Barcelonas Torwart Wojciech Szczesny hat sich im Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon am Dienstagabend (5:4) einen haarsträubenden und folgenschweren Patzer geleistet.
GettyHansi Flick nannte ihn zuletzt noch "einen der besten Transfers": Star vom FC Barcelona mäht eigenen Mitspieler um und schenkt Benfica ein Tor
Getty ImagesWAS IST PASSIERT?
In der 22. Minute eilte Szczesny bei einem langen Ball von Benfica-Verteidiger Nicolas Otamendi weit aus seinem Tor. Etwa 30 Meter vor dem eigenen Kasten kollidierte der 34-Jährige beim Versuch, den Ball zu klären, mit Teamkollege Alejandro Balde.
Der sehr unglücklich aussehende Zusammenprall sorgte dafür, dass der Ball plötzlich frei vor Benfica-Stürmer Vangelis Pavlidis lag. Der Grieche hatte dann keine Mühe, ins leere Tor einzuschieben und auf 2:1 für die Portugiesen zu stellen.
WIE GING ES WEITER?
Szczesny tat sich bei dem Zusammenprall mit Balde weh, lag zunächst am Boden. Der Pole konnte dann jedoch weiter machen.
Wenige Minuten später leistete sich Szczesny eine weitere sehr unglücklich Aktion. Etwas ungestüm grätschte er im eigenen Strafraum Benficas Kerem Aktürkoglu um, es gab Elfmeter - und den verwandelte wiederum Pavlidis zum 3:1 für die Hausherren.
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Szczesny hatte im vergangenen Sommer nach sieben Jahren bei Juventus Turin eigentlich schon seine Karriere beendet. Nachdem sich Barças Stammkeeper Marc-André ter Stegen im September schwer verletzte und wohl noch bis Saisonende ausfällt, wandten sich die Katalanen an Szczesny und überredeten ihn schließlich, aus dem gerade begonnenen Ruhestand zurückzukommen.
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Szczesny unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende, war zunächst lange der klare Ersatzmann hinter Inaki Pena. Im Pokalspiel gegen Viertligist Barbastro verhalf Flick Szczesny Anfang Januar dann zu dessen erstem Einsatz, auch in den beiden Supercup-Spielen gegen Bilbao und Real Madrid hütete der ehemalige polnische Nationalkeeper Barças Kasten.
Etwas überraschend erhielt Szczesny dann auch in der Champions League bei Benfica den Vorzug vor Pena. Flick hatte den Routinier zuletzt sehr gelobt: "Ich denke, er ist einer der besten Transfers, die wir auf dieser Position gemacht haben. Es geht nicht nur um die Leistungen, aber auch um sein Verhalten mit den anderen Torhütern. Als erfolgreicher Keeper gibt er seine Erfahrung an die jungen Torhüter weiter. Er ist unglaublich", sagte der deutsche Coach.
Getty/GOALWIE ENDETE DAS SPIEL?
Gut für Barça: Am Ende konnte den Katalanen Szczesnys Patzer völlig egal sein. Nach einem 1:3-Halbzeitrückstand verkürzte Raphinha nach gut einer Stunde auf 2:3, kurz darauf stellte ein Eigentor von Ronald Araujo den Zwei-Tore-Vorsprung für Benfica wieder her.
Doch in der Schlussphase schlug Barcelona dann noch einmal zurück - und wie! Robert Lewandowski brachte die Blaugrana in der 78. Minute per Elfmeter auf 3:4 heran, in der 86. Minute gelang Eric Garcia der 4:4-Ausgleich. In der sechsten Minute der Nachspielzeit setzte Raphinha dann noch eins drauf und traf zum 5:4-Endstand für Barça.
Durch den Sieg behauptete Barcelona Platz zwei in der Tabelle der Ligaphase und ist bereits sicher für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert.



