Am 30. September 2023 gewann Tottenham Hotspur gegen den FC Liverpool (2:1) und rückte damit bis auf einen Punkt an Premier-League-Spitzenreiter Manchester City heran. Die Spurs verdienten sich den Sieg auch redlich, weil sie nach einer Roten Karte für Reds-Spieler Curtis Jones 70 Minuten lang offensiv überzeugten.
Der Sieg der Mannschaft von Teammanager Ange Postecoglou wurde allerdings von einem Fehler des Videoschiedsrichters überschattet, der ein Tor von Liverpools Luis Díaz (34. Minute) wegen vermeintlichen Abseits' nicht anerkannte. Die Professional Game Match Officials Limited (PGMOL) gab nach dem Spiel eine Erklärung ab, in der sie einen "enormen menschlichen Fehler" einräumte und versprach, den Vorfall umfassend zu untersuchen.
Einige Tage später veröffentlichte PGMOL die vollständige Audioaufzeichnung der Diskussionen zwischen den Unparteiischen, wobei VAR Darren England "check complete" ("Check vollständig") sagte, nachdem er fälschlicherweise davon ausgegangen war, dass die Entscheidung auf dem Spielfeld "Tor" lautete - was dem Schiedsrichter Simon Hooper und seinem Team fälschlicherweise signalisierte, dass die ursprüngliche Abseitsentscheidung korrekt war.
"Ich habe noch nie ein Spiel wie dieses gesehen, mit höchst unfairen Umständen und verrückten Entscheidungen", sagte Jürgen Klopp unmittelbar nach dem Spiel gegenüber Sky Sports, betonte aber, dass er "nicht in der Stimmung" sei, in seiner Pressekonferenz zu sehr ins Detail über das vermeintliche Abseits von Diaz zu gehen.
Der Liverpooler Trainer hatte jedoch trotzdem viel zu sagen, als er sich vor dem Europa-League-Spiel seiner Mannschaft gegen Union Saint-Gilloise (2:0) erneut den Medien stellte und die Notwendigkeit betonte, "das Problem auf angemessene Weise zu lösen". Klopp fuhr fort: "Einige Leute wollen wahrscheinlich nicht, dass ich das sage. Aber weniger alsTrainer von Liverpool, sondern vielmehr als Fußball-Interessierter, sollte das einzige Resultat ein Wiederholungsspiel sein. So ist es nun mal. Es wird wahrscheinlich nicht passieren."
Es war eine viel diskutierte Aussage eines Mannes, der seit seiner Ankunft in Anfield im Jahr 2015 den Ruf genießt, gerne mal wilde Ausreden parat zu haben.
Der VAR hat seit seiner Einführung 2019/20 endlose Kontroversen ausgelöst, und jede einzelne Mannschaft in der englischen Königsklasse hatte schon einmal Grund, sich benachteiligt zu fühlen. Liverpool sollte auf keinen Fall eine Sonderbehandlung bekommen.
Klopp läuft mit seiner Aussagen Gefahr, (erneut) als schlechter Verlierer wahrgenommen zu werden. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass er Ausreden sucht, wenn seine Mannschaft nicht das gewünschte Ergebnis erzielt.
GOAL hat die größten Nörgeleien des Liverpooler Managers im Laufe seiner siebenjährigen Amtszeit zusammengetragen ...














