Noch heute soll Kimmich von Thiago schwärmen. Der Spanier spielte lange mit Kimmich zusammen – wenngleich sie nur selten gemeinsam auf der Doppelsechs eingesetzt wurden.
Insbesondere nach dem Abgang von Thiago war das Mittelfeld beim FC Bayern eines der Hauptthemen in den vergangenen Jahren. Zu instabil, zu anfällig in der Defensive, zu unkreativ im Ballvortrag – die Vorwürfe waren vielfältig und gerade Kimmich musste sich viel Kritik anhören.
Glaubt man verschiedenen Medienberichten und schaut man auf die getätigten Transfers, so liegt der Schluss nahe, dass die Bayern versucht haben, ihre Probleme stets mit mehr Athletik und Physis zu lösen – wobei diese Entwicklung bereits weit vor dem Abgang von Thiago zu beobachten war.
Arturo Vidal, Corentin Tolisso, Leon Goretzka, Renato Sanches, Marcel Sabitzer, Konrad Laimer oder zuletzt João Palhinha – allesamt unterschiedliche Spielertypen, die aber gemein haben, dass sie in physischen und athletischen Bereichen des Spiels mehr Stärken haben als in der strategischen Spielgestaltung.
Marc Roca und mit Abstrichen Ryan Gravenberch waren legitime Versuche, mit diesem Trend ein wenig zu brechen, doch beide schafften den Durchbruch nie. Vor allem der Champions-League-Sieg 2020 dürfte dazu geführt haben, dass die Bayern sich bestärkt in ihrem Weg sahen. Hansi Flicks Fußball fußte nicht auf einer anspruchsvollen und besonders technisch versierten Idee, sondern auf Tempo, Durchschlagskraft und Laufstärke. Gegenpressing und eine hohe Vertikalität im Spiel nach vorn waren damals prägend.