Kommt es zum Zweikampf mit dem BVB? Ralf Rangnick ist wohl auch beim FC Bayern München im Gespräch

Laut Profil ist vor allem der mächtige Aufsichtsrat Uli Hoeneß ein großer Fan Rangnicks, demnach hätte er ihn gerne als "Mastermind" beim FC Bayern. Bild schreibt von einer Rolle, wie sie Jürgen Klopp bei Red Bull ausübt. Klopp trägt dort den Titel "Global Head of Soccer"

Mit seinem Netzwerk und seinen Visionen könnte Rangnick den Münchnern dem Bild-Bericht zufolge einerseits beim Aufbau von Nachwuchs- und Scouting-Strukturen helfen. Andererseits wäre er bei Bedarf auch ein möglicher Backup als Trainer oder Sportchef. Im Februar soll beim FC Bayern bereits über eine Anstellung Rangnicks diskutiert worden sein, direkten Kontakt habe es seitdem aber nicht gegeben.

Vor einem Jahr war Rangnick noch konkreter Kandidat auf die Nachfolge von Trainer Thomas Tuchel. Letztlich sagte der 66-Jährige aber ab und blieb der österreichischen Nationalmannschaft treu. Mittlerweile ist das Verhältnis zwischen ihm und dem ÖFB zerrüttet. Den Trainerposten beim FC Bayern übernahm damals stattdessen Vincent Kompany, der aktuell nicht zur Disposition steht.

Auch nach der Absage hielten Rangnick und Hoeneß Kontakt. Zudem äußerten sie sich in mehreren Interviews wohlwollend übereinander. Den aktuellen Sportdirektor Christoph Freund kennt Rangnick aus gemeinsamen Zeiten bei RB Salzburg gut, Sportvorstand Max Eberl hat eine Vergangenheit bei RB Leipzig.

"Ralf ist Teamchef in Österreich. Er macht dort einen sehr, sehr guten Job dort", sagte Freund bei einer Pressekonferenz am Freitag. "Ich weiß nicht, ob er (sein Name) an der Säbener Straße herumgeistert oder in Dortmund herumgeistert oder bei anderen Klubs. Er ist sehr happy in Österreich mit der Mannschaft. Grundsätzlich macht ihm der Job, glaube ich, viel Spaß und er fühlt sich wohl in Österreich."

Sollte der FC Bayern seine Bemühungen tatsächlich intensivieren, könnte es zu einem Zweikampf um Rangnicks Dienste mit dem Erzrivalen Borussia Dortmund kommen. Am Mittwoch berichtete die Sport Bild von einem angeblichen BVB-Interesse an Rangnick.

Bereits im Januar wurde er als Trainer-Nachfolger von Nuri Sahin gehandelt. Damals kam es in Salzburg sogar zu einem Treffen zwischen Rangnick sowie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sport-Geschäftsführer Lars Ricken.

Letztlich übernahm Niko Kovac, der bis dato für keine echte Trendwende sorgte. Der BVB steht zwar im Viertelfinale der Champions League, droht in der Bundesliga aber die neuerliche Qualifikation für den internationalen Wettbewerb zu verpassen. Nun ist Rangnick als möglicher Sportdirektor im Gespräch - obwohl Amtsinhaber Sebastian Kehl seinen Vertrag aber erst im Winter verlängert hat. Seit der Trennung von Sven Mislintat ist zudem der Posten des Technischen Direktors vakant.

Während sich Rangnick vor einem Jahr noch aktiv zu seinem Job als österreichischer Teamchef bekannt hatte, ist das Verhältnis zwischen ihm und dem ÖFB mittlerweile arg beschädigt. Vergangenen Herbst stand sogar ein Rücktritt im Raum. Präsident Wolfgang Bartosch schloss zuletzt eine schnelle Verlängerung des noch bis 2026 laufenden Vertrages aus. "Wir sind übereingekommen, dass das derzeit kein Thema ist", erklärte er.

Nach der überzeugenden EM samt bitterem Achtelfinal-Aus gegen die Türkei verpasste Österreich den anvisierten Aufstieg in die oberste Liga der Nations League. Im Playoff scheiterte Rangnicks Mannschaft in der vergangenen Länderspielphase an Serbien (1:1, 0:2).

"Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen", sagte ÖFB-Vizepräsident Johann Gartner dem Profil. "Der sportliche Erfolg hat vieles kaschiert. Aber die Stimmung hat sich gedreht."