Der frühere US-Nationalspieler und heutige TV-Experte Herculez Gomez mutmaßt, dass Superstar Lionel Messi bei Inter Miami zusehends frustriert ist. Der Argentinier sei genervt vom Niveau seiner Mitspieler, so Gomez' Einschätzung.
Getty Images"Man sieht, wie frustriert Messi ist": Superstar soll "genervt" von einigen Mitspielern bei Inter Miami sein
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
Messi sorgte zuletzt für Schlagzeilen, als er nach dem 4:1-Sieg in der MLS gegen die New York Red Bulls wutentbrannt in den Spielertunnel stürmte, während seine Mitspieler die drei Punkte feierten. Gomez sagte bei Futbol Americas: "Man sieht auch das Fehlen von Verständnis, und man sieht auch die Frustration. Messi ist mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz, das ist offensichtlich. Ebenso offensichtlich ist, dass Messi dringend mehr Unterstützung braucht."
Er schilderte: "Messi bekommt den Ball und er weiß bereits, an wen er ihn abspielen kann. Dann rennt los, und sein Lauf oder das Tempo dieses Laufs wird davon bestimmt, an wen er den Ball abgibt. Wenn er ihn zu einem seiner Freunde passt, Alba, Busquets oder Luis Suárez, weiß er, dass er den Ball wahrscheinlich zurückbekommt und er läuft mit etwas mehr Einsatz und Zielstrebigkeit. Wenn er aber zu einem anderen Mitspieler passt, zögert er oft, weil er weiß, dass der Ball wahrscheinlich sowieso nicht ankommen wird."
Beispielhaft sei jüngst der Versuch eines Doppelpasses mit Fafa Picault gewesen: "Ihm bleibt der Ball zwischen den Füßen hängen, und man sieht, wie frustriert Messi ist." Der achtmalige Weltfußballer sei "genervt davon, wie die Dinge laufen. Ich glaube nicht, dass er das vor seinem Wechsel zu Inter Miami erwartet hat".
IMAGNWAS IST DER HINTERGRUND?
Vor dem Sieg gegen New York musste Inter drei Niederlagen in Folge einstecken, verlor die Tabellenführung in der Eastern Conference der nordamerikanischen Profiliga und belegt im Moment den vierten Platz. Miami schied auch im Halbfinale des CONCACAF Champions Cups mit 1:5 in der Endabrechnung sang- und klanglos gegen die Vancouver Whitecaps aus. Anschließend hagelte es Kritik, Messi und Suárez wurde unter anderem Lauffaulheit vorgeworfen.
Der neue Trainer Javier Mascherano sagte nach dem Spiel gegen die Red Bulls über die Enttäuschungen der letzten Wochen: "Manchmal, wie gegen Vancouver, ist der Gegner einfach besser. Ich mag es nicht, Leistungen nur nach dem Ergebnis zu beurteilen - so ein Trainer bin ich nicht. Ich analysiere gerne. Die Öffentlichkeit reagiert oft auf die nackten Resultate, und das ist verständlich. Vancouver war uns spielerisch klar überlegen und hat in den entscheidenden Momenten zugeschlagen. Das will ich nicht leugnen."
Messis langjähriger Barcelona-Kamerad Sergio Busquets erklärt kürzlich mit Blick auf die Klub-WM im Sommer, dass Inter nicht konkurrenzfähig sein. Er schätzte bei DAZN ein: "Es ist klar, dass wir nicht das Niveau haben, um an bei Klub-Weltmeisterschaft um den Titel zu kämpfen. Aber wir werden versuchen, in der Gruppe mitzuhalten, von Spiel zu Spiel zu denken, kämpfen und hoffentlich in die nächste Runde einzuziehen. Auch, wenn es schwer werden wird."
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Messis Leistungsdaten sind auch in dieser Saison stark. Der 38 Jahre alte Kapitän der Herons bringt es in 14 Einsätzen auf neun Tore und drei Assists.
Getty Images SportWIE GEHT ES WEITER?
Messi und Miami sind am Samstagabend wieder im Einsatz. Dann geht es in einem Heimspiel gegen Minnesota United.

