Einer für den FC Bayern also. In München ist man sich dessen bewusst. Die Wertschätzung für Wanner ist unverändert groß. Entsprechend ist es gar keine Frage, dass das Talent im Sommer 2025 zurückkehren wird. Viel mehr ist die Frage, ob er nochmal verliehen wird oder ob er die Chance auf seine erste richtige Saison beim FCB erhält.
Abhängen wird das auch von den Transfers. Kingsley Coman, Serge Gnabry, Leroy Sané und auch Thomas Müller sind je nach Saisonverlauf Kandidaten für einen Abgang. Wirtz ist ein Kandidat auf der Zugangsseite. Für den Leverkusener müsste der FC Bayern aber voraussichtlich einen dreistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen. Ist es das wert?
Die kurze Antwort: Wahrscheinlich schon. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, dass der FCB bei Wirtz alle Karten ausspielen muss. Sportlich ist der 21-Jährige derzeit mit das Beste, was seine Generation zu bieten hat - unter anderem neben Musiala, der schon in München unter Vertrag steht.
Bei dem ist aber wiederum unklar, ob er seinen 2026 auslaufenden Vertrag verlängern wird. In beiden Szenarien wäre Wirtz aber ein großer Gewinn für den FC Bayern: Entweder im Zusammenspiel mit seinem kongenialen DFB-Partner oder als Musiala-Ersatz.
Dass es für den Rekordmeister zudem immer wichtig war, einen großen Block in der deutschen Nationalmannschaft zu stellen, dürfte ebenfalls eine Rolle spielen. Zuletzt bröckelte dieser Block unter Julian Nagelsmann gehörig. Auf der anderen Seite steht die ewige Kritik am Campus des Rekordmeisters. Wer darauf schaut, wie viele Talente es von München in den europäischen Spitzenfußball der Top-5-Ligen geschafft haben, wird anerkennen müssen, dass man im Nachwuchsleistungszentrum beim FCB einiges richtig macht.
Auch die jüngsten Erfolgsgeschichten von Aleksandar Pavlovic oder Josip Stanisic sprechen dafür. Kann man es sich vor diesem Hintergrund aber erlauben, jemandem wie Wanner so viele Topspieler vor die Nase zu setzen, dass ein Durchbruch immer unwahrscheinlicher wird? Klar ist: Rein sportlich betrachtet, wäre es ein Risiko, Wirtz nicht zu holen und darauf zu bauen, dass Wanner in ähnliche Sphären vorstoßen kann. Beim FC Bayern gibt es dahingehend keine Gnade. Kurzfristiger Erfolg steht über der Entwicklung von Talenten.
Die Versuchung, den eigenen Florian Wirtz auszubilden, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.