Randal Kolo Muani, der derzeit von Paris Saint-Germain zum italienischen Rekordmeister ausgeliehen ist, schaute in einem Interview auf seine Zeit in Paris zurück und tätigte dabei deutliche Aussagen.
Getty Images"Ich konnte es nicht": Randal Kolo Muani blickt vielsagend auf seine verkorkste Zeit bei PSG zurück
Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
Gegenüber der italienischen Zeitung La Repubblica sagte er: "Ein Franzose bei PSG, vor allem einer, der 90 Millionen Euro gekostet hat, steht unter enormem Druck. Nicht jeder kann damit umgehen. Ich konnte es nicht. Ich hatte Chancen und habe sie nicht genutzt. Das tut weh, aber ich sage es noch einmal: So ist der Fußball, ich bereue nichts."
Der Stürmer erklärte weiter, wie sich seine Einstellung zum Fußball in den vergangenen Jahren verändert hat. "Meine Leidenschaft wurde zu meinem Beruf und ich muss ihn ernsthaft und professionell angehen, denn es steht viel auf dem Spiel", sagte Kolo Muani.
Der ehemalige Frankfurter führte aus: "Aber ich habe mir einen Teil meines Instinkts bewahrt: Wenn man keinen Spaß hat und das hatte ich in Paris kaum, wird man nie richtig aufblühen. Und auf dem Spielfeld gibt es Momente, in denen man Instinkt braucht, um ein Spiel zu gewinnen."
WAS IST NOCH INTERESSANT?
In französischen Medien hatte es zudem Gerüchte gegeben, dass Kolo Muani kein gutes Verhältnis zu PSG-Trainer Luis Enrique habe - doch der 26-Jährige dementierte dies nun. "Nein, es ist sehr, sehr gut. Er ist wirklich ein ausgezeichneter Trainer, er hat mir unglaublich viele Ratschläge gegeben. Einen Trainer wie ihn zu haben, war ein Segen. Ich war derjenige auf dem Platz, nicht er. Er hat mir Chancen gegeben."
Enrique hat auf diese Aussagen mittlerweile bereits reagiert. Auf seiner Pressekonferenz vor dem Spiel zwischen PSG und Rennes in der Ligue 1 am Samstag räumte der Spanier ein, dass es für die Spieler nicht immer einfach sei, in Paris ihren Rhythmus zu finden.
"Normalerweise sage ich immer viel Positives über meine Spieler. Kolo Muani ist ein großartiger Spieler. Es ist schwierig, sich bei Paris Saint-Germain einzuleben. Ich habe nur positive Worte für ihn, auch für Spieler, denen ich nicht so helfen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte", sagte Enrique.
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Kolo Muani sprach zudem über die vergebene Großchance in der Verlängerung des Endspiels der Weltmeisterschaft 2022, als er allein vor dem argentinischen Torhüter Emiliano Martínez scheiterte und Frankreich das Duell schließlich im Elfmeterschießen verlor. "Er war der Torhüter, ich war der Stürmer. Er hat gewonnen. Es ging alles so schnell und war ein bisschen verrückt. Ich weiß, wenn ich ein Tor geschossen hätte, hätte ich Geschichte geschrieben. Ich habe mir tausendmal ausgemalt, wie es anders hätte laufen können und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich davon erholt habe, aber ich habe es geschafft. Ich bereue nichts, so ist der Fußball."
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
In bislang neun Pflichtspielen für Juve sind Kolo Muani bereits fünf Tore und zwei Vorlagen gelungen. Mit seinen zwei Treffern gegen Como vor einigen Wochen wurde er zum ersten Juventus-Spieler, der in seinen ersten drei Serie-A-Spielen für Juventus seit Roberto Baggio in der Saison 1990/91 jeweils ein Tor erzielte.
Auch dank seiner Leistungen ist Juventus wieder gut im Rennen um die direkte Qualifikation für die Champions League. Mit zwei Punkten vor Lazio liegt man auf dem vierten Platz.
Bei Juventus steht der französische Knipser nun bis zum Sommer unter Vertrag. Eine Kaufoption oder gar -pflicht gibt es nicht, was bedeutet, dass er nach der laufenden Saison wieder zu PSG zurückkehren muss. Dort läuft sein Kontrakt noch bis 2028.



