Niko Kovac hat klargestellt, dass er auch über den Sommer hinaus mit Julian Brandt bei Borussia Dortmund zusammenarbeiten will.
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IMAGO / Jan HuebnerWAS WURDE GESAGT?
"Ich weiß ganz genau, was Julian kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, für den ganzen Klub. Ich hoffe, dass er noch lange hier bleibt", sagte Kovac den Ruhr Nachrichten über einen seiner engsten Vertrauten auf Spielerseite und appellierte damit auch indirekt an die Entscheidungsträger um Lars Ricken und Sebastian Kehl.
DIE TRANSFERGESCHICHTE
Brandts Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Während die BVB-Bosse in der abgelaufenen Transferperiode durchaus offen für einen Verkauf waren, soll Brandt nach Angaben der WAZ jegliche Transferanfragen abgeblockt haben, um sich weiter in Dortmund beweisen zu können. Laut Bild sollen Newcastle United, Aston Villa und Tottenham Hotspur interessiert sein.
Bereits kurz nach dem Saisonstart hatte Sportgeschäftsführer Ricken bei Sky90 die Tür für einen Brandt-Verbleib aufgestoßen - allerdings eine elementare Bedingung genannt: "Wir schauen, wie die Saison verläuft. Er kämpft sich aus seinem Tief heraus, ich kann mir auch eine Vertragsverlängerung vorstellen - wenn die Leistung stimmt!"
IMAGO / Sven SimonWAS IST DER HINTERGRUND?
Der 29-Jährige war in der vergangenen Saison nach Kapitän Emre Can, der sich im Saisonverlauf deutlich als Innenverteidiger stabilisierte, zum Gesicht der BVB-Krise verkommen. Tatsächlich befand er sich im Frühjahr am tiefsten Punkt seiner bisherigen sechs Jahre beim BVB. Ein Abschied im Sommer - oder spätestens 2026 galt als sicher. Doch noch vor Saisonende kämpfte er sich aus seinem Formtief heraus, war mit vier Vorlagen und zwei Toren in den letzten vier Saisonspielen elementar am Erreichen der Champions League beteiligt.
Anschließend gab er zu, seine neue Rolle als Stellvertreter von Kapitän Can für sich falsch interpretiert zu haben. "In Deutschland haben wir von einem Führungsspieler ein ganz klares Bild. Er muss wie eine Eins im Wind stehen, muss kratzen, beißen, laut sein, breite Schultern habe, muss auch mal einen umwichsen", sagte er auf einer Medienrunde vor der Klub-WM im Sommer. Brandt habe versucht, genau jenem Bild zu entsprechen. "Am Ende muss ich aber sagen, es hat mir mehr geschadet, als dass es mir gutgetan hat."
WIE GEHT ES WEITER?
Mittlerweile hat er seine Aufgabe als Führungsspieler neu interpretiert und sieht sich selbst als stilles Bindeglied innerhalb der Mannschaft. Und Kovac weiß das zu schätzen. Neben Emre Can und Schlotterbeck ist es besonders Brandt als dienstältester Profi, mit dem der BVB-Trainer einen regelmäßigen Austausch pflegt.
"Ich habe ein sensationelles Verhältnis zu ihm", sagte Brandt nach seiner starken Vorstellung und zwei Torvorlagen gegen Mainz 05 am vergangenen Wochenende im ZDF: "Ich weiß, dass ich sein Vertrauen habe und er weiß auch, dass er das Vertrauen von mir hat."

