"Leider hat jemand beschlossen, dass ich nicht mehr Teil des Teams sein kann": Gianluigi Donnarumma verabschiedet sich mit bewegendem Brief von PSG, Fans und Mitspielern

Noch ist Donnarumma offiziell ein Spieler von Paris Saint-Germain, auch wenn sämtliche Umstände anderes vermuten lassen. "Die Trennung ist vollzogen", schrieb die L'Equipe und suggerierte damit eine Endgültigkeit, die anscheinend sehr nah an der Realität liegt. Denn wie PSG am Dienstag mitteilte, ist Donnarumma nicht Teil des Kaders im UEFA-Supercup-Finale gegen Tottenham Hotspur am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in Udine. Der Abgang des Champions-League-Helden steht unmittelbar bevor - und er selbst nimmt auch schon Abschied.

Donnarumma ließ am Abend keine Zweifel mehr, dass seine Zeit in Paris beendet ist. Er veröffentlichte einen Brief bei Instagram und X: Er sei enttäuscht und am Boden zerstört, weil "leider jemand beschlossen" habe, "dass ich nicht mehr Teil des Teams sei kann". Es sei "eine riesengroße Ehre" gewesen, für PSG zu spielen.

Donnarumma veröffentlichte sein handsigniertes Schreiben in seiner Muttersprache Italienisch, auf Französisch und Englisch.

"An die besonderen Fans von Paris,

ab meinem ersten Tag hier habe ich immer alles gegeben - auf dem Platz und auch abseits davon -, um mir meinen Platz zu verdienen und die Ziele von Paris Saint-Germain zu verfolgen.

Leider hat jemand beschlossen, dass ich nicht mehr Teil des Teams sein und zu seinem Erfolg beitragen kann. Ich bin enttäuscht und niedergeschlagen.

Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit haben werde, den Fans im Prinzenpark noch einmal in die Augen zu schauen und Lebewohl zu sagen, wie es sein sollte.

Falls es nicht so kommen sollte, möchte ich Euch wissen lassen, dass mir Eure Unterstützung und Eure Zuneigung die Welt bedeuten und ich sie nie vergessen werde. Die Erinnerungen an all diese Gefühle, an magische Nächte und an Euch, die Ihr mir ein Gefühl von Zuhause gegeben habt, werden für immer bei mir sein.

An meine Teamkollegen - meine zweite Familie -, danke für jede Schlacht, jeden Lacher, jeden Moment, den wir geteilt haben. Wir werden für immer Brüder sein.

Für diesen Klub zu spielen und in dieser Stadt zu leben, war mit eine riesengroße Ehre.

Danke, Paris."

Von "einem der heftigsten Abstiege der jüngeren Fußballgeschichte" schreibt die L'Equipe angesichts des bevorstehenden Wechsels des Triple-Helden der vergangenen Saison, der auf dem Weg zum Champions-League-Triumph im Mai eine Schlüsselrolle eingenommen hatte. Donnarumma präsentierte sich auf dem Platz zumeist tadellos - und doch schien er den Verantwortlichen nun nicht mehr gut genug: Am Samstag gab der Klub die Verpflichtung von Lucas Chevalier vom Ligakonkurrenten OSC Lille bekannt, für den Torwart zahlte Paris 40 Millionen Euro.

Donnarumma hat in der französischen Hauptstadt noch einen Vertrag bis zum kommenden Sommer. Sowohl der italienische Nationalkeeper als auch PSG dürften nun an einem zeitnahen Wechsel interessiert sein, allein: einen Abnehmer zu finden, der bereit ist, Ablöse und Gehalt für den 26-Jährigen zu schultern, dürfte schwierig werden. Auf dem Transfermarkt kursieren allerdings Gerüchte, wonach Manchester City großes Interesse an Donnarumma habe und schon bei PSG vorstellig geworden sei. Es heißt, dass für City ein Transfer des Italieners darstellbar sei, wenn man selbst wiederum Stammkeeper Ederson transferieren könnte. Der Brasilianer sei seinerseits bei Galatasaray auf der Wunschliste.   

Zuvor hatten sich Donnarumma und sein Noch-Arbeitgeber nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Ein Umstand, der bei den Klubverantwortlichen zur Entscheidung für einen neuen Stammtorwart geführt haben dürfte.

Neu-PSG-Schlussmann Chevalier möchte am Mittwochabend gegen Europa-League-Sieger Tottenham nun eine neue Ära einläuten. Donnarumma hingegen könnte in Paris - sofern sich zeitnah ein neuer Verein für den Keeper findet - bald endgültig Geschichte sein. Am Wochenende beginnt die neue Liga-Saison in Frankreich. PSG startet die Mission Titelverteidigung am Sonntag beim FC Nantes.