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Mit Marcus Rashfords Wechsel zum FC Barcelona: Die 10 "unverdientesten" Transfers der Geschichte

Marcus Rashford hat sich dem FC Barcelona angeschlossen - trotz zuvor weniger überzeugenden Leistungen bei Aston Villa und Manchester United. Ein Traumtransfer für einen Spieler, der einen solchen eigentlich wohl nicht verdient. United-Legende Teddy Sheringham kommentierte den Wechsel: "Als junger Spieler strebt man danach, ganz nach oben zu kommen und für Vereine wie Manchester United zu spielen, und wenn man dann dort ist, weiß man das zu schätzen. Man wirft das nicht einfach weg und sagt, man will weg. Ich finde die ganze Geschichte sehr niederschmetternd. Aus meiner Sicht ist ein Wechsel von Manchester United zu Barcelona ein Schritt nach oben, den er nicht verdient hat."

Rashford verlor seinen Platz in der Mannschaft, nachdem Ruben Amorim zum Trainer ernannt worden war. So wurde er zu Aston Villa ausgeliehen. Rashford spielte im Villa Park sofort wieder mit einem Lächeln und verhalf der Mannschaft von Unai Emery zum Einzug ins Viertelfinale der Champions League und zum sechsten Platz in der Premier League - aber er erzielte nur vier Tore.

Kein Wunder also, dass der Klub aus Birmingham die Kaufoption in Höhe von 46 Millionen Euro nicht zog. Nach so viel vielversprechendem Anfang ist Rashford zu einem Spieler geworden, der sich wieder neu beweisen muss. Barca glaubt jedoch weiterhin an sein Potenzial. Er soll Lamine Yamal, Robert Lewandowski und Raphinha wohl als Ersatzspieler zu Pausen verhelfen.

GOAL hat eine Auswahl der "unverdientesten" Transfers der Geschichte zusammengestellt.

  • Fellaini MoyesGetty

    10Marouane Fellaini (Vom FC Everton zu Manchester United, 32 Millionen Euro)

    David Moyes versuchte 2013 als neuer Trainer von Manchester United, Gareth Bale und Cesc Fabregas zu verpflichten. Doch letztlich bekam er nur Marouane Fellaini, den 1,95 Meter großen belgischen Mittelfeldspieler, der eher für seine Frisur als für seine spielerischen Fähigkeiten bekannt war. Der Belgier hatte zuvor schon bei Everton unter Moyes solide gespielt. Ein Verein mit den Ansprüchen von ManUnited war jedoch eigentlich zu groß für ihn.

    Das sollte sich auch bestätigen. Fellaini wurde in seiner miserablen ersten Saison, in der United aus den Top 6 rutschte, regelmäßig von den United-Fans ausgepfiffen - und Moyes wurde nach nur acht Monaten im Amt entlassen. Irgendwie erhielt Fellaini noch fünf weitere Spielzeiten bei den Red Devils, gewann den FA Cup, die Europa League und den Ligapokal. Aufgrund seiner Kopfballstärke wurde er zu einem Liebling von Jose Mourinho, jedoch nie zum Stammspieler. United ließ ihn im Januar 2019 für 7,2 Millionen Euro zum chinesischen Klub Shandong Taishan ziehen.

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    9Andy Carroll (Von Newcastle United zum FC Liverpool, 43 Millionen Euro)

    Andy Carroll wurde im Januar 2011 als Liverpools Ersatz für den zum FC Chelsea abgewanderten Fernando Torres auserwählt. Die Reds brachen ihren Transferrekord, um den Engländer zu verpflichten - dabei war er zuvor nur ein halbes Jahr Stammspieler bei Newcastle United gewesen.

    Alle Zweifel an Carroll wurden schnell bestätigt, in 44 Premier-League-Spielen traf er für Liverpool nur sechsmal.

    Trainer Brendan Rodgers sortierte ihn im Sommer 2012 direkt aus - und so ging er nach nur 18 Monaten zu West Ham.

  • Juventus v Torino FC - Serie AGetty Images Sport

    8Nicklas Bendtner (Vom FC Arsenal zu Juventus Turin, Leihe)

    Die Zukunft von Nicklas Bendtner sah nach einer enttäuschenden Leihe bei Sunderland in der Saison 2011/12, in der er nur acht Tore erzielte, düster aus. Sein Stammverein Arsenal hatte genug von der Unbeständigkeit und dem Verhalten des dänischen Stürmers außerhalb des Platzes. Aber das hielt den frisch gekürten Serie-A-Meister Juventus nicht davon ab, ihn 2012 zu verpflichten.

    Es sollte sich jedoch nicht (!) als genialer Schachzug erweisen. Trainer Antonio Conte verhalf Bendtner erst im Oktober zu seinem Startelf-Debüt. Und zwei Monate später zog er sich bei seinem nächsten Einsatz eine schwere Verletzung zu, bevor er im März 2013 wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet wurde.

    Bendtner kehrte am letzten Spieltag gegen Sampdoria zurück und brach sich jedoch das Handgelenk, als die Bianconeri die Titelverteidigung wegen einer 2:3-Niederlage vermasselten. Der Leihspieler von Arsenal kehrte dann ohne einen einzigen Torerfolg in elf Einsätzen für Juve zurück zu Arsenal. Was für ein Desaster.

  • FBL-EUR-C3-MAN UTD-LASKAFP

    7Odion Ighalo (Von Shanghai Shenhua zu Manchester United, Leihe)

    United war nach Rashfords Verletzungspause im Wintertransferfenster 2020 so verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Stürmer, dass man mehrere Notlösungen in Betracht zog - darunter auch die Rückkehr des ehemaligen Akademiespielers Joshua King von Bournemouth. Doch letztlich kam der ehemalige Watford-Spieler Odion Ighalo bis zum Saisonende auf Leihbasis von Shanghai Shenhua.

    Zwar hatte Ighalo bei Watford einige gute Momente in der Premier League und erzielte bei der Afrikameisterschaft 2019 fünf Tore für Nigeria - doch selbst als Ersatzspieler war er eigentlich zu schlecht für United. Ighalo hatte keine nennenswerte Erfahrung auf höchstem Niveau und es war von Anfang an klar, dass der damalige United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer ihm nicht voll und ganz vertraute.

    Der Nigerianer kam zwischen Februar und Mai nur auf acht Einsätze, erzielte jedoch vier Tore, was United aus unerklärlichen Gründen dazu veranlasste, seine Leihe um weitere sechs Monate zu verlängern. Diese Entscheidung wurde umso unverständlicher, als Edinson Cavani im Oktober verpflichtet wurde und Ighalo in der ersten Hälfte der Saison 2020/21 nur neun Minuten in der Premier League zum Einsatz kam. Danach wurde er zurück nach China geschickt.

  • Marcus Rashford Barcelona GFXGetty/GOAL

    6Marcus Rashford (Von Manchester United zum FC Barcelona, Leihe)

    Rashford erzielte in der Saison 2022/23 zum ersten Mal wettbewerbsübergreifend 30 Tore für ManUnited und verhalf dem Verein damit zum Gewinn des Carabao Cups und zum dritten Platz in der Premier League. Das überzeugte die Red Devils, Rashford mit einem neuen Fünfjahresvertrag und 18 Millionen Euro Jahresgehalt auszustatten. Der Engländer versprach den Fans damals: "Als lebenslanger United-Fan bin ich mir der Verantwortung bewusst, die mit dem Tragen dieses Wappens einhergeht, und ich erlebe die Höhen und Tiefen genauso wie jeder andere. Ich kann Ihnen versichern, dass ich alles geben werde, um der Mannschaft zu helfen, das Niveau zu erreichen, das wir erreichen können."

    Dieses Versprechen brach er nach den großen Worten allerdings. Rashford war außer Form, als United ihn in der demütigenden Saison 2023/24 unter Erik ten Hag am dringendsten brauchte, die nur durch den Erfolg im FA Cup gerettet werden konnte. Im Januar 2025 drängte er dann auf einen Wechsel zu Aston Villa.

    Während seiner Leihe bei Villa knüpfte er dann jedoch wieder an seine Bestform an. Wie wird seine Leihe unter Trainer Hansi Flick beim FC Barcelona verlaufen?

  • BraithwaiteGetty Images

    5Martin Braithwaite (Von Espanyol Barcelona zum FC Barcelona, 18 Millionen Euro)

    Der FC Barcelona durfte nach der Verletzung von Ousmane Dembele, der im Februar 2020 für sechs Monate ausfiel, einen Notfalltransfer außerhalb der Transferperiode tätigen. Die Regeln LaLigas sahen vor, dass dieser Spieler entweder vereinslos oder in Spanien tätig sein musste.

    Dennoch hätte niemand erwartet, dass die Katalanen sich für den ehemaligen Middlesbrough-Flop Martin Braithwaite entscheiden würden, der nach seinem Wechsel zum abstiegsbedrohten Leganes in 27 Spielen acht Tore erzielt hatte. Barca musste für den dänischen Nationalspieler zudem eine beträchtliche Summe zahlen. Diese zahlte er mit Leistungen allerdings nie zurück.

    Braithwaite wurde Copa-del-Rey-Sieger an der Seite von Lionel Messi und Co. und schoss in 58 Einsätzen zehn Tore. 2022 wurde sein Vertrag aufgelöst.

  • Tottenham Hotspur v Manchester United - Premier LeagueGetty Images Sport

    4Wout Weghorst (Vom FC Burnley zu Manchester United, Leihe)

    United zeigte, dass es nichts aus der Ighalo-Saga gelernt hatte, als man im Januar 2023 Wout Weghorst von Burnley auslieh. Der Niederländer wurde ausgewählt, obwohl er in der vorausgegangenen Saison nur zwei Premier-League-Tore für die Clarets erzielt hatte, die in die Championship abgestiegen waren.

    Weghorst hatte vor seinem Wechsel ins Old Trafford bei Besiktas seine Torjägerqualitäten wiederentdeckt - aber das war in der türkischen Super Lig. Nur ten Hag glaubte an seinen Landsmann, der Weghorst dann auch noch in 18 Spielen in Folge in die Startelf stellte. Zwei Tore schoss er dabei gerade einmal.

    Die Arbeitsmoral des niederländischen Nationalspielers stand außer Frage, aber mangelnde technische Qualität und Killerinstinkt verhinderten, dass er einen festen Vertrag bei United bekam.

  • FBL-FRA-LIGUE1-PARIS-TOULOUSEAFP

    3Eric Maxim Choupo-Moting (Von Stoke City zu Paris Saint-Germain, ablösefrei)

    Eric Maxim Choupo-Motings erste und einzige Saison in der Premier League war eine Katastrophe. Der in Hamburg geborene kamerunische Nationalspieler wurde im Sommer 2017 vom FC Schalke zu Stoke City geholt und sollte nach den Abgängen von Marko Arnautovic und Bojan Krkic die Tore schießen. In seiner ersten Saison kam er jedoch nur auf fünf Treffer und die Potters stiegen zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder in die zweite englische Liga ab.

    Stoke erklärte sich daraufhin bereit, Choupo-Moting aus seinem Vertrag zu entlassen, da dieser einen Wechsel ins Ausland anstreben und nicht in der Championship weiter spielen wollte. In einer unglaublichen Wendung des Schicksals erfüllte Paris Saint-Germain die Träume des Stürmers und verpflichtete ihn für zwei Jahre. Es war zweifellos ein Glücksfall für Choupo-Moting, der von seinem ehemaligen Trainer in Mainz, Thomas Tuchel, als Back-up für die Stars geholt wurde.

    Choupo-Moting überzeugte in Paris jedoch nicht. Er erzielte nur neun Tore und leistete sich in einem Ligue-1-Spiel gegen Straßburg einen der schlimmsten Fehlschüsse aller Zeiten. 2020 gelang ihm dann aber schon wieder ein Glückstreffer, als der FC Bayern München zuschlug. Dort spielte er zeitweise sogar stark, blieb vier Jahre - und spielt nun seit 2024 in New York.

  • AC Milan v Frosinone Calcio - Serie AGetty Images Sport

    2Fabio Borini (Vom AFC Sunderland zur AC Mailand, Leihe)

    Die AC Mailand gab im Sommer 2017 viel Geld aus, um sich die Rückkehr in die Champions League zu sichern - und holte unter anderem Leonardo Bonucci, Andre Silva, Hakan Calhanoglu und Frank Kessie. Aber nicht wenige waren überrascht, als man auch Fabio Borini von Sunderland auslieh, inklusive einer Kaufverpflichtung in Höhe von rund sechs Millionen Euro.

    Borini, der in drei miserablen Jahren bei Liverpool nur drei Tore erzielte, gelangen 2016/17 in 26 Premier-League-Spielen für Sunderland nur zwei Treffer, bevor der Verein in die Championship abstieg. Der italienische Stürmer war einer der größten Flops, den die englische Liga je gesehen hatte.

    Überraschenderweise wurde Borini in seiner ersten Saison als Außenverteidiger eingesetzt und kam auf beeindruckende zehn Torbeteiligungen für die Rossoneri - doch unter Trainer Gennaro Gattuso wurden seine Einsatzzeiten 2018/19 drastisch reduziert. Der ehemalige Liverpooler wurde zum Ersatzspieler. Milan trennte sich schließlich im Januar 2020 von ihm und schickte ihn zu Hellas Verona.

  • Real Madrid's French midfielder Julien FAFP

    1Julien Faubert (Von West Ham zu Real Madrid, Leihe)

    Kommen wir nun zu dem wohl kuriosesten und absurdesten Transfer der jüngeren Fußball-Geschichte: Real Madrid verpflichtete im Januar 2009 den international wenig bekannten Julien Faubert (zur ausführlichen Hintergrundstory). Der Franzose war damals 25 Jahre alt und nicht etwa ein Toptalent.

    Selbst bei West Ham United war Faubert zuvor kein Topspieler gewesen. Eine Achillessehnenverletzung zwang ihn in seiner ersten Saison in London zu einer längeren Pause. In der zweiten Saison war er nur sporadisch zum Einsatz gekommen - dann klopfte Real Madrid aus dem Nichts an. Der Franzose erhielt aus heiterem Himmel die Chance seines Lebens, die er jedoch auf spektakuläre Weise vermasselte.

    Faubert spielte nur zweimal für Real, schien während eines Spiels auf der Bank eingeschlafen zu sein und verpasste das Training, weil er fälschlicherweise dachte, er hätte frei. Real hatte eine Kaufoption in Höhe von 1,5 Millionen Euro für den Leihspieler - doch selbst diese niedrige Summe war man nicht bereit zu zahlen. Er geht unserer Meinung nach als "unverdientester" Transfer in die Geschichte ein.