Bilal El Khannouss, Antoine Semenyo, Troy ParrottGetty/GOAL

Mit drei Hochbegabten aus der Bundesliga! Diese 25 Spieler sind die heimlichen Shootingstars der Saison - Hidden Gems 2025

GOAL präsentiert Euch 25 Hidden Gems: Sie schrieben nicht ganz so früh Schlagzeilen wie manch anderer und hatten ihren endgültigen Durchbruch auf größter Bühne vor dieser Saison mitunter noch vor sich. Mittlerweile sind sie eingefleischten Fans längst ein Begriff, aber der eine oder andere hat sie vielleicht immer noch nicht auf dem Schirm. Das sollte sich schleunigst ändern!

Die Entwicklung junger Fußballer verläuft auf vielen verschiedenen Wegen. Einige Ausnahmetalente wie Lamine Yamal oder Estevao beeindrucken schon in sehr jungen Jahren auf höchstem Niveau. Andere Spieler brauchen hingen etwas mehr Zeit, um ihr volles Potenzial auch auf Top-Level zu entfalten.

Nehmen wir zum Beispiel Nick Woltemade (23), der bei Werder Bremen lange vergeblich auf seinen Durchbruch in der Bundesliga hinarbeitete. Dieser gelang ihn dann vergangene Saison beim VfB Stuttgart, inzwischen spielt er nach einem spektakulären Mega-Transfer für Newcastle United. 

Oder Emmanuel Emegha, den niederländischen Stürmer, der im nächsten Sommer von Straßburg zum FC Chelsea wechseln wird, nachdem er vergangene Saison so richtig durchgestartet war. Beide Spieler wurden bereits in unserer monatlichen Hidden-Gems-Kolumne vorgestellt.

Nun präsentiert Euch GOAL 25 hochinteressante Akteure aus Europas Top-Ligen, die gerade eine ähnliche Entwicklung vollziehen wie Woltemade oder Emegha.

  • Maghnes AklioucheGetty/GOAL

    1. Maghnes Akliouche (AS Monaco)

    Maghnes Akliouche gab im Oktober 2021 sein Debüt in der ersten Mannschaft der AS Monaco und entwickelte sich in den folgenden Jahren stetig weiter. Mittlerweile ist der Linksfuß einer der Schlüsselspieler der Monegassen und auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps schätzt ihn sehr. Akliouche kam in vier WM-Qualifikationsspielen für Frankreich zum Einsatz und feierte im November gegen Aserbaidschan sogar sein Tor-Debüt für die Equipe Tricolore.

    Akliouche ist ein echter Spielmacher, der sowohl als Flügelspieler als auch als offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann. Er ist ein stilvoller Spieler mit gutem Dribbling, der zuerst an seine Mitspieler denkt, bevor er seinen persönlichen Erfolg verfolgt. All dies wird begleitet von einer guten Spielübersicht, exzellenten Pässen und viel Einsatz ohne Ball. Letztere Eigenschaft unterscheidet ihn von vielen anderen Flügelspielern und lässt ihn besonders herausstechen.

    Akliouche orientiert sich in seinem Spiel an seinen Idolen: Zinedine Zidane, Andres Iniesta und Mesut Özil.

  • Werbung
  • Elliot AndersonGetty/GOAL

    2. Elliot Anderson (Nottingham Forest)

    Die Geschichte von Elliot Anderson (23) beginnt in der Grafschaft Tyne and Wear im Nordosten Englands. Dort spielt ein junger, rothaariger Junge für den Wallsend Boys Club. Es ist die Domäne von Newcastle United, und so ist es nicht verwunderlich, dass Scouts der Magpies Anderson im Alter von acht Jahren zum Verein holen. Genau zehn Jahre später gibt der unermüdliche Mittelfeldspieler sein Debüt für den Verein, doch sein echter Durchbruch lässt noch etwas auf sich warten. Eine Leihe zu Bristol Rovers ist notwendig, damit das Talent die Entscheidungsträger in Newcastle wirklich beeindrucken kann. Mit acht Toren und fünf Vorlagen leistete Anderson einen wesentlichen Beitrag zu Bristols Aufstieg aus der vierten in die dritte englische Liga in der Saison 2021/22.

    Newcastle-Trainer Eddie Howe konnte Anderson nicht länger ignorieren und wollte es auch gar nicht, doch aufgrund bestimmter Regularien war der Verein im Sommer 2024 gezwungen, zu verkaufen. Nottingham Forest schätzte den damals fast 22-Jährigen sehr und zahlte über 40 Millionen Euro für einen Spieler, der in bis dato 44 Premier-League-Spielen noch kein einziges Tor erzielt hatte. 

    Zunächst sorgte das für Stirnrunzeln, doch Anderson räumt alle Zweifel schnell aus dem Weg. Mittlerweile ist er sogar ein fester Bestandteil der englischen Nationalmannschaft unter Trainer Thomas Tuchel, und gefühlt jeder Top-Klub ist hinter ihm her. "Er ist ein Schlüsselspieler für uns und einer der besten Mittelfeldspieler in der Premier League", lobte Tuchel den 23-Jährigen kürzlich.

  • Fisnik AsllaniGetty/GOAL

    3. Fisnik Asllani (TSG Hoffenheim)

    Der Vater von Fisnik Asllani (23) floh Ende des letzten Jahrhunderts in die deutsche Hauptstadt Berlin, als in seiner Heimat Kosovo Krieg herrschte. Er fand eine neue Existenz als Elektriker und bekam bald darauf in Deutschland einen Sohn, Fisnik. Der erwies sich als begabter Fußballspieler und schaffte es mit 14 in den Nachwuchs von Union Berlin. Dort beeindruckte er so sehr, dass sogar Bayern München versuchte, ihn abzuwerben. Asllani ging jedoch nicht auf das Angebot ein. Im Jahr 2020 wechselte er dann aber, als die TSG Hoffenheim den talentierten Stürmer in den Kraichgau lotste.

    Seine gesamte Familie zog mit ihm nach Sinsheim, was Asllani ihr nie vergessen wird. Später kaufte er seiner Mutter ein brandneues Auto und sein Vater erhielt eine teure Uhr. Allerdings hatte der junge Stürmer bei Hoffenheim zu kämpfen. Er schaffte es nicht in die erste Mannschaft und spielte meist nur für die Zweitvertretung in der Regionalliga. Auch eine Leihgabe an Austria Wien war nicht von Erfolg gekrönt, doch ein Jahr später gelang Asllani mit der SV Elversberg der Durchbruch in der 2. Bundesliga: 18 Tore und 9 Vorlagen in 33 Spielen sprechen für sich.

    Diese Form konnte er in dieser Saison bei Hoffenheim konstant fortsetzen, daher ist Bayern wohl erneut an ihm interessiert. "Es ehrt mich natürlich und macht mich ein Stück weit auch stolz, wenn ich solche Sachen lese", sagte er kürzlich gegenüber RTL/ntv und sport.de. Sollte ein Transfer zustande kommen, könnte er sein großes Ziel bei Bayern erreichen: ein Haus für seine Eltern zu kaufen.

  • ENJOYED THIS STORY?

    Add GOAL.com as a preferred source on Google to see more of our reporting

  • Lorenzo BernasconiGetty/GOAL

    4. Lorenzo Bernasconi (Atalanta Bergamo)

    Für Lorenzo Bernasconi (22) war es bisher eine Saison, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Es ist fast Juni, als er mit der U23-Mannschaft von Atalanta um den Aufstieg in die Serie B kämpft. Das Team hat keinen Erfolg, sodass die jungen Spieler ein weiteres Jahr in der Serie C verbringen müssen. Bernasconi auch, zumindest glaubt er das. Der Außenverteidiger wagt nicht zu träumen, dass er weniger als fünf Monate später in der Startelf stehen wird, wenn die erste Mannschaft aus Bergamo in der Champions League gegen den amtierenden CL-Sieger Paris Saint-Germain antritt.

    Er bestreitet auch seine ersten Minuten in der Serie A als Linksverteidiger, oder eigentlich als linker Mittelfeldspieler im System von Atalanta. Der technisch versierte Linksfuß – mit seinen Socken knapp über den Knöcheln – hat in den letzten Wochen aufgrund der starken Konkurrenz zwar viel Zeit auf der Bank verbracht, aber zumindest ist er jetzt fester Bestandteil der ersten Mannschaft. Und das hätte Bernasconi vor einigen Monaten sicher blind unterschrieben.

  • Santiago CastroGetty/GOAL

    5. Santiago Castro (FC Bologna)

    In Bologna hat man den Namen Joshua Zirkzee ziemlich schnell vergessen. Während der Stürmer, der zu Manchester United gewechselt ist, dort fast um Einsatzzeit betteln muss, haben die Rossoblu bereits ein neues Top-Talent in ihrer Offensive. Sein Name ist Santiago Castro (21) und diese argentinische Nummer 9 hat bereits einen Marktwert von 35 Millionen Euro. Castro verfolgte dabei bisher einen eher traditionellen Karriereweg.

    Er gab sein Profidebüt im Alter von 18 Jahren beim argentinischen Verein Velez Sarsfield. Im Januar 2024 zahlte Bologna über 13 Millionen Euro, um den Stürmer in die historische italienische Stadt zu holen. Castro konkurriert nun mit dem niederländischen Nationalspieler Thijs Dallinga, hat aber aktuell eindeutig die Nase vorn. 

    Nach eineinhalb guten Jahren in der Serie A hat nun auch Inter Mailand ein Auge auf ihn geworfen, was keineswegs überraschend ist. Der Argentinier mit seinen schwarzen, kurzen und stacheligen Haaren hat eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Inter-Goalgetter Lautaro Martínez. Wer weiß, vielleicht spielen sie eines Tages zusammen für die Nerazzurri.

  • Promise DavidGetty/GOAL

    6. Promise David (Union Saint-Gilloise)

    Promise David (24) ist der Inbegriff von Beharrlichkeit. Er war 22 Jahre alt, als er seinen Durchbruch schaffte, obwohl seine Mutter ihn unzählige Male gebeten hatte, seinen Profi-Traum aufzugeben. David ist derzeit der führende Stürmer von Union Saint-Gilloise, aber der Weg, den er zurücklegen musste, um Stammspieler beim belgischen Meister zu werden, war lang. Sehr lang.

    Über die Talentschmiede des FC Toronto und die Semi-Profis von Vaughan Azzurri in Kanada bekam David seine erste Chance in Europa bei NK Trnje Zagreb, einem kroatischen Drittligisten. Das war kein Erfolg, ebenso wenig wie seine anschließenden Abenteuer in den USA und Malta.

    In Estland bei Kalju FC zeigte David dann sein volles Potenzial. Das brachte ihm Anfang 2024 einen Transfer zu Saint-Gilloise ein, wo er regelmäßig Tore schießt. Das gelang ihm beispielsweise schon gegen Ajax, die PSV und kürzlich auch im Champions-League-Spiel gegen Galatasaray.

  • Bilal El KhannoussGetty/GOAL

    7. Bilal El Khannouss (VfB Stuttgart)

    Bilal El Khannouss (21) stand einst nach einem Europapokalspiel mit dem KRC Genk mit getapten Schuhen vor Reportern und gab ein Interview. "Ich wurde in der ersten Halbzeit am Fuß getreten, wodurch mein Schuh kaputt ging", erklärte er Sporza ruhig. Diese Bescheidenheit: Das ist er in Kurzform. Aber El Khannouss ist nicht nur ein bescheidener Mensch, sondern vor allem auch ein außergewöhnlich guter Fußballer. Ein echter Zehner mit starkem Vorwärtsdrang, beeindruckendem Spielverständnis und blitzschneller Fußarbeit.

    Der 2004 geborene Kreativspieler wuchs in Strombeek-Bever auf, aber in Wirklichkeit sind die Brüsseler Fußballplätze seine Geburtsstätte. Außerdem schreibt das Talent bis zu seinem 13. Lebensjahr auch im Futsal Schlagzeilen. "Wenn man immer auf diesen kleinen Flächen spielt, lernt man, intelligenter zu laufen. Das hat mir definitiv geholfen." Mit 15 wechselte er aus der Akademie von Anderlecht in jene von Genk. Das brachte ihm den Ruf eines "Verräters" ein, aber auch einen vorgezeichneten Weg zu seinem Profidebüt. Es gelang: Mit 18 war es so weit.

    Die folgende Saison markiert seinen eigentlichen Durchbruch. Die Belohnung: Ein Platz in der marokkanischen Nationalmannschaft bei der erfolgreichen WM 2022. Mit 18 Jahren ist er der Jüngste im Kader und nach der Weltmeisterschaft spielt El Khannouss noch anderthalb Jahre lang hervorragend bei Genk, wird zum Talent der Saison gekürt und 2024 folgt der unvermeidliche nächste Schritt. Leicester City ist bereit, 22,5 Millionen Euro für den offensivstarken Mittelfeldspieler zu zahlen. In einer dunklen Abstiegssaison ist er einer der Lichtblicke in der Mannschaft von Ruud van Nistelrooy. 

    Als der VfB Stuttgart im vergangenen Sommer Nick Woltemade an Newcastle United verlor, war El Khannouss einer der Neuzugänge, von denen man sich Ersatz für den abgewanderten Starspieler versprach. Nach 20 Spielen ist er bereits an zehn Toren beteiligt und konnte die Erwartungen bisher erfüllen.

  • Zakaria El OuahdiGetty/GOAL

    8. Zakaria El Ouahdi (KRC Genk)

    In der belgischen Jupiler Pro League gibt es viele Spieler, für die man gerne ins Stadion kommt. Zakaria El Ouahdi ist zweifellos einer von ihnen. Der Rechtsverteidiger ist ein Kraftpaket mit ausgezeichneter Ausdauer und einem enormen Vorwärtsdrang, was sich auch in seinen Statistiken widerspiegelt: Bislang hat er vier Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben.

    Der in Antwerpen geborene El Ouahdi wurde bereits mehrfach für die marokkanische Nationalmannschaft nominiert, hat aber noch kein Pflichtspiel für die Marokkaner bestritten. Allerdings gewann er mit der marokkanischen U23-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 2024 die Bronzemedaille. Die Konkurrenz auf seiner Position ist groß, Spieler wie Achraf Hakimi (Paris Saint-Germain) und Noussair Mazraoui (Manchester United) stehen in der Hierarchie über ihm. Daher ist es nicht auszuschließen, dass er sich in Zukunft doch noch für eine Länderspielkarriere mit Belgien entscheiden könnte.

  • Karl Etta EyongGetty/GOAL

    9. Karl Etta Eyong (UD Levante)

    Irgendwo auf einem zertrampelten und holprigen Fußballplatz in Douala, Kamerun, posiert Karl Etta Eyong für die Kamera. Seine Arme sind mit einer Schicht Sand bedeckt und sein ehemals weißes Trikot ist kaum noch zu erkennen. Aber das stört ihn überhaupt nicht, wie sein charakteristisches breites Lächeln zeigt. Mit seinen Händen formt er ein Herz und mit seinen Füßen hat er gerade drei Tore geschossen. Der damals 17-Jährige spielte seinerzeit für die Jugendabteilung des kamerunischen Vereins Galactique FC.

    Ein weiteres Foto aus derselben Zeit ist noch aussagekräftiger. Etta Eyong reckt zwei Finger in die Luft, das weltweite Friedenszeichen, und blickt stoisch in die Linse. Im Vordergrund steht jedoch das Trikot, das er sich über die Schultern gelegt hat. Es ist ein Trikot des FC Barcelona, vermutlich ein gefälschtes. Im Fußball können sich die Dinge schnell ändern, wie das abgedroschene Klischee sagt. Etta Eyong ist der lebende Beweis dafür.

    Er war einst Mittelfeldspieler und ein Bewunderer von Yaya Toure – wegen seiner körperlichen Stärke und seiner Fähigkeit als Box-to-Box-Spieler. Jetzt ist Etta Eyong Stürmer, und zwar ein guter. In dieser Saison hat der kamerunische Nationalspieler bereits sechs Tore und drei Vorlagen für Levante geliefert und die spanische Presse schreibt schon über ein angebliches Interesse des FC Barcelona. Der 17-jährige Junge in Douala hätte davon wahrscheinlich nie zu träumen gewagt.

  • Hamza IgamaneGetty/GOAL

    10. Hamza Igamane (OSC Lille)

    Hamza Igamane wechselte im Sommer 2025 für 11,5 Millionen Euro von den Glasgow Rangers zum OSC Lille. Er feierte ein Traumdebüt beim französischen Verein, indem er beim 7:1-Sieg gegen Lorient zwei Tore erzielte. In dieser Saison sind ihm mittlerweile bereits neun Tore in 18 Spielen gelungen.

    Der 23-jährige Stürmer gab im März dieses Jahres sein Debüt in der marokkanischen Nationalmannschaft. Nationaltrainer Walid Regragui schätzt Igamane, der mit Ayoub El Kaabi um die Stürmerposition konkurriert, sehr. Am vergangenen Donnerstag wurde jedoch bekannt gegeben, dass der Stürmer aufgrund einer kürzlich erlittenen Verletzung nur auf Abruf für den anstehenden Afrika-Cup nominiert wurde. 

    Igamane ist ein schneller und technisch versierter Stürmer, der schwer zu stoppen ist. Wenn er weiterhin so viele Tore schießt, ist es unvermeidlich, dass er in Zukunft einen bedeutenden Schritt nach vorne machen  und zu einem absoluten Topklub wechseln wird.

  • Mikel JauregizarGetty/GOAL

    11. Mikel Jauregizar (Athletic Club)

    Kein Profiverein der Welt ist so eng mit regionalen Amateurmannschaften verbunden wie der Athletic Club. Die Fußballinstitution mit Sitz in Bilbao unterhält mehr als 160 formelle Verbindungen zu lokalen Vereinen. Das ist wichtig, denn grundsätzlich spielt der baskische Spitzenverein nur mit Spielern aus der Region. Das bedeutet auch, dass Mikel Jauregizar (22) von den Scouts nicht übersehen wurde, sondern einfach (noch) nicht gut genug war. 

    Im Jahr 2021 holte der Athletic Club ihn dann aber zu sich. Sehr viel später als seinen Kindheitsfreund und aktuellen Teamkollegen Unai Gomez, der bereits im Alter von elf Jahren in die renommierte Fußballakademie Bilbaos aufgenommen wurde.

    Es sagt viel aus, dass Jauregizar vor der U21 für keine andere spanische Junioren-Nationalmannschaft aufgelaufen war. Erst im Mai 2024 gehörte er zum ersten Mal zur Startelf des Athletic Club. Jauregizar ist ein Spätzünder. Er fällt auf, weil er nicht auffällt. Der defensive Mittelfeldspieler symbolisiert Zuverlässigkeit und seine Spielintelligenz und Arbeitsmoral sind genau die Eigenschaften, die jedes Team gebrauchen kann. Kein Wunder, dass Jauregizar der erste Name ist, den Ernesto Valverde auf den Spielbericht schreibt. Noch vor Unai Gomez.

  • Hugo LarssonGetty/GOAL

    12. Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt)

    Ende August klingelte das Telefon von Hugo Larsson (21). Der Schwede stand in dieser Zeit in regelmäßigem Kontakt mit seinem Agenten, der ihm nun etwas Wichtiges mitzuteilen hatte: Es gab ein sehr lukratives Angebot für den Mittelfeldspieler. Eines aus Saudi-Arabien. "An diesem Abend gingen mir viele Gedanken durch den Kopf", erzählte Larsson später Fotbollskanalen. "Es ist schön, die Gedanken ein wenig schweifen zu lassen. Aber als ich meine Mutter deswegen anrief, hielt sie mir eine Standpauke. 'Nein, nein, nein. Das wirst du nicht tun!'" Und so tat Larsson es auch nicht, blieb stattdessen bei der Eintracht.

    Der vielseitige Mittelfeldspieler kam 2023 aus Malmö nach Frankfurt. Schon früh galt er als großes Talent, mit 17 durfte er sogar kurz bei Chelsea vorspielen. Aber schon damals entschied Larsson, dass es besser war, bei seinem aktuellen Verein zu bleiben. 

    Frankfurt entdeckte das Talent später und machte ihn zu einem der teuersten Transfers, die jemals aus der Allsvenskan heraus getätigt wurden: Neun Millionen Euro betrug die Ablöse. Für diejenigen, die diese Entscheidung anzweifeln: Die SGE wirkt manchmal wie eine Gelddruckmaschine. Randal Kolo Muani, Hugo Ekitike, Omar Marmoush, Willian Pacho und Jesper Lindström - allein der Verkauf dieser fünf Spieler hat dem Verein in den letzten zwei Jahren bereits ordentliche 340 Millionen Euro eingebracht. Mit Larsson hofft Frankfurt, die 400-Millionen-Marke zu erreichen. Das Interesse von Top-Vereinen ist, gelinde gesagt, groß.

  • Esteban LepaulGetty/GOAL

    13. Esteban Lepaul (Stade Rennes)

    Esteban Lepaul ist der perfekte Beweis dafür, dass sich Geduld und harte Arbeit auszahlen können. Der Stürmer schaffte es zwar nicht in die erste Mannschaft von Olympique Lyon, aber über die unteren Ligen in Frankreich mit Epinal und Orleans gelang ihm schließlich doch noch der Sprung in die Ligue 1.

    Stade Rennes holt Lepaul im Sommer 2025 von Angers, 13,5 Millionen Euro flossen an Ablöse. Der mittlerweile 25-jährige Stürmer hinterließ bei Rennes schnell Eindruck, in seinem Debütspiel traf er nach nur 20 Minuten gegen seinen ehemaligen Verein Angers. Im November beeindruckte Lepaul dann mit einem Hattrick gegen Straßburg. Stark: Nach 16 Ligaspielen hat er bereits neun Tore und drei Vorlagen auf seinem Konto.

  • Raphael OnyedikaGetty/GOAL

    14. Raphael Onyedika (Club Brügge)

    Für den Club Brügge steht in diesem Winter oder im kommenden Sommer eine große Herausforderung bevor, um einen Exodus wichtiger Spieler zu verhindern. Mehrere Schlüsselakteure wecken eindeutig das Interesse europäischer Top-Vereine, und Raphael Onyedika ist da keine Ausnahme. Der Nigerianer kam 2022 nach Brügge und entwickelte sich schnell zu einer unverzichtbaren Kraft im Mittelfeld.

    Onyedika ist ein besonders kompletter defensiver Mittelfeldspieler: ballsicher, mit einer hervorragenden Übersicht ausgestattet und jemand, der sich entschlossen in Zweikämpfe wirft. "Er bringt Stabilität und Ausgewogenheit nach Brügge", betonte der kürzlich entlassene Trainer Nicky Hayen zu Beginn dieser Saison. Das ist auch außerhalb Belgiens nicht unbemerkt geblieben. Eintracht Frankfurt wurde bereits als Verein mit konkretem Interesse genannt, aber es würde niemanden überraschen, wenn in diesem Sommer noch größere Klubs Interesse an dem Mittelfeldstabilisator von Brügge zeigen würden.

  • Joel OrdonezGetty/GOAL

    15. Joel Ordonez (Club Brügge)

    Bei Club Brügge gibt es derzeit mehrere Spieler mit einem bemerkenswerten Profil, wobei Joel Ordonez sicherlich heraussticht. Der belgische Spitzenklub zahlte 2022 fast vier Millionen Euro, um den Innenverteidiger von Independiente del Valle aus Ecuador zu verpflichten.

    Ein Jahr später gab Ordonez sein Debüt in der ersten Mannschaft von Brügge und ist seitdem aus der Abwehr nicht mehr wegzudenken. Kürzlich bestritt er sein 100. Pflichtspiel für die Belgier - ein Meilenstein, der seine stetige Entwicklung unterstreicht. 

    Ordonez ist ein beeindruckender Verteidiger. Aus körperlichen Zweikämpfen geht er fast immer als Sieger hervor, aber gleichzeitig ist er auch ballgewandt. Das sind Eigenschaften, die ihn für einen europäischen Spitzenverein attraktiv machen. Kein Wunder, dass er in den letzten Monaten mit Chelsea, Liverpool, Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain in Verbindung gebracht wurde.

  • PabloGetty/GOAL

    16. Pablo (Gil Vicente)

    Er ist erst 21 Jahre alt, aber ganz Portugal spricht seit Monaten voller Bewunderung über Pablo. Der Stürmer von Gil Vicente erregte dank seiner Tore schnell Aufmerksamkeit. Seine Lebensgeschichte ist dabei ebenso bemerkenswert wie sein Spiel.

    Pablo wurde im portugiesischen Braga geboren, weil sein Vater Pena seinerzeit dort als Profi aktiv war, für die Saison 2003/04 vom FC Porto an Braga verliehen wurde. Die letzten Jahre seiner Karriere verbrachte Pena, ebenfalls Mittelstürmer, dann in seinem Heimatland Brasilien. Sprössling Pablo wuchs daher mitunter auch in Brasilien auf, spielte nach der Rückkehr nach Portugal später dann im Nachwuchs des portugiesischen Erstligisten Famalicao.

    Von dort aus ging es 2024 zunächst per Leihe zu Gil Vicente, vergangenen Sommer wurde er für 250.000 Euro dann fest verpflichtet. Ein absolutes Schnäppchen, schließlich hat Pablo für den Überraschungsvierten der Liga Portugal diese Saison in elf Einsätzen schon acht Tore erzielt. Zuletzt fehlte er verletzt, nach seiner Rückkehr auf den Platz wird er sich aber weiterhin für größere Vereine empfehlen wollen.

  • Troy ParrottGetty/GOAL

    17. Troy Parrott (AZ Alkmaar)

    Mit einem fulminanten Auftritt krönte sich Troy Parrott am 16. November in Budapest zum irischen Nationalhelden. Dank seines schon jetzt legendären Hattricks und insbesondere seines 3:2-Siegtores in der Nachspielzeit gegen Ungarn schickte der 24-jährige Stürmer Irland an diesem Abend in die WM-Playoffs.

    Und auch weltweit erlangte Parrott mit seinem Husarenstück Bekanntheit. In den Niederlanden sind die großartigen Qualitäten des ehemaligen Nachwuchsspielers von Tottenham Hotspur jedoch schon viel länger bekannt. AZ Alkmaar zahlte im Juli 2024 vier Millionen Euro, um Parrott von den Spurs zu verpflichten, nachdem er bereits während seiner Leihe an Eredivisie-Konkurrent Excelsior Rotterdam seinen Torinstinkt unter Beweis gestellt hatte.

    In seiner ersten Saison bei Alkmaar erzielte Parrott wettbewerbsübergreifend 20 Tore und auch in dieser Saison ist er in hervorragender Form. 15 Treffer in bisher 20 Spielen sind mehr als beeindruckend. Nachdem er im November vor dem Spektakel in Ungarn auch schon zwei Tore für Irland gegen Portugal erzielt hatte, ist sein Marktwert deutlich gestiegen. Die Frage ist nicht, ob er im nächsten Sommer einen Transfer machen wird, sondern vielmehr, zu welchem großen europäischen Verein er wechseln wird.

  • Nico PazGetty/GOAL

    18. Nico Paz (Como)

    Eines der begehrtesten Talente der Welt ist Nico Paz (21). Der Spanier spielt derzeit im schönen Como und erlebt dort unter der Leitung von Cesc Fabregas ein wunderbares Abenteuer. Real Madrid erkannte Paz' Talent bereits vor Jahren. Der Verein holte ihn im Alter von elf Jahren vom CD Teneriffa und er durchlief fortan die Jugendakademie in der spanischen Hauptstadt. 

    Im November 2023 gab er sein Debüt, gleich in der Champions League. Drei Wochen später durfte er erneut in der Königsklasse ran, erzielt dabei sein erstes Tor. Bis dahin spielte Paz hauptsächlich für Real Madrid Castilla, obwohl Carlo Ancelotti ihn regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainieren ließ. Allerdings nicht oft genug, wie Toni Kroos meinte.

    "Dieser Junge sollte jeden Tag mit uns trainieren, so gut ist er!", sagt der Deutsche der Marca über das damals 18-jährige Talent. Doch als der meisterhafte Scouting-Apparat Comos im Sommer 2024 dazu rät, jetzt zuzuschlagen, und der ebenso finanzkräftige wie ambitionierte italienische Klub sechs Millionen Euro bietet, lässt Real seinen offensiven Mittelfeldspieler ziehen. Wie bei Real üblich, ist dies mit einer Rückkaufklausel verbunden. Nach einem fulminanten Debütjahr in der Serie A hätte Real Paz im vergangenen Sommer für acht Millionen Euro zurückholen können, aber Xabi Alonso hielt das für unnötig.

    Tottenham Hotspur hoffte daher auf einen Coup und machte ein Mega-Angebot in etwa der neunfachen Höhe. Como informierte Real und die beiden Teams einigten sich: Como lehnte das Angebot ab und dafür wurde die Rückkaufklausel neu verhandelt, die sonst nächsten Sommer lediglich neun Millionen Euro betragen hätte. 

    Zweifellos wird Real sich bald mit Como treffen, da Paz in dieser Saison erneut in großartiger Form ist. Und das, obwohl der 21-Jährige, der sich für eine Länderspielkarriere mit Argentinien statt mit Spanien entschieden hat, ein großer Messi-Fan ist.

  • Robin RoefsGetty/GOAL

    19. Robin Roefs (Sunderland)

    Als Robin Roefs (22) Ende September den Umkleideraum in den Katakomben des City Ground – der Heimat von Nottingham Forest – betritt, verstummen die leisen Gespräche der Mitarbeiter und Spieler von Sunderland. Stattdessen begrüßen sie ihren neuen Torwart, der sich bei dem Aufsteiger schnell unglaublich beliebt gemacht hat, mit lautem Jubel. Soeben hatte er entscheidend zum wichtigen 1:0-Auswärtssieg der Black Cats beigetragen.

    Roefs lebt wie in einem Märchen, aber vor ein paar Jahren hätte er nicht gedacht, dass sich die Kapitel so schnell schreiben würden.

    In der Saison 2023/24 gilt Roefs bei NEC Nijmegen als großes Talent, spielt aber immer noch die zweite Geige hinter dem Stammtorwart Jasper Cillessen. Roefs hat viel von dem ehemaligen niederländischen Nationalkeeper gelernt, wie er später gegenüber Voetbal International erzählt. "Ich konnte mich jeden Tag mit Jasper messen. Er weiß genau, was auf höchstem Niveau erforderlich ist." Als Cillessen - mittlerweile schon wieder zurück bei NEC - vor der Saison 2024/25 zu Las Palmas wechselt, übernimmt Roefs den Posten als Nummer 1. In seiner ersten richtigen Saison hinterlässt er einen so guten Eindruck, dass er sich einen Platz in der niederländischen U21-Nationalmannschaft sichert.

    Als krönender Abschluss einer hervorragenden Saison zeigt Roefs auch bei der U21-Europameisterschaft eine starke Leistung. Ajax zeigt Interesse, doch am Ende ist es Sunderland, das den bisherigen Transferrekord von NEC bricht. Der Verein aus Nijmegen erhält bis zu 13 Millionen Euro für den jungen Torwart. Bei Sunderland lacht man jedoch noch immer über diesen Betrag. Er wird seit langem als Schnäppchen der Saison gefeiert.

  • Ismael SaibariGetty/GOAL

    20. Ismael Saibari (PSV Eindhoven)

    Wenn es jemanden in der Eredivisie gibt, der auch in nicht mehr ganz jungem Alter noch zu einem europäischen Top-Klub wechseln kann, dann ist das zweifellos Ismael Saibari. Die PSV holte ihn 2020 aus der Jugendakademie des KRC Genk und mehr als fünf Jahre später ist er der absolute Star der Mannschaft.

    Während in der Saison 2024/25 manchmal Zweifel an Saibaris körperlicher Verfassung aufkamen, ist er seit Monaten in Topform. Der marokkanische Nationalspieler ist körperlich stark, kommt häufig in Torpositionen und hat es endlich geschafft, vor dem Kasten ruhig zu bleiben. Infolgedessen hat er in dieser Saison bereits zehn Tore erzielt, darunter zwei in der Champions League. Mit vier Vorlagen unterstreicht Saibari zudem seinen Ruf als Teamplayer.

    Saibari spielt bereits seine dritte Saison unter Trainer Peter Bosz. In den ersten beiden Jahren gelang es ihm nicht, aus dem Schatten von Malik Tillman zu treten und sich einen unangefochtenen Status zu verschaffen, aber nach dem Weggang des US-amerikanischen Nationalspielers im Sommer ergriff der offensive Mittelfeldspieler seine Chance mit beiden Händen. Saibaris großartiger Hattrick gegen den Titelanwärter Feyenoord kann den Scouts ausländischer Vereine nicht entgangen sein, auch wenn sein Fokus im kommenden Monat zunächst auf dem Gewinn des Afrika-Cups mit Marokko liegt.

  • Alex ScottGetty/GOAL

    21. Alex Scott (Bournemouth)

    Der 16-jährige Alex Scott (heute 22) zog das Trikot des Guernsey FC über seinen schlanken Körper. Es passte ihm eher wie ein Bettlaken als wie ein Trikot. Der direkte Gegenspieler, mit dem es Scott in der achten englischen Liga gleich zu tun bekommt, reibt sich die Hände. Er ist doppelt so alt, hat Tätowierungen bis zum Hals und plant, ihn grob in die Isthmian League einzuführen. Doch bevor er ihn umrennen kann, ist Scott bereits mit dem Ball davongelaufen.

    "Ich hatte schlaflose Nächte, weil ich überlegte, wie ich ihn in die Mannschaft integrieren könnte", sagte Trainer Tony Vance Jahre später im regionalen BBC-Radio, nachdem er Scott zum jüngsten Debütanten in der Vereinsgeschichte gemacht hatte. Als kleiner Junge hatte er in der Jugend des FC Southampton gespielt. Die Saints ließen Scott jedoch gehen, weil er ihrer Einschätzung nach "nie groß genug" für den Profifußball sein würde. Scotts Herz brach. Seine Liebe zum Fußball entdeckte er dann bei seinem Heimatklub, dem Achtligisten FC Guernsey, wieder.

    Dort fiel der Youngster schnell auf. Bristol City wurde auf ihn aufmerksam und bot ihm ein Probetraining an. "Es war das totale Chaos", erinnerte sich Scott gegenüber der BBC. "Am ersten Tag trainierte ich mit der U18, am zweiten Tag stand ich schon mit der ersten Mannschaft auf dem Platz." Er sicherte sich schnell einen Stammplatz und bestritt schließlich 83 Spiele für Zweitligist Bristol. 

    Bournemouth zahlte 2023 dann 25 Millionen Pfund für den Mittelfeldspieler. Mittlerweile ist er dort aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken. Im November erhielt Scott die ultimative Belohnung. Thomas Tuchel hatte ihn bei der gewonnenen U21-Europameisterschaft glänzen sehen und berief ihn erstmals in die englische A-Nationalmannschaft. Und auf Guernsey – der Insel mit weniger als 60.000 Einwohnern – könnte man nicht stolzer sein.

  • Antoine SemenyoGetty/GOAL

    22. Antoine Semenyo (Bournemouth)

    Wenn Antoine Semenyo (25) nach dem Aufwärmen noch einmal in die Umkleidekabine muss, um letzte Vorbereitungen zu treffen, macht er immer einen kurzen Zwischenstopp. Neben der Trainerbank von Bournemouth sitzt Pastor John, mit dem Semenyo kurz vor dem Anpfiff noch einmal schnell betet. In seinen frühen Jahren wird sein Glaube jedoch auf eine harte Probe gestellt. Während er durch verschiedene Amateurmannschaften driftet – beispielsweise Kingfisher, Erith & Belvedere und Bromley – wird er unzählige Male von Londoner Teams gescoutet. Arsenal, Tottenham Hotspur, Crystal Palace, Fulham und Millwall bieten ihm alle ein Probetraining an, lehnen ihn aber letztendlich alle ab.

    Angetrieben von der Enttäuschung über die Ablehnung und gestärkt durch seinen Glauben an Gott versucht er es weiter. Er denkt kurz daran aufzugeben, als Crystal Palace ihm nach einer achtwöchigen Probezeit mitteilt, dass er nicht gut genug ist. "Ich war extrem frustriert", sagte er dazu gegenüber The Athletic. "Alle drei Monate wurde ich gescoutet, und nach einer Probezeit wurde ich wieder abgelehnt. Als ich 15 war und Palace mir mitteilte, dass sie mich nicht unter Vertrag nehmen würden, war das der letzte Sargnagel. Ich weinte im Auto und dachte mir: Weißt du was, ich höre auf. Ich werde ein Jahr lang nicht mehr Fußball spielen." Tatsächlich gibt er den Sport für ein Jahr auf, nimmt ein wenig zu, aber auf Drängen seines Onkels bekommt er eine letzte Chance an der Wiltshire Sports Academy in Swindon.

    Aus dem Mittelfeld heraus schießt Semenyo dort mehr als 50 Tore. Wieder notieren sich Scouts seinen Namen und sein Profil in ihren Notizbüchern. Darunter auch diejenigen von Bristol City, dem ersten Verein, der ihn nach einem Probetraining behält. Nach Leihgaben an Bath City (sechste Liga), Newport County (vierte Liga) und Sunderland (damals dritte Liga) schafft er schließlich den Durchbruch. Er bestreitet 125 Spiele für Bristol und kommt auf 42 Scorerpunkte. Er darf mit Ghana zur WM 2022 und einen Monat später klopft Bournemouth an seine Tür. Dort hat er sich seitdem zum Star entwickelt und es ist absolut keine Überraschung, dass Liverpool und Manchester City ihn unbedingt verpflichten wollen. Und jetzt lehnen die Scouts ihn sicherlich nicht mehr ab.

  • Oussama TarghallineGetty/GOAL

    23. Oussama Targhalline (Feyenoord Rotterdam)

    Oussama Targhalline kann zu Recht als Schnäppchen des Kalenderjahres in der Eredivisie bezeichnet werden. Der marokkanische Nationalspieler kam im Februar dieses Jahres auf Empfehlung eines Agenten zu Feyenoord. Für nur 450.000 Euro konnte der Rotterdamer Verein ihn von Le Havre verpflichten, das in finanziellen Schwierigkeiten steckte.

    Der defensive Mittelfeldspieler kam in seinem ersten halben Jahr bei Feyenoord vor allem aufgrund von Verletzungen nicht oft zum Einsatz, hat sich aber nach wenigen Wochen in dieser Saison einen Platz in der Startelf erkämpft. Das ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass das Mittelfeld das Prunkstück des Rotterdamer Teams ist.

    Der 23-jährige Targhalline ist defensiv stark, verfügt über eine große Ausdauer und ist enorm handlungsschnell. Darüber hinaus macht es seine technische Fähigkeit Trainer Robin van Persie schwer, ihn zu übersehen. Dass Feyenoord ihn im nächsten Sommer für einen viel höheren Betrag verkaufen wird, ist sicherlich keine gewagte Prognose.

  • Christos TzolisGetty/GOAL

    24. Christos Tzolis (Club Brügge)

    Der Club Brügge hat bislang keine besonders gute Saison gespielt. Das Team ist derzeit stark von Christos Tzolis abhängig. Der griechische Flügelspieler hat bereits zur Saisonhalbzeit zweistellige Werte bei Toren und Vorlagen erreicht. Bislang hat Tzolis elf Treffer erzielt und zwölf Assists gegeben.

    Dass der 23-jährige Linksaußen in den letzten Monaten mit mehreren Premier-League-Klubs in Verbindung gebracht wurde, ist daher nicht verwunderlich. Seine Statistiken sprechen Bände, und er erweist sich als absoluter Hit für Brügge. Die Belgier holten ihn 2024 für nur sechs Millionen Euro vom deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, ein Schnäppchen, das heute ein Vielfaches wert ist. Sein Vertrag enthält eine Mindestausstiegsklausel von 30 Millionen Euro. Alles deutet darauf hin, dass Brügge mit seinem griechischen Juwel einen erheblichen Gewinn erzielen wird.

  • Adam WhartonGetty/GOAL

    25. Adam Wharton (Crystal Palace)

    Adam Wharton (21) trieb seine Lehrer und seine Mutter als Kind regelmäßig mit seinen Lerngewohnheiten – oder besser gesagt, dem Fehlen derselben – in den Wahnsinn. Er schaffte mühelos sein Abitur mit den bestmöglichen Noten in Mathematik und Informatik, aber er lernte nie. "Ich hasse es", sagt er gegenüber der Times. "Ich habe nie gelernt. Meine Mutter hat es versucht, aber ich kann einfach nichts aufschreiben oder lernen, was ich bereits weiß."

    Auch auf dem Spielfeld lässt er sich nicht von unzähligen Statistiken aufhalten. Wharton ist stark im Positionsspiel, aber vor allem ist er ein talentierter Passgeber. Diese Fähigkeit nutzt er stets, um das Spiel seiner Mannschaft nach vorne zu tragen. Den Ball seitwärts oder rückwärts zu spielen – das mag er genauso wenig wie Lernen. Laut Mister Jackson, seinem Sportlehrer an der Moorland Independent School, ist Wharton intelligent genug, um Raketenwissenschaftler zu werden. Aber er ist Fußballer. Einer, der bei den Blackburn Rovers den Durchbruch geschafft hat und seit langem als eines der größten Talente Englands gilt.

0