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Lionel Messi: Der beste Freistoß-Schütze aller Zeiten?

Es musste einfach so kommen: Bei Lionel Messis Debüt für Inter Miami am 22. Juli 2023 bei Cruz Azul setzte der argentinische Weltmeister beim Stand von 1:1 in der letzten Minute zum Freistoß an - und irgendwie hatte jeder das Gefühl: Jetzt passiert es. Und genau so kam es.

Nur 16 Tage später versenkte Messi schon wieder einen Freistoß kurz vor Schluss. Der Weltmeister unterstreicht in den USA noch einmal eindrucksvoll seine Fähigkeiten am ruhenden Ball. Aber wo rangiert Messi unter den besten Freistoß-Schützen aller Zeiten?

  • Lionel Messi: Magische Freistöße für Inter Miami

    Selbst David Beckham traute seinen Augen nicht: Der ehemalige englische Nationalspieler, selbst einst einer der besten und bekanntesten Freistoßschützen, war zu Tränen gerührt.

    Dieser Debüt-Treffer, ein Freistoß-Schlenzer in den Winkel, war eigentlich zu Hollywood-mäßig. Auch mit 36 Jahren hat es Messi also noch drauf: die perfekte Technik, um von außerhalb des Strafraums zu treffen - obwohl der Keeper fast immer weiß, dass der Ball im oberen Eck hinter der Mauer einschlagen wird.

    In den vergangenen Wochen hat Messi Gas gegeben. Beim 4:0-Sieg gegen Atlanta United erzielte er zwei Treffer aus dem Spiel heraus und war damit der Sieggarant. Zwei weitere Tore schoss er in der nächsten Runde gegen Orlando City, als Inter Miami den Lokalrivalen ausschaltete. Und im Achtelfinale des Leagues Cups gegen Dallas war Messi wieder einmal nicht zu bremsen und traf nach nur sechs Minuten.

    Sein magischer Moment kam dann in der 85. Minute - Miami musste ein Tor schießen, um im Wettbewerb zu bleiben und bekam einen Freistoß zugesprochen. Gab es irgendjemanden, der nicht wusste, was als Nächstes passieren würde?

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  • Messi free kick Inter Miami 2023Getty

    Lionel Messi: Ein Meister seines Fachs

    Freistöße scheinen manchmal der Physik zu widersprechen. Das trifft natürlich gerade auf die schönsten direkten Standard-Treffer aller Zeiten zu: Denken Sie an Beckham gegen Griechenland, Roberto Carlos gegen Frankreich, Cristiano Ronaldo gegen Portsmouth, Ronaldinho gegen England und Messi gegen Liverpool - allesamt legendäre Treffer.

    Laut dem Datenanbieter Soccerment liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein direkter Freistoß zu einem Tor führt, bei nur sechs Prozent. Das heißt, nur einer von 17 Freistoßversuchen landet im Netz. Dass Messi in nur vier Spielen auf diese Art und Weise gleich zwei tolle Treffer erzielt? Fast unglaublich - wenngleich Torhüter in den Top-fünf-Ligen Europas vielleicht einen davon gehalten hätten.

    Selbst sein Trainer Gerardo 'Tata' Martino war baff: "Oft gibt es einen Freistoß in diesem Bereich des Spielfelds und nur bei ihm hat man das Gefühl, dass er ein Tor erzielen wird. Eigentlich führt ein Freistoß zu nichts - in 90 Prozent der Fälle fällt kein Tor. Aber wenn er schießt, ist es genau anders herum: In zehn Prozent der Fälle passiert nichts und zu 90 Prozent klappt es. Also müssen wir das ausnutzen."

  • Lionel Messi: Kleine Details

    Sogar Messi, der wohl beste aller Freistoß-Schütze aller Zeiten, erlaubt sich manchmal kleine Tricks.

    Kurz nach dem Sieg gegen Dallas tauchte ein Video in den Sozialen Medien auf: Es zeigt, wie der Argentinier den Ball kurz vor dem Treffer etwas bewegt, als der Schiedsrichter der Mauer Anweisungen gibt. Messi schnappt sich zahlreiche Male den Ball vom Boden, hebt ihn auf, tippelt mit den Füßen ein paar Zentimeter weiter nach links, Richtung Spielfeldmitte - und legt den Ball wieder ab. Das Spiel wiederholt 'La Pulga' mehrmals und kommt so vielleicht einen halben Meter weiter.

    Es geht um die Details. Der 36-Jährige wollte den Ball eben an einer etwas anderen Stelle haben. Und das ist kein Zufall. Messi wusste genau, was er tat. Er wusste, wo er den Ball haben wollte und warum. Sobald er ihn dort liegen hatte, musste er ihn nur noch im Netz unterbringen.

  • Maradona MessiGetty Images

    Lionel Messi: Freistoß-Unterricht bei Diego Maradona

    Es ist kaum zu glauben, aber Messi galt einst in Barcelonas Jugendakademie La Masia nicht einmal als bester Freistoßschütze seines Teams. Erst im Jahr 2009 machte er den nächsten, entscheidenden Schritt in der Kunst des Freistoß-Schießens. Zuvor hatte er erst einen Treffer nach einem ruhenden Ball erzielt.

    Seine Entwicklung ist auch der Verdienst seines damaligen Lehrers in der argentinischen Nationalmannschaft: Diego Armando Maradona. Der 2020 verstorbene Argentinier coachte die Albiceleste von Oktober 2008 bis zum WM-Aus 2010 in Südafrika gegen Deutschland (0:4).

    Während der Vorbereitung auf das Turnier trafen die Südamerikaner im Februar 2009 auf Frankreich. In der Provence trainierte Argentinien für das Spiel im Stade Velodrome von Marseille, das Argentinien 2:0 gewann. 'La Pulga' besorgte kurz vor Abpfiff die Entscheidung, jedoch (noch) nicht per Freistoß.

    Maradonas Assistent Fernando Signorini schilderte dem argentinischen Blatt La Nacion eine Trainingseinheit: "Ich sah Diego kommen, er nahm Messi an der Schulter und sagte: 'Kleiner Leo, kleiner Leo, komm her. Lass es uns noch einmal versuchen.' Es war wie ein Lehrer mit seinem Schüler."

    Maradona erklärte dem damals 21-jährigen Messi die richtige Freistoß-Technik: "Er fuhr fort: 'Leg den Ball hierhin und hör mir zu: Nimm den Fuß nicht so schnell vom Ball weg, sonst weiß er nicht, was du willst.' Dann schlug er den Ball mit dem linken Fuß direkt in den Winkel und auf Messis Gesicht sah man die Bewunderung."

  • Sebastian Giovinco Toronto MLSGetty

    Lionel Messi: Schnappt er sich die MLS-Krone?

    Messis zwei Freistoßtore aus dem Leagues Cup zählen natürlich nicht bei seiner MLS-Statistik. Doch auch in der US-Liga wird er sicherlich bald per Standard treffen.

    Einige beschäftigen sich bereits mit den Rekorden, die Messi hier knacken könnte. Was Freistöße angeht, hat Sebastian Giovinco die Bestmarke inne, mit 13 Treffern. Vier Spielzeiten brauchte der Italiener dafür.

    Messi hingegen hat zwei Tore in etwa einen Monat erzielt. Wenn er dieses Tempo in der MLS aufrechterhalten sollte, hätte er den Rekord im Frühling 2024 inne. Sein Vertrag läuft dann noch mehr als ein Jahr.

    Platz zwei in der MLS-Freistoß-Statistik gehört übrigens niemand geringerem als David Beckham, Messis Boss. Ob der Engländer auch vor Freude weinen wird, wenn sein Spieler diesen Rekord mit einem weiteren wunderschönen Freistoß bricht - um Beckhams Team zum Erfolg zu verhelfen?

  • Lionel Messi Inter Miami goal 2023Getty

    Lionel Messi, der GFOAT?

    Messi mag bereits der GOAT sein, aber ist er auch der "Größte Freistoßschütze aller Zeiten" - der GFOAT? Mit 64 Treffern in seiner glanzvollen Karriere liegt er derzeit weltweit auf Rang sechs. Mit seinen beiden jüngsten Toren hat er kürzlich seinen Lehrmeister Maradona eingeholt, der 62 Treffer geschafft hatte.

    Messi liegt nun nur noch einen Treffer hinter seinem Chef Beckham. Selbst die englische Legende würde darauf wetten, dass Messi ihn eher früher als später überholen wird. Messis argentinischer Landsmann Victor Legrotaglie liegt mit 66 Treffern noch ein Tor vor Beckham und ist damit ebenfalls schon jetzt in Messis Visier. Sein einstiger Barça-Mentor Ronaldinho netzte ebenfalls 66-mal auf diese Weise ein.

    An zweiter Stelle steht Brasiliens Pelé, der in seiner Karriere 70-mal per Freistoß getroffen haben soll. Und ganz oben auf der Liste steht natürlich Mr. Free-Kick selbst: Juninho.

    Der Brasilianer erzielte vor allem für Olympique Lyon sage und schreibe 77 Tore mit Freistößen. Als Fußballer war er insgesamt gut, doch bei diesen Standards war er (bisher) wohl der beste aller Zeiten. Messi definiert man neben Freistößen auch über Dribblings, Vorlagen, Weitschüsse und Tore - Juninho nur über Freistöße.

    13 Tore fehlen Messi also noch zu Juninho. Ob er diese Marke je erreichen und sogar übertreffen wird?

    Direkte Freistoß-Tore: Die Top 10

    Platz und NameTore
    1. Juninho 77
    2. Pele70
    3. Victor Legrotaglie66
    3. Ronaldinho66
    5. David Beckham65
    6. Lionel Messi64
    7. Diego Maradona62
    7. Zico62
    9. Ronald Koeman60
    10. Marcelinho Carioca59
    10. Rogerio Ceni59