Klublegende Jamie Carragher vom FC Liverpool hat Reds-Trainer Arne Slot geraten, Trent Alexander-Arnold wegen dessen ungeklärter Zukunft weniger einzusetzen und nicht mehr in die Startformation des designierten englischen Meisters zu berufen.
Getty Images"Große Entscheidung": Jamie Carragher fordert beim FC Liverpool eine drastische Maßnahme für Trent-Alexander Arnold
WAS IST DER HINTERGRUND?
Alexander-Arnolds Vertrag in Liverpool läuft aus. Bislang hat der Rechtsverteidiger sich noch nicht dazu geäußert, wo er in der kommenden Saison spielen will. Allerdings verliefen die Verhandlungen wegen einer Verlängerung mit seinem Heimatverein bislang erfolglos. Stattdessen gilt es seit Wochen als ausgemacht, dass der 26-Jährige im Sommer ablösefrei zum spanischen Rekordmeister Real Madrid wechselt.
Am Sonntag erzielte TAA beim 1:0-Sieg gegen Absteiger Leicester City spät den Siegtreffer für seine drückend überlegene Mannschaft. Anschließend vermied er es erneut, für Klarheit zu sorgen.
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
Einer, dem dieser Zustand nicht passt, ist Jamie Carragher. Der ehemalige Liverpooler Abwehrspieler und Champions-League-Sieger von 2005 forderte in seiner Funktion als Experte bei Sky Sports: "Wenn Trent sich gegenüber dem Trainer für die kommende Saison noch nicht bekannt hat, was er offensichtlich noch nicht getan hat, dann sollte er nicht mehr von Anfang an spielen." Dies sei "die große Entscheidung", die es in Liverpool nun zu fällen gebe.
Carragher begründete dies in der einzigartigen Spielweise des enorm offensivfreudigen Rechtsverteidigers. "Man kann ihn nicht ersetzen, einfach wegen der Art und Weise seines Spiels", so Carragher. Alexander-Arnold sei "einzigartig" und es käme nicht von ungefähr, "dass ich ihn vor vier oder fünf Jahren wegen seiner Ballfertigkeit mit Kevin De Bruyne verglichen habe".
Alexander-Arnold solle daher als Einwechselspieler fungieren und wenn nötig Spiele als Joker entscheiden. Beginnen solle auf der rechten Außenbahn aber von nun an der junge Conor Bradley (21): "Liverpool muss also seine (Alexander-Arnolds, d.Red.) Kreativität ersetzen, das wird nicht über den rechten Außenverteidiger gehen, sondern vielleicht über einen offensiven Mittelfeldspieler oder einen Linksaußen. Das Team muss sich also in dieser Richtung weiterentwickeln. Conor Bradley sollte nicht auf Trent schauen und denken: 'Ich will so sein wie er.' Er muss stattdessen so sein wie Andy Robertson in dessen Blüte. Ein richtiger Außenverteidiger, der rauf- und runtermarschiert, aggressiv gegen den Flügelspieler ist. Der vielleicht überläuft und Flanken schlägt, wie es in Liverpool gerne der Fall ist."
Es gehe darum, Bradley nun "so viel Erfahrung wie möglich" zu verschaffen. Ganz unabhängig davon, ob ein neuer Mann für die Position des rechten Außenverteidigers verpflichtet werde.
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Alexander-Arnold spielt seit 21 Jahren für den FC Liverpool. Für die Profis kam er seit 2016 in 350 Pflichtspielen zum Einsatz, in denen ihm 23 Tore und 90 Assists gelangen.
Der gebürtige Liverpooler gewann unter anderem die Champions League, die englische Meisterschaft und den FA Cup.
Getty Images SportWIE GEHT ES WEITER?
In Kürze dürfte ein weiterer Meistertitel in der Premier League dazukommen. Liverpool hat in der Tabelle nach 33 Spieltagen 13 Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger FC Arsenal. Womöglich ist es schon am Mittwochabend so weit, wenn die Gunners ausgerechnet bei Liverpools Erzrivale FC Everton antreten müssen und dort nicht gewinnen.
Die nächste Möglichkeit für die Slot-Schützlinge käme dann am nächsten Sonntag gegen Tottenham Hotspur, wenn ein Sieg sicher die Meisterschaft bedeutet.

