder Sportvorstand weiter aus. "Das ist unwürdig, wie wir die schwarzgelben Farben hier präsentieren. Wir haben Topspieler mit Top-Fähigkeiten und ein selten großes Trainerteam. Wir bekommen alle Unterstützung. Die Bereitschaft, das wertzuschätzen und abzurufen, die sieht man leider nicht."
Vor allem von der Leichtigkeit aus einigen Dortmunder Auftritten in diesem Jahr war gegen die Kieler überhaupt nichts zu sehen. "Das hat sich mit jeden Gegentor dann manifestiert. Es wurde immer schlimmer, wir hatten immer weniger den Ball. Mit dem Mut der Verzweiflung haben wir nach dem Tor von Reyna noch einmal alles gegeben. Am Ende musst du das über 90 Minuten bringen und nicht nur phasenweise", schimpfte Ricken.
Ähnlich sah es auch Kapitän Can (SPOX-Note 5,5), der vor allem die Mannschaft in die Pflicht nahm. "Es liegt nicht am Trainer. Wir Spieler sind dafür verantwortlich. Ich ganz vorne. Das geht nicht, wir können nicht so Fußball spielen. Wir müssen es schleunigst ändern!" Gute Leistungen abzurufen habe "auch etwas mit Ehre zu tun", so der 31-Jährige. "Bei allem Respekt für Kiel. Du kommst hier als BVB hin und kassierst vier Tore. Das geht nicht. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. So geht es nicht weiter, so wie wir auftreten."
WAS WURDE AUSSERDEM GESAGT?
Eindeutig nicht zur Diskussion stehe nach der erneuten Enttäuschung Trainer Nuri Sahin, wie Ricken klarstellte. "Diese Diskussion brauchen wir hier auch gar nicht führen." Sahin habe den BVB "nicht nur taktisch sondern auch emotional hervorragend eingestellt".
Nun liege es an den Spielern, das Ruder herumzureißen. "Wir fliegen hier von Kiel jetzt direkt nach Frankfurt. Da müssen wir alles dafür tun, dass wir dort punkten. Wir werden die Mannschaft dort in die Pflicht nehmen, zumindest dieses Spiel zu gewinnen", so Ricken.
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Nach der Niederlage bleibt Borussia Dortmund mit 25 Punkten aus 17 Spielen im grauen Mittelfeld der Tabelle stecken. Auf Platz vier, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt, fehlen bereits fünf Zähler.
Die Konkurrenz kann jedoch am späten Dienstagabend und Mittwoch noch nachziehen und den Abstand auf acht Punkte anwachsen lassen.
WIE GEHT ES WEITER?
Der BVB eröffnet bereits am Freitag die Rückrunde der Bundesliga-Saison 2024/25 mit einem Gastspiel bei Eintracht Frankfurt.
Am Dienstag darauf geht es in der Champions League weiter mit der Partie beim FC Bologna.



