Uli Hoeneß, Lothar MatthäusImago

"Hat immer noch nicht verstanden, dass sich das Business weiterentwickelt hat": Lothar Matthäus kontert nach scharfer Attacke von Uli Hoeneß

Lothar Matthäus hat nach der Verbal-Attacke von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß zum Gegenschlag ausgeholt und den 73-Jährigen seinerseits scharf kritisiert.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Zunächst muss ich sagen: Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeneß gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren. Das lasse ich nicht an mich herankommen, da bekommst du eine dicke Haut. Uli Hoeneß lebt nach wie vor in seiner Welt und hat immer noch nicht verstanden, dass sich nicht nur der Fußball, sondern auch das Business weiterentwickelt hat", sagte Matthäus gegenüber der Bild.

    Im Gegensatz zu Hoeneß sei der Rekordnationalspieler der deutschen Nationalmannschaft "informiert, was auf dem Markt los ist. Als möglichen Preis habe ich 80–100 Millionen gesagt, da hat Uli Hoeneß anscheinend mal wieder nicht richtig nachgelesen. Es geht ihm nur darum, andere Menschen zu attackieren, um von eigenen Fehlern abzulenken."

    Weiter erklärte Matthäus: "Ich kenne den Markt, national wie international. Und ich halte diese Einschätzung nach wie vor für richtig. Gittens kostet rund 60 Mio. und ist kein Nationalspieler, hat zudem eine schwächere Saison hinter sich. Ein Spieler wie Woltemade hat seinen Preis, er hat noch drei Jahre Vertrag in Stuttgart, ist DFB-Pokalsieger, Nationalspieler und hat seinen Wert als Torschützenkönig bei der U21-EM erneut untermauert. Zudem wirbt die internationale Konkurrenz um ihn – und auch der VfB und sein Neffe Sebastian will ihn nicht verkaufen. Stuttgart ist inzwischen finanziell so aufgestellt, dass es keinen Zwang mehr gibt, Spieler wie ihn zu verkaufen."

    So müsse sich der FC Bayern München auch an eigenen Transfers aus der Vergangenheit messen, wo man ähnlich hohe Summen für Spieler ausgegeben habe. "Uli Hoeneß lebt in seiner eigenen Welt. Er ist womöglich, was den Transfermarkt betrifft, nicht mehr auf Stand. Bayern München will einen Spieler, der nun eben diesen Markt hat. Zur Erinnerung: Der FC Bayern hat für Lucas Hernandez 2019 schon 80 Mio. ausgegeben. Joao Palhinha hat man für 50 Mio. geholt, der bisher nur ein Ergänzungsspieler ist, selbst in unwichtigen Spielen kaum zum Einsatz kommt. Das sind die Probleme, die Hoeneß bekämpfen sollte."

  • Werbung
  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Hoeneß hatte Matthäus zuvor scharf angegangen, weil dieser für Bayern-Transferziel Nick Woltemade eine Ablösesumme zwischen 80 und 100 Millionen Euro ins Spiel gebracht hatte. "Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank", polterte der 73-Jährige im kicker. Er kritisierte erneut Experten wie Matthäus, Didi Hamann, Fredi Bobic oder Michael Reschke, die sich zu aktuellen Themen äußerten. "Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge", sagte Hoeneß.

  • WUSSTEST DU?

    Woltemade selbst soll sich mit dem deutschen Rekordmeister bereits über einen Wechsel im Sommer einig sein. Dafür sagte er nach Bild-Infos am Sonntag dem FC Chelsea sowie der SSC Neapel ab, die ebenfalls Interesse am 23-Jährigen gezeigt hatten.

  • ENJOYED THIS STORY?

    Add GOAL.com as a preferred source on Google to see more of our reporting

  • EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Woltemades Vertrag in Stuttgart ist noch bis zum 30. Juni 2028 datiert, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. In der zurückliegenden Saison erzielte der 23-Jährige, der erst im vergangenen Sommer ablösefrei vom SV Werder Bremen an den Neckar wechselte, in 33 Pflichtspielen 17 Treffer, außerdem gab er drei Assists.

0