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"Marseille soll attraktiv sein?": Adrien Rabiot für einen Transfer abgewatscht, den er 2016 ausschloss

Der überraschende Transfer von Adrien Rabiot zu Olympique Marseille wird in Frankreich heiß diskutiert. Kritik an dem Wechsel des Mittelfeldstars kommt unter anderem von Ex-Nationalspieler Vikash Dhorasoo.

  • DIE REAKTION:

    "Marseille soll attraktiv sein?", fragte der einstige Spielgestalter in der L'Équipe. "Eher habe ich den Eindruck, dass er sonst keine Möglichkeiten hatte." Er frage sich, was Rabiots "wahre Beweggründe" für den Wechsel and die Cote d'Azur seien, so Dhorasoo.

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Rabiot verließ Italiens Rekordmeister Juventus vor wenigen Monaten mit auslaufendem Vertrag und war bemerkenswert lange vereinslos. Zwar gab es zahlreiche Gerüchte um mögliche neue Arbeitgeber, allerdings sollen viele Interessenten von den angeblichen Gehaltsforderungen des 29-Jährigen abgeschreckt worden sein. Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nannte Rabiots Situation zwischenzeitlich "peinlich".

    Überraschend bestätigte am Sonntagabend dann Olympique Marseille die anstehende ablösefreie Verpflichtung des zentralen Mittelfeldmanns. Rabiot soll für zwei Jahre unterschreiben und laut übereinstimmender Medienberichte seine finanziellen Forderungen stark heruntergeschraubt haben, um den Deal zu ermöglichen.

  • Adrien Rabiot PSGGetty

    DIE TRANSFERGESCHICHTE:

    Pikant ist der Wechsel Rabiots zu OM vor allem, weil er von 2010 bis 2019 für den Erzrivalen PSG spielte. Dazu erklärte er noch 2016 gegenüber La Provence zu einem möglichen Engagement in Marseille: "Dieses Trikot eines Tages tragen? Das ist nicht möglich."

    L'Équipe allerdings schreibt, Rabiot sei tatsächlich während seiner Kindheit OM-Fan gewesen.

  • WAS WURDE GESAGT?

    Rabiot selbst erklärte seinen Wechsel bei BFM und erwähnte dabei auch die wichtige Rolle, die er ehemalige Bayern-Verteidiger Medhi Benatia, Marseilles Sportchef, gespielt habe: "Am Anfang wirkte es unrealistisch. Aber ich habe viel mit Medhi gesprochen und wir haben uns geeinigt. Auch mit dem Trainer habe ich gesprochen. Das Projekt gefällt mir wirklich." Er sei nun "in einer Stadt, die Fußball liebt".

    Vikash Dhorasoo, ein ehemaliger PSG-Spieler, glaubt diesen Ausführungen allerdings nicht: "Wie kommt er dazu? Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies sein ursprünglicher Plan war. Er sollte nach einem größeren Verein streben. Er mag jetzt ein gutes Gehalt bekommen, aber er spielt nicht in der Champions League."

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Marseille verpflichtete in diesem Sommer neben Trainer Roberto De Zerbi auch namhafte Akteure wie Mason Greenwood, Pierre-Emilie Höjbjerg und Elye Wahi. Der Start gelang dem Klub mit zehn Punkten aus vier Partien.

    Am Wochenende treten die Südfranzosen bei Olympique Lyon an. Ob Rabiot dann schon debütiert, ist noch unklar.

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