Von Hummels bis Dembélé: Wie Borussia Dortmund mehr als eine Milliarde Euro für Neuzugänge ausgegeben hat

Borussia Dortmund ist aktuell in Deutschland die klare Nummer zwei hinter dem FC Bayern München.

In diesem Jahrtausend setzten die Schwarz-Gelben aber immer wieder Nadelstiche und sicherten sich insgesamt drei Meistertitel.

2002 holte der BVB mit einer teuren und routinierten Mannschaft die Schale - und stand kurz darauf kurz vor der Pleite. Bezeichnend war dabei der Transfersommer 2004, als kein einziger Euro für neue Spieler ausgegeben werden konnte.

Es musste gespart werden. Erst unter der Regie von Trainer Jürgen Klopp ging es für den Klub wieder aufwärts - und mit dem jetzt schon legendären Coach holte der Klub zwei Meisterschaften, einen Pokalsieg und zog 2013 ins Finale der Champions League ein. Klopp konnte nicht auf viele teure Transfers bauen, sondern entwickelte vor allem junge Spieler weiter.

Nach seinem Abschied wurde der Verein zum idealen Ort für Talente, um europaweit auf sich aufmerksam zu machen. Bei den größeren Transfers hatte der BVB nicht immer ein glückliches Händchen: Zahlreiche teure Neue floppten, dafür starteten aber Youngster wie Ousmane Dembélé, Jadon Sancho und Erling Haaland richtig durch und wurden mit großem Gewinn verkauft.

Die Dortmunder investierten vor allem im Bereich zwischen 20 und 35 Millionen Euro für einzelne Spieler - und damit weit weniger als der große Konkurrent aus München, der für seinen Rekordeinkauf Lucas Hernández alleine 80 Millionen Euro auf den Tisch legte.

Saison

Teuerster Neuer

Ablösesumme

Gesamtausgaben

2022/23

Sébastien Haller

31 Mio. Euro

91,1 Mio. Euro

2021/22

Donyell Malen

30 Mio. Euro

45 Mio. Euro

2020/21

Emre Can / Jude Bellingham

25 Mio. Euro

50 Mio. Euro

2019/20

Mats Hummels

30,5 Mio. Euro

148,5 Mio. Euro

2018/19

Abdou Diallo

28 Mio. Euro

90,5 Mio. Euro

2017/18

Andriy Yarmolenko

25 Mio. Euro

122,6 Mio. Euro

2016/17

Ousmane Dembélé

35 Mio. Euro

141,1 Mio. Euro

2015/16

Gonzalo Castro

11 Mio. Euro

20 Mio. Euro

2014/15

Ciro Immobile

18,5 Mio. Euro

65,2 Mio. Euro

2013/14

Henrikh Mkhitaryan

27,5 Mio. Euro

52,6 Mio. Euro

2012/13

Marco Reus

17,1 Mio. Euro

26,7 Mio. Euro

2011/12

Ilkay Gündogan

5,5 Mio. Euro

9,7 Mio. Euro

2010/11

Robert Lewandowski

4,8 Mio. Euro

5,3 Mio. Euro

2009/10

Mats Hummels / Lucas Barrios

4,2 Mio. Euro

10,9 Mio. Euro

2008/09

Neven Subotic

4,5 Mio. Euro

13,8 Mio. Euro

2007/08

Mladen Petric

3,5 Mio. Euro

10,7 Mio. Euro

2006/07

Nelson Valdez

4,7 Mio. Euro

12,2 Mio. Euro

2005/06

Ebi Smolarek

0,8 Mio. Euro

1,7 Mio. Euro

2004/05

Ebi Smolarek (Leihe)

0 Mio. Euro

0 Mio. Euro

2003/04

Evanilson

15 Mio. Euro

16,6 Mio. Euro

2002/03

Torsten Frings

8,5 Mio. Euro

10,2 Mio. Euro

2001/02

Márcio Amoroso

25,5 Mio. Euro

49,6 Mio. Euro

2000/01

Tomas Rosicky

14,5 Mio. Euro

27,6 Mio. Euro

Gesamt

rund 1,02 Mrd. Euro

*Alle Zahlen von Transfermarkt.de

Borussia Dortmunds 10 teuerste Neuverpflichtungen

  • NICO SCHULZ BORUSSIA DORTMUNDGetty Images

    10Nico Schulz | 25,5 Mio. Euro | TSG Hoffenheim | 2019

    Als der BVB im Sommer 2019 Nico Schulz aus Hoffenheim holte, sah es nach einem guten Deal aus, auch wenn der Linksverteidiger mehr als 25 Millionen Euro kostete. Schulz hatte in seinen zwei Jahren in Hoffenheim geglänzt, war Nationalspieler und hatte im März 2019 in der Nations League sogar den Last-Minute-Siegtreffer in den Niederlanden für das DFB-Team erzielt.

    In Dortmund konnte er sich allerdings nicht durchsetzen. Dort machte er in seinen bisherigen drei Jahren nie mehr als 16 Liga-Spiele pro Saison, hinter Raphael Guerreiro war er fast immer die Nummer zwei in der Rangordnung.

    Inzwischen will der BVB Schulz trotz seines bis 2024 laufenden Vertrags loswerden - findet aber keinen Abnehmer für ihn.

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  • THORGAN HAZARD BORUSSIA DORTMUNDGetty Images

    9Thorgan Hazard | 25,5 Mio. Euro | Borussia Mönchengladbach | 2019

    Thorgan Hazard ist ein weiterer Spieler, der 2019 mit der Empfehlung einer starken zuvor gespielten Bundesliga-Saison nach Dortmund kam: Für Gladbach hatte der Flügelspieler 2018/19 21 Scorerpunkte in 33 Liga-Partien gesammelt.

    In Dortmund war seine erste Spielzeit von den Zahlen her ähnlich ordentlich (7 Tore, 13 Assists in der Liga), doch danach kam nur noch wenig vom Belgier.

    Zu unkonstant, zu oft verletzt: So lautet das Urteil über Hazard, der den Klub bei einem passenden Angebot ebenfalls angeblich verlassen darf.

  • HENRIKH MKHITARYAN BORUSSIA DORTMUNDGetty Images

    8Henrikh Mkhitaryan | 27,5 Mio. Euro | Schachtjor Donezk | 2013

    2013 ging der BVB mit der Verpflichtung von Henrikh Mkhitaryan ein teures Risiko ein, denn der Armenier hatte zuvor noch nicht in einer der großen europäischen Ligen gekickt.

    Das Risiko zahlte sich jedoch aus: Der Techniker lieferte starke Zahlen - vor allem in seiner letzten der drei Spielzeiten in Dortmund. 2015/16 kam er auf 11 Tore und 20 Assists in 31 Liga-Spielen, damit verdiente er sich einen Wechsel zu Manchester United, wo er nicht gut zurechtkam. Mit Mkhitaryan verdiente der BVB sogar noch 14,5 Millionen Euro beim Weiterverkauf.

    In Dortmund werden sich die Fans aber vor allem an seine vergebene Chance im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid erinnern, als er nach dem 0:3 im Hinspiel die "Remontada" beim Stand von 2:0 mit einem Aussetzer zerstörte.

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  • ABDOU DIALLO DORTMUNDGetty Images

    7Abdou Diallo | 28 Mio. Euro | FSV Mainz 05 | 2018

    Nur eine Saison spielte Abdou Diallo in Dortmund. Der BVB holte den Franzosen für 28 Millionen Euro aus Mainz - und einen Sommer später ging es für ihn für 32 Millionen Euro zu PSG.

    Bei den Schwarz-Gelben war Diallo, der 38 Pflichtspiele für den Klub bestritt, angeblich damit unzufrieden, dass er oft links hinten aushelfen musste, anstatt in der Innenverteidigung zu spielen.

    Außerdem dürfte die Aussicht, bei PSG und damit dem aktuell erfolgreichsten Klub des Landes, in dem er aufgewachsen ist, zu spielen, sehr verlockend gewesen sein.

  • ANDRE SCHÜRRLE DORTMUNDGetty Images

    6André Schürrle | 30 Mio. Euro | VfL Wolfsburg | 2016

    Der Offensivspieler, der 2014 im WM-Finale das entscheidende Tor von Mario Götze vorbereitet hatte, kam 2016 aus Wolfsburg zum BVB.

    Der Deal zahlte sich für beide Seiten nicht aus. Schürrle kam nicht mehr an seine Top-Leistungen heran, die er in der Bundesliga für Mainz, Leverkusen und teilweise auch für Wolfsburg gezeigt hatte.

    In seinen vier Jahren, in denen er beim BVB unter Vertrag stand, machte er nur insgesamt 33 Bundesliga-Spiele für Schwarz-Gelb, zwischendurch war er an Fulham und Spartak Moskau verliehen, doch keiner dieser Klubs wollte ihn fest verpflichten.

  • DONYELL MALEN DORTMUNDGetty Images

    5Donyell Malen | 30 Mio. Euro | PSV | 2021

    Donyell Malen kam 2021 für 30 Millionen Euro von der PSV aus Eindhoven zum BVB. Als Stürmer stand er in seiner Debüt-Saison in der Bundesliga deutlich im Schatten von Superstar Erling Haaland.

    Mit 5 Toren und 6 Assists in der Liga war seine Premieren-Spielzeit in Deutschland kein kompletter Reinfall, aber vom Niederländer wurde in Dortmund mehr erwartet.

    In seiner zweiten Saison beim BVB - ohne Haaland, der zu Manchester City gewechselt ist - zeigt er sich aktuell verbessert.

  • KARIM ADEYEMI DORTMUNDGetty Images

    4Karim Adeyemi | 30 Mio. Euro | RB Salzburg | 2022

    Die Dortmunder gewannen im Sommer 2022 das Rennen um den Jungstar aus Salzburg. Adeyemi hatte in der Liga und auch der Champions League in der Vorsaison für RB überzeugt, in der Königsklasse machte er 3 Tore und gab 2 Vorlagen in der Gruppenphase.

    Mit seiner Schnelligkeit soll der gebürtige Münchner die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen. Ob das gelingt, wird die gerade begonnene Saison zeigen.

  • MATS HUMMELS DORTMUNDGetty Images

    3Mats Hummels | 30,5 Mio. Euro | Bayern München | 2019

    Nach drei Jahren in München kehrte Mats Hummels 2019 zur Borussia zurück. Dort sollte er mit seiner Erfahrung der Abwehr Stabilität verleihen - und das gelang zeitweise auch.

    An die Erfolge seiner ersten Zeit in Dortmund, als er Meister und Pokalsieger wurde, konnte er zwar nicht komplett anknüpfen, doch sein Comeback beim BVB war durchaus ein Erfolg.

    Mit den Verpflichtungen von Niklas Süle und Nico Schlotterbeck wird bei den Dortmundern allerdings inzwischen schon seine Ablösung in der Innenverteidigung vorbereitet.

  • GER ONLY Sebastien HallerImago Images

    2Sébastien Haller | 31 Mio. Euro | Ajax | 2022

    Mit dem Verkauf von Erling Haaland zu Manchester City nahm Dortmund im Sommer 60 Millionen Euro ein - und zahlte mehr als die Hälfte davon für Sébastien Haller von Ajax.

    Der ivorische Nationalspieler soll beim BVB der neue Mittelstürmer werden, der die Fans den Norweger vergessen lässt.

    Kurz nach seinem Wechsel wurde jedoch bekannt, dass Haller an Hodenkrebs leidet und erst einmal für unbestimmte Zeit ausfällt.

  • 1Ousmane Dembélé | 35 Mio. Euro | Stade Rennes | 2016

    35 Millionen Euro für einen 19-Jährigen von Stade Rennes? Was für viele BVB-Fans wie eine verrückte Idee klang, entpuppte sich als einer der besten Deals der Klub-Geschichte.

    Denn Dembélé nahm mit seinen Dribblings sofort die Bundesliga auseinander, erzielte in der Saison 2016/17 6 Tore und bereitete 13 weitere in der Liga vor. Lange hatten die Dortmunder Fans jedoch keine Freude am Franzosen, denn der war schnell wieder weg - und das war definitiv ein Riesen-Deal: Für 125 Millionen Euro ging er nur ein Jahr später zum FC Barcelona.

    Sein Streik, um den Wechsel zu erzwingen, schmälerte bei den Dortmundern aber die Freude über das gelungene Geschäft.

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