Die Anhänger von Manchester United stören sich schon seit Jahren an den Eigentümern des Klubs, der US-amerikanischen Glazer-Familie. Im Jahr 2005 hatte der inzwischen verstorbene Malcolm Glazer den Klub übernommen, allerdings mit Fremdkapital, das auf United übertragen wurde. Somit wurden einem bis dahin börsennotierten und schuldenfreien Klub auf einen Schlag Verbindlichkeiten in Höhe von 540 Millionen Pfund aufgeladen.
In den ersten Jahren der Glazer-Ära gab es allerdings noch sportlichen Erfolg, United gewann 2008 die Champions League und stand 2009 sowie 2011 jeweils im Finale. Doch nach dem Abschied von Trainerlegende Sir Alex Ferguson ging es sportlich begab. Die letzte Meisterschaft datiert aus dem Jahr 2013 - es war Fergusons letzte Saison als Trainer. In England verlor United danach immer stärker den Anschluss, zunächst an Stadtrivale Manchester City und später auch an Liverpool.
Gleichzeitig bereichern sich Avram und Joel Glazer, die die Anteile ihres Vaters Malcolm Glazer geerbt hatten, sowie die übrige Familie weiter am Klub. Zwischen 2012 und 2021 entnahmen die Glazers 154 Millionen Pfund, Höchstwert aller Klubeigentümer in der Premier League. Gleichzeitig werden etwa Investitionen in die Infrastruktur kaum vorgenommen.
Der sportliche Fehlstart in die Saison hat die Wut der Fans auf die in Tampa/Florida ansässigen und inzwischen regelrecht verhassten Eigentümer noch einmal verstärkt. Nach dem 0:4 in Brentford gab es Berichte, die Glazers würden über einen Verkauf des Klubs nachdenken. Doch diese kommen anscheinend aus den Reihen der Glazers selbst. Als konkreter Interessent wurde Jim Ratcliffe genannt, der reichste Mann Englands.