Der heute 27-Jährige hatte den Traum von der Profikarriere eigentlich schon aufgegeben. Im Alter von 9 bis 15 Jahren spielte der gebürtige Londoner im Nachwuchsbereich des FC Fulham, ehe er bei den Cottagers aussortiert wurde. Fortan kickte Kilman bei den unterklassigen Jugendteams von Welling United, Marlow FC und Maidenhead United. Letzterer Verein aus der fünften englischen Liga kassierte bei Kilmans Wechsel zu West Ham nun jüngst eine Millionen-Nachzahlung.
Denn Maidenhead hatte sich 2018 bei Kilmans Verkauf nach Wolverhampton eine Weiterverkaufsklausel zusichern lassen. Laut BBC schreibt diese Klausel vor, dass Maidenhead zehn Prozent der Transfersumme, also in diesem Fall 4,75 Millionen Euro erhält. Unglaublich viel Geld für einen Amateurklub. Und nie wurde für einen Spieler aus der fünften Liga Englands mehr bezahlt.
"Dies ist ein bedeutender Tag für Maidenhead United FC, der uns die Möglichkeit gibt, die Zukunft des Vereins grundlegend zu verändern. Zu gegebener Zeit wird ein Treffen mit den Fans stattfinden, um weitere Einzelheiten preiszugeben, wie die Finanzspritze auf und neben dem Platz eingesetzt werden soll", frohlockte Maidenheads Vorstandsboss Peter Griffin.
Aber zurück zu Kilmans bemerkenswertem Werdegang. Mit 14, also rund um sein Aus im Nachwuchs von Fulham, hatte er in einem Park eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Eine, die ihm später doch noch den unverhofften Sprung ins Profigeschäft ermöglichen sollte: Futsal.
"Ich bin in den Futsal eingestiegen und habe dienstags und donnerstags trainiert", erzählte Kilman im Gespräch mit SPORTbible: "Es war etwas Anderes und erlaubte mir, an meinen technischen Fähigkeiten zu arbeiten". Die Ausgewogenheit zwischen Fußball und Futsal "machte es angenehmer".
Futsal sollte jedoch nicht nur ein Hobby bleiben. Kilmans Gabe wurde schnell deutlich, er avancierte im Laufe der Zeit sogar zum englischen Nationalspieler und kam auf 25 Partien für sein Land. Nebenbei lief er auf dem großen Feld für das fünftklassige Maidenhead auf.