Unterschwellig übte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl Kritik an Mittelfeldjuwel Paul Wanner, als er im August über dessen wenig später vollzogenen Wechsel zur PSV Eindhoven sprach. "Wir wollen an Spieler glauben und mit Spielern arbeiten, die Bock darauf haben, Bayern-München-Spieler zu werden. Und da gehören halt Schritte dazu. Und da gehört auch Mut dazu", sagte Eberl und zwischen den Zeilen war zu lesen, dass er Wanner diesen Mut ein bisschen absprach.
Angesichts des langen verletzungsbedingten Ausfalls von Jamal Musiala stellte Bayern dem von seiner Leihe nach Heidenheim zurückgekehrten Wanner mehr Spielzeit in Aussicht. Dennoch hätte er sich beim FCB immer noch sehr prominenter Konkurrenz stellen müssen und in der Öffentlichkeit wurde nach Wanners Abgang mitunter das Bild des zu bequemen Talents gezeichnet, das lieber den einfacheren Weg geht und sich aus München verabschiedet. Dass dieses Bild nicht zu dem 19-Jährigen passt, zeigt allein schon ein Blick in dessen jüngere Vergangenheit: Statt bei Bayern hier und da mal Spielzeit zu sammeln und dabei Verantwortung weitgehend aus dem Weg zu gehen, ließ er sich zunächst an Zweitligist Elversberg und dann nach Heidenheim in den Bundesliga-Abstiegskampf verleihen. Er wollte im rauen Profigeschäft lernen, sich aufreiben müssen und Erfahrungen sammeln, die als Jungprofi beim FCB so nicht möglich gewesen wären.

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