Zinedine Zidane 2024Getty Images

"Ich hätte probiert, Zidane zu überzeugen": Real Madrids ehemaliger Erfolgstrainer war Kandidat bei einem großen Konkurrenten der französischen Nationalmannschaft

Albert Luque, ehemaliger Sportdirektor des spanischen Verbands RFEF, hat verraten, dass er darüber nachdachte, Zinédine Zidane als neuen Nationaltrainer zu verpflichten. Der ehemalige Erfolgscoach von Real Madrid sei sein Wunschkandidat gewesen, hätte es mit dem heutigen Nationaltrainer Luis de la Fuente nicht geklappt.

  • WAS WURDE GESAGT?

    In der Sendung 'El Larguero' des Radiosenders SER berichtete Luque, der von 2023 bis 2024 RFEF-Sportchef war: "Ich sage, wen ich im Kopf hatte. Und das werde ich hier zum ersten Mal sagen: Ich hätte probiert, Zidane zu überzeugen. Es wäre das erste Mal gewesen, dass der Nationaltrainer kein Spanier ist."

    Von diesem Gedankenspiel habe er seinerzeit allerdings niemanden unterrichtet, auch nicht seinen damaligen Präsidenten: "Das wusste nicht einmal Luis Rubiales. Ich hatte es im Kopf, für den Fall, dass es nicht de la Fuente gewesen wäre." Luque betonte aber, dass er "voll und ganz" hinter de la Fuente gestanden habe.

  • Werbung
  • Luis de la FuenteGetty Images

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Nach dem Achtelfinalaus gegen Marokko bei der Weltmeisterschaft in Katar Ende 2022 trat Luis Enrique von seinem Amt als Trainer der Seleccion zurück. Für die Nachfolge entschieden sich Luque und seine Verbandskollegen gegen eine große Lösung und beförderten den im Juniorenbereich erfolgreichen de la Fuente.

    Zweifel gab es aber dennoch, weswegen Luque eben den Zidane-Plan im Kopf behielt. Dem mehrfachen Champions-League-Sieger traute er den Umgang mit der hochkarätig besetzten Auswahl jedenfalls zu. Dies habe der Franzose in Madrid bewiesen: "Zidane leitete eine Kabine mit (Sergio) Ramos, mit Cristiano (Ronaldo), mit nicht einfachen Leuten."

    Zidane wäre damals verfügbar gewesen, der 52-Jährige ist seit dem Ende seines zweiten Engagements als Real-Trainer im Sommer 2021 ohne Job. Er war 2001 als Spieler von Juventus nach Madrid gewechselt und lebte dort viele Jahre.

    Für Luque gab es allerdings keinen Anlass, seinen persönlichen Zidane-Plan in die Tat umzusetzen, denn de la Fuente gewann im Sommer 2023 die Nations League und triumphierte mit seiner Mannschaft auch ein Jahr später bei der Europameisterschaft in Deutschland.

  • FBL-ESP-LIGA-REAL MADRID-OSASUNAAFP

    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Der ehemalige Weltklassespielmacher Zidane arbeitete zweimal als Cheftrainer bei den Blancos und gewann mit ihnen zahlreiche Titel: Unter anderem dreimal die Champions League und jeweils zweimal die Klub-WM und die Meisterschaft in LaLiga.

    2017 und 2018 wurde er als Weltklubtrainer des Jahres ausgezeichnet.

  • ENJOYED THIS STORY?

    Add GOAL.com as a preferred source on Google to see more of our reporting

  • FBL-WC-1998-FRA-ANNIVERSARYAFP

    WIE GEHT ES WEITER?

    Um Zidane kursieren immer wieder Gerüchte, er war schon bei diversen Spitzenvereinen als neuer Übungsleiter im Gespräch. Als sein Wunschziel gilt allerdings das Amt des französischen Nationaltrainers. Dieses war in den vergangenen Jahren stets durch Didier Deschamps besetzt.

    Eine Möglichkeit könnte sich aber im Sommer 2026 ergeben, dann wird Zidanes ehemaliger Mitspieler aufhören. Zu einem möglichen Nachfolger Zidane sagte Deschamps vor einigen Wochen der L'Équipe: "Wir haben großen Respekt voreinander. Wir haben uns das letzte Mal im Sommer 2023 gesehen, wir sollten uns nächsten Sommer wieder treffen. Zizou ist der natürliche Kandidat, ein sehr guter Kandidat und auch der, den man erwartet. Aber dann muss man sehen, ob er das auch will."

0