"Ich muss ihn nicht anflehen, zu spielen!" Trainer zerlegt Transferkandidat des FC Bayern - und wirft ihn raus

"Eine wirklich unangenehme und schwierige Situation. Als Trainer habe ich gespürt, dass wir andere Dinge brauchen: Kampfgeist, Bescheidenheit, viel Einsatz für dieses Trikot. Wir müssen es besser machen und Verantwortung übernehmen. Wir brauchen ein Gefühl der Zugehörigkeit", sagte Juric, angesprochen auf die Personalie Lookman.

Er habe zwar "ein großartiges Verhältnis" zum Spieler, "aber ich muss ihn nicht anflehen, zu spielen. Es funktioniert andersherum: Wir sind Atalanta und wir repräsentieren die Stadt. Es braucht das, was Atalanta repräsentiert: Harte Arbeit, Bescheidenheit … dieses Team braucht starke menschliche Werte."

Lookman wollte seinen Abgang aus Bergamo gegen Ende des Transferfensters erzwingen, in einem Statement auf seinen Social-Media-Kanälen warf er dem Klub Wortbruch vor, weil Atalanta eine Ablöse für den 27-Jährigen verlangte, die interessierte Klubs wie Inter Mailand oder Atletico Madrid nicht bezahlen wollten und daher von einer Verpflichtung Abstand nahmen.

"Obwohl ich ein Angebot erhalten habe, das dem entspricht, was meiner Meinung nach besprochen worden war, blockiert der Verein aus Gründen, die ich nicht verstehe, diese Möglichkeit. Als Resultat habe ich keine andere Wahl, als für das einzustehen, was mir versprochen wurde. Genug ist genug", schrieb Lookman, der in der vergangenen Saison in 40 Pflichtspielen 20 Tore schoss und sieben vorbereitete.

Kurz vor Ende der Transferphase soll auch der FC Bayern bei Atalanta wegen Lookman angefragt und sogar ein konkretes Angebot abgegeben haben, sei dabei aber auf völlig taube Ohren gestoßen. Laut Transferinsider Fabrizio Romano boten die Münchner eine Leihe samt Kaufoption in Höhe von 28 Millionen Euro. 

Dem Bericht zufolge reagierte Bergamo nicht einmal auf diese Offerte, es habe keine Rückmeldung gegeben. Atalanta soll sich einen festen Wechsel oder eine Leihe mit Kaufpflicht in Höhe von rund 50 Millionen vorgestellt haben. 

Nun, da nahezu alle für Lookman interessanten Transferfenster geschlossen sind, droht dem nigerianischen Nationalspieler zunächst weiter die Tribüne in Bergamo, sollte es nicht zu klärenden Gesprächen kommen. Eine letzte Wechseloption bleibt ihm aber noch: Bis zum 23. September dürfe Klubs aus der Saudi Pro League noch Spieler verpflichten.