Vorlagengeber De Bruyne nutzte die Entstehung des ersten Tores zu einem ambitionierten Vergleich mit einem seiner ehemaligen Mitspieler bei Manchester City. "Ich finde, Rasmus hat viel Qualität. Er ähnelt Haaland (Erling, d. Red.) in seiner Spielweise, beide sind Linksfüßer und attackieren gerne den freien Raum", lobte De Bruyne nach dem Spiel gegen Sporting. "Es war ein toller Abend für ihn. Ich glaube, er wird uns helfen, viele Tore zu schießen."
Höjlund nahm das Kompliment bescheiden auf: "Erling ist momentan vielleicht der beste Stürmer der Welt, das sind also große Worte", meinte er. "Ich sehe die Parallelen, da wir beide Linksfuß sind und sich unsere Spielertypen in gewisser Weise ähneln. Aber für mich ist es noch ein ganzes Stück, bis ich dieses Level erreiche."
Dass Höjlund in jedem Fall noch einige Schritte nach vorne machen kann, davon ist auch sein neuer Trainer überzeugt. Der Däne spürt Contes Vertrauen merklich und weiß, dass der Napoli-Coach etwas in ihm sieht, was in jüngerer Vergangenheit nur selten zum Vorschein kam: "Er hat noch viel Raum für Verbesserungen. Er muss hart arbeiten, denn er hat das Potenzial, ein Star zu werden. Das stellt er gerade unter Beweis", lobte Conte nach dem 2:1-Sieg gegen Genua vor der Länderspielpause, zu dem Höjlund den entscheidenden Treffer beisteuerte. Es war bereits sein viertes Tor im sechsten Einsatz für den italienischen Meister.
Und der Ketchup lief dann eben auch beim Nationalteam weiter, auf einen Doppelpack beim 6:0 gegen Belarus vergangene Woche folgte am Sonntag das wichtige Führungstor gegen Griechenland. Höjlund roch seine Chance bei einem zu kurz geratenen Rückpass auf den griechischen Keeper, spritzte gedankenschnell dazwischen und schob den Ball clever mit dem Außenrist am Torhüter vorbei. Tore, die man so selbstverständlich vor allem dann erzielt, wenn man im Flow ist.
Hält dieser Flow nachhaltig an, könnte Höjlund langfristig in Neapel bleiben. Die Italiener haben für den kommenden Sommer eine Kaufoption, die bei rund 50 Millionen Euro liegen soll. Höjlund betonte zuletzt, dass er gerne über das Saisonende hinaus bleiben würde und hat auch keine Angst vor dem Konkurrenzkampf mit Romelu Lukaku, sobald dieser voraussichtlich im Dezember wieder zurückkehrt. Das in Manchester schon verloren geglaubte Selbstvertrauen ist aktuell wieder auf Höjlunds Seite.