"Meine Aussagen bestehen natürlich": Interview von Lars Ricken lässt Entlassung von Nuri Sahin beim BVB vermuten

"Meine Erwartungshaltung nach Frankfurt (0:2-Niederlage am letzten Freitag, d. Red.) war klar. Wir brauchen Siege und Resultate. Jetzt haben wir die letzten vier Spiele nicht gewonnen", begann Ricken im Interview mit Prime Video. Er habe "ein sehr vertrauensvolles und gutes Verhältnis zu Nuri. Er bekommt auch immer meine Rückendeckung. Aber meine Aussagen bestehen natürlich und dementsprechend werden Sie hier von mir in Italien aus der Emotion heraus, aus der Hüfte, keine Entscheidung mitgeteilt bekommen."

Auf eine weitere Zusammenarbeit mit Sahin wollte sich Ricken nicht festlegen, stattdessen erklärte er: "Wir werden morgen nach Hause fahren und uns zusammensetzen. Wir alle wollen nur das Beste für Borussia Dortmund. Dann werden wir besprechen, was die Lösungen sind, dass wir dann auch wieder in die Erfolgsspur kommen."

Auf Nachfrage, ob eine Entscheidung über Sahins Zukunft vor dem kommenden Bundesligaspiel gegen Werder Bremen am Samstag kommuniziert werden wird, entgegnete Ricken: "Ja genau, das werden wir morgen besprechen."

Dortmund kassierte in Bologna im vierten Pflichtspiel des Jahres 2025 die vierte Niederlage. Serhou Guirassy hatte den BVB nach einer Viertelstunde per Elfmeter in Führung gebracht, Mitte der zweiten Halbzeit drehten die Italiener die Partie jedoch durch Treffer von Thijs Dallinga und Samuel Iling-Junior innerhalb von nur einer Minute zum 2:1-Endstand.

Ricken attestierte Bologna hinterher "einen verdienten Sieg". Sahin sei mutig gewesen, "hat vorne zwei 20-Jährige und zwei 22-Jährige gebracht. Man hat nach dem 1:0 gemerkt, dass da eine gewisse Verunsicherung da ist. Wir haben uns dann schon versucht zu wehren. Aber man hatte schon in der ersten Halbzeit das Gefühl, dass das eigentlich nur eine Frage der Zeit ist, dass der Ausgleich passiert", so Ricken.

Für Sahin wird die Luft damit immer dünner. Schon nach der jüngsten Niederlage in Frankfurt hatten die Spekulationen über eine Entlassung des 36-jährigen Coaches Fahrt aufgenommen. Mit Erik ten Hag, seit seinem Aus bei Manchester United Ende Oktober auf dem Markt, soll dem Vernehmen nach schon ein Nachfolger bereit stehen.

Sahin wollte sich indes am Dienstagabend nicht konkret zu seiner Zukunft äußern: "Darum geht es nicht. Es geht einfach darum, dass dieser Verein zur Ruhe kommt und erfolgreich wird. Es geht nicht um meine Person. Natürlich weiß ich, wie das Geschäft läuft. Aber für mich ist nur wichtig, dass Borussia Dortmund erfolgreich ist", sagte er bei Prime Video.

Durch die Niederlage in Bologna rutschte Dortmund in der Tabelle der Champions-League-Ligaphase auf Platz 13 ab, kann sich aber weiterhin noch direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Am letzten Spieltag kommende Woche trifft der BVB zuhause auf Schachtjor Donezk.