Marco Guida arbitro refereeGetty Images

"Möchte meine Kinder morgens ruhig wegbringen": Zwei Top-Schiedsrichter in Italien wollen einen Klub nicht pfeifen

Die beiden italienischen Schiedsrichter Marco Guida und Fabio Maresca wollen keine Spiele der SSC Neapel leiten, da sie beide in der Stadt leben und Angst vor möglichen Konsequenzen nach schwierigen Entscheidungen haben.

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    WAS WAR PASSIERT?

    Die Beschränkungen, nach denen ein Referee aufgrund seiner persönlichen Geschichte und Lebensumstände Partien einer bestimmten Mannschaft nicht leiten darf, sind in Italien aufgehoben worden. Trotzdem wollen Guida und Maresca freiwillig darauf verzichten, bei Napoli-Spielen eingesetzt zu werden. Guida erklärte diesen Schritt in einem Interview mit Radio CRC.

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  • WAS WURDE GESAGT?

    Guida sagte: "Ich habe drei Kinder und meine Frau hat ein Geschäft. Es ist eine persönliche Entscheidung von mir. Ich möchte meine Kinder morgens ruhig wegbringen."

    Er ergänzte: "Wir erleben den Fußball als sehr emotional. Als ich Fehler gemacht habe, war es für mich nicht so sicher, auf die Straße zu gehen. Wenn ich daran denke, dass ich einen Fehler bei der Vergabe eines Elfmeters mache und dann zwei Tage lang nicht aus dem Haus gehen kann, fühle ich mich nicht ruhig dabei."

    Die Entscheidung, auf Napoli-Partien zu verzichten, hätten Maresca und er gemeinsam getroffen: "Fabio Maresca und ich können Napoli pfeifen, aber wir haben uns dagegen entschieden, weil der Fußball hier anders als in anderen Städten wie Mailand gelebt wird. Wir haben nur das getan, was wir für das Beste hielten."

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Das italienische Schiedsrichterwesen ist noch unter dem Eindruck eines tätlichen Angriffs von Spielern und Zuschauern bei einem U17-Spiel auf Sizilien, der sich vor einigen Tagen ereignete. "Ein feiger und abscheulicher Angriff", nannte Guida die Attacke, nach der sich der betroffene Unparteiische bei Guida telefonisch meldete. "Es handelt sich um einen 19-jährigen Jungen, der einfach nur eine große Leidenschaft für diesen Sport hat", berichtete der Top-Referee.

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