Steffen BaumgartGetty Images

"Irgendwann ist eine Grenze erreicht": Union-Trainer Steffen Baumgart poltert trotz Punkt gegen den FC Bayern München über Schiedsrichter-Leistung

Steffen Baumgart hat nach dem Remis von Union Berlin gegen den FC Bayern München mit scharfen Worten die Leistung des Schiedsrichtergespanns kritisiert.

  • Grund für die Aufregung des Berliner Trainers war eine Aktion in der zehnten Spielminute, als Ilyas Ansah nach Kopfball-Vorarbeit von Leopold Querfeld zum vermeintlichen 1:0 für die Eisernen traf, das Tor im Nachgang wegen einer knappen Abseitsstellung vom VAR allerdings einkassiert wurde.

    Baumgart brachte die Entscheidung offensichtlich gehörig auf die Palme: "Natürlich ist das späte 2:2 ärgerlich. Ich ärgere mich eher über eine ganz andere Aktion. Im Spielverlauf sind Sachen passiert, die ich nicht nachvollziehen kann. Das erste Tor ist ein Tor. Bei diesen fünf Millimetern auf Abseits zu entscheiden – da muss ich sagen, dass einer Lack gesoffen hat", polterte der Union-Coach nach Spielende am Sky-Mikrofon. "Wir reden hier nicht davon, dass ein Fuß, eine Hacke oder eine Schulter drüber ist. Wir reden hier von Millimeter-Entscheidungen."

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  • Baumgart poltert: "Das ist für mich nicht nachvollziehbar"

    Baumgart sah sich nach einer ebenso knappen Abseitsentscheidung vor zwei Wochen beim 0:1 in Bremen ein weiteres Mal benachteiligt. "Es tut mir Leid. Die Linie zieh ich dir 20-mal hin, wenn ich will. In Bremen geht die Abseitslinie nicht, aber hier geht sie. Da brauchte man 45 Minuten, bis man die Linie zieht und hier schaffen wir das auf 0,5 Millimeter das zu ziehen. Das bezweifle ich."

    Gegenüber DAZN legte Baumgart später sogar noch einmal einen drauf: "Da muss ich sagen: Jetzt wird es langsam schwierig. Ich bin Befürworter des VAR, aber das ist schon schwierig für mich. Für mich ist entscheidend, dass eher gesucht wird, dass das Tor nicht gezählt wird. Wir machen ein Tor und wir suchen dann, bis wir die 0,5 Millimeter finden. Da muss ich sagen: Das wird mir zu viel. Irgendwann ist eine Grenze erreicht. Das ist für mich nicht nachvollziehbar."

    Tatsächlich ist die Abseitsregelung seit der Einführung des VAR sowie der Benutzung der kalibrierten Linie ziemlich eindeutig. Ist ein Spieler der angreifenden Mannschaft mit einem Körperteil, mit dem ein Tor erzielt werden kann, bei der Ballabgabe näher am Tor als der letzte gegnerische Verteidiger, wird auf Abseits entschieden - völlig unerheblich, wie weit sich das betreffende Körperteil über der Linie befindet.

  • Kane übt ebenfalls Kritik: "Es waren kleine Dinge"

    Ähnlich unzufrieden mit der Leistung von Schiedsrichter Florian Exner, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, zeigte sich nach der Partie Bayerns Topstürmer Harry Kane. "Es waren kleine Dinge wie Fouls und Eckballentscheidungen. Es hat sich angefühlt, als würde das ganze Spiel über ein wenig gegen uns gepfiffen werden", erklärte der Engländer bei Sky.

    Nachtragend wollte Kane deshalb aber nicht sein. "So ist der Fußball manchmal, wenn kleine Details gegen dich entschieden werden und du dagegen ankämpfen musst. Wir haben das heute gemacht und einen Punkt geholt."

    Die Bayern führen nach dem 2:2, dem ersten nicht siegreichen Spiel der laufenden Saison, die Tabelle der Bundesliga weiterhin souverän an. Union Berlin liegt auf dem zehnten Platz.

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