Ohnehin sind die aggressive Spielweise gegen den Ball sowie der kontrollierte Ansatz mit der Kugel etwas, das den Spielern zu liegen scheint. Abseits aller Debatten darüber, wie erfolgreich diese Saison ist, ist die neue Überzeugung vom eigenen Fußball etwas, das herausragt und dem FC Bayern Mut machen kann, dass eine neue Entwicklung mit Kompany gestartet wird.
Zumal die Bewertung dieser Spielzeit nicht ohne einen Blick auf die Verletzungen funktioniert. Kompany musste in der entscheidenden Phase auf fünf Stammspieler und zwei wichtige Rotationsspieler verzichten: Manuel Neuer, Dayot Upamecano, Alphonso Davies, Aleksandar Pavlovic, Jamal Musiala, Hiroki Ito und Kingsley Coman. Trotzdem reichte es gegen Inter Mailand zu zwei guten Leistungen. Die Chancen waren da, um ins Halbfinale einzuziehen.
Und doch gibt es Kritikpunkte, die ein eindeutig positives Saisonfazit erschweren. So konnten die Bayern ihre neue defensive Stabilität in der Champions League zu oft nicht zeigen. Vier Gegentore gegen Barcelona, drei gegen Feyenoord, jeweils zwei gegen Inter - das ist auf höchstem Niveau zu viel.
Zwar haben sich fast alle Spieler unter Kompany zumindest etwas verbessern können, doch gerade im Saisonendspurt zeigten sich altbekannte Probleme mit einigen Akteuren, die zur falschen Zeit die Form vermissen ließen. So konnte gerade in der Offensive der Ausfall von Musiala nie richtig kompensiert werden und man war zu abhängig von einem starken, aber immer noch erst 23-jährigen Michael Olise, der seine erste Saison auf diesem Niveau spielte.
Serge Gnabry, Leroy Sané, Kingsley Coman, aber auch Leon Goretzka oder Min-jae Kim in anderen Mannschaftsteilen: Zu viele Spieler, die wie Stammspieler verdienen, aber das nicht mit ihrer Leistung gezeigt haben.