Joshua Kimmich hat seinen Vertrag beim FC Bayern München langfristig verlängert. Das gab der Rekordmeister am Donnerstag offiziell bekannt.
Imago Images"Hier bin ich noch nicht fertig": Joshua Kimmich verlängert langfristig beim FC Bayern München
WAS IST PASSIERT?
Kimmich, dessen Vertrag zum Saisonende ausgelaufen wäre, erhält ein neues Arbeitspapier, das Rentencharakter besitzt. Der 30-Jährige steht nun bis 2029 - also bis zu seinem 34. Lebensjahr - beim Rekordmeister unter Vertrag. Sein Gehalt soll laut Medienberichten 20 Millionen Euro betragen.
Er erklärte: "Beim FC Bayern habe ich das beste Umfeld, um meine sportlichen Ziele zu erreichen. Danach habe ich entschieden. Es gibt für mich momentan kein besseres Paket aus Mitspielern, Trainerteam und Vereinsumfeld, um maximal erfolgreich zu sein. Hier fühle ich mich wohl und hier bin ich noch nicht fertig."
Lob nicht nur für den Starspieler gab es von Präsident Herbert Hainer: "Ein Kompliment an unsere sportliche Leitung und unseren Vorstand: Der FC Bayern braucht Spieler, die nicht nur das Trikot tragen, sondern auch Verantwortung – auf und neben dem Platz. Und Joshua Kimmich ist so ein Spieler."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Mit dem Vollzug endet eine monatelange Posse zwischen Kimmich und den Bayern, die zuletzt in einem angeblich zurückgezogenen Vertragsangebot gipfelte. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatte der Aufsichtsrat des FCB sein Angebot an Kimmich aufgrund dessen Zögerns bei der Unterschrift für ungültig erklärt.
Kimmich soll angeblich ein schriftliches Angebot von Paris Saint-Germain vorgelegen haben, auch weitere Top-Klubs hätten ihr Interesse bekundet, wie der Spieler selbst am Rande des 3:0-Siegs in der Champions League gegen Bayer Leverkusen offen zugab.
GettyWAS WURDE GESAGT?
Neben Offerten anderer Vereine soll auch der vom Rekordmeister angebotene Unterschriftsbonus eine Rolle bei Kimmichs langem Zögern gespielt haben. Medien hatten übereinstimmend berichtet, dass Kimmich im Vergleich zu den zuletzt fixierten Verlängerungen von Alphonso Davies und Jamal Musiala nur eine geringe Summe eingestrichen hätte. Womöglich hatte der Schlüsselspieler dies als Zeichen von mangelnder Wertschäztung interpretiert.
Dass es Kimmich im Poker mit den Bayern ums Geld ging, wies Sportvorstand Max Eberl zuletzt entschieden zurück. "Wir alle, Jo eingeschlossen, wollen jetzt die Entscheidung haben. Es hat sich ja zuletzt so hoch geschaukelt, dass es hieß, er wolle zu viel. Das ist Quatsch. Er will überhaupt nicht zu viel", stellte Eberl klar: "Da ist nichts von Gier zu spüren. Jeder vertritt seine Position und zeitnah wird es jetzt eine Entscheidung geben."
Diese folgte nun nur wenige Tage später und darf als Coup von Eberl bezeichnet werden. Der Sportvorstand soll die treibende Kraft hinter dem für die Bayern guten Ausgang des Vertragspokers gewesen sein, während es in Aufsichtsratskreisen durchaus Zweifel daran gegeben habe, ob Kimmich tatsächlich unverzichtbar für die Bayern ist.
Imago ImagesWIE GEHT ES WEITER?
Nun wird Kimmich aller Voraussicht auf Jahre hin unverzichtbar für das Spiel der Bayern sein, sondern auch die Nachfolge von Manuel Neuer als Kapitän antreten, wenn der Torhüter seine Karriere beendet. Das hatte Eberl bereits im vergangenen Jahr angedeutet.
"Wir sagen, er soll der Kapitän des FC Bayern werden, wenn Manuel Neuer irgendwann nicht mehr auf dem Platz steht", sagte Eberl der Sport Bild bereits im November: "Und wir lassen ihn wissen, dass er ein Gesicht unseres Vereins werden soll. Das haben wir ihm klar mitgeteilt, und dahinter stehen wir."
Dazu passend meinte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen am Donnerstag: "Seine Entschlossenheit und sein Einsatz verkörpern das, wofür der FC Bayern steht. Er soll die Brücke zwischen unserer aktuellen Generation und einer neuen Ära schlagen."

