Uli Hoeneß 2025Getty Images

"Ich bitte alle hier im Raum": Uli Hoeneß vom FC Bayern liefert besonderen Appell und kritisiert den Transfer-Wahnsinn

Uli Hoeneß hat die Entwicklungen auf dem Transfermarkt scharf kritisiert.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Ich kann nur sagen: Ich war fassungslos, was in den letzten sechs bis acht Wochen im internationalen Fußball passiert ist", betonte der langjährige Manager und jetzige Aufsichtsrat des FC Bayern bei der DFL-Gala in Berlin. "Ich finde es völlig verrückt, was da abgeht. Wenn wir nicht aufpassen, werden die Leute irgendwann fragen: 'Sind die eigentlich noch bei Verstand?' Ich arbeite für 2000 bis 3000 Euro netto im Monat, und gleichzeitig werden für mittelklassige Spieler 30, 40, 50 Millionen ausgegeben." 

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    In der abgelaufenen Transferphase wurden etliche äußerst kostspielige Transfers abgewickelt - vor allem von Klubs aus der englischen Premier League. Meister FC Liverpool gab insgesamt 489 Millionen Euro für neue Spieler aus - mehr als je ein Klub zuvor in einer Transferphase.

    Am Deadline Day kam Alexander Isak für 150 Millionen von Newcastle United. Er löste Florian Wirtz als Rekordtransfer ab, der wenige Wochen zuvor für 125 Millionen Euro von Bayer Leverkusen nach Liverpool gewechselt war. Nick Woltemade zog es unterdessen für 85 Millionen Euro nach Newcastle. Wirtz und Woltemade wollte auch Hoeneß' FC Bayern unbedingt verpflichten, verlor aber die Transfer-Duelle mit den Premier-League-Klubs.

  • WAS WURDE NOCH GESAGT?

    "Ich bitte alle hier im Raum, das Geld, das alles verdirbt, niemals anzunehmen", forderte der 73-Jährige, der bei der Gala mit dem alle drei Jahre vergebenben DFL-Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. "Wir Deutschen müssen wieder eine Führungsrolle übernehmen. Wir müssen unseren eigenen Weg gehen, Stärke zeigen und uns nicht vom Geld der Araber, amerikanischer Hedgefonds oder Oligarchen abhängig machen." Der FC Liverpool wird beispielsweise von US-amerikanischen Investoren finanziert, Newcastle vom saudi-arabischen Staatsfonds PIF. 

    Aufgrund der Transfers der Konkurrenz sieht sich Hoeneß mit dem FC Bayern in der anstehenden Saison der Champions League in der Außenseiterrolle. "Ich kann nur sagen, dass ich mich auf die kommende Saison freue, weil wir so wie Hoffenheim in die Champions-League-Saison gehen. Und genau das ist unsere Chance", sagte Hoeneß. 

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  • EIN BLICK AUF DEN FC BAYERN:

    Tatsächlich investierte aber auch der FC Bayern in der abgelaufenen Transferphase viel Geld in neue Spieler. Luis Diaz kam für 70 Millionen Euro aus Liverpool, Nicolas Jackson für eine Leihgebühr von 16,5 Millionen vom FC Chelsea. Damit ist er der zweitteuerste Leihspieler in der Fußballgeschichte.

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