Sportvorstand Max Eberl hat bestätigt, dass der FC Bayern München das Vertragsangebot an Joshua Kimmich zurückgezogen hat. Die Gespräche würden dennoch weiterlaufen, persönlichen Groll hege er nicht.
(C)Getty Images"Wir haben uns auf keinen Fall in Joshua getäuscht": Bayern-Boss Max Eberl reagiert auf Gerüchte um Joshua Kimmich
WAS SAGT EBERL?
"Wenn in der Öffentlichkeit die Wahrheit steht, dann ist das so", sagte Eberl nach dem 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart am Freitagabend bei Sport1. "Wir verhandeln, wir reden - und wir haben noch nie einen Stand gegeben, wie der Verhandlungsstand ist."
Am Donnerstag hatten mehrere Medien übereinstimmend berichtet, dass der FC Bayern sein Angebot für eine Verlängerung des bis kommenden Sommer datierten Vertrages zurückgezogen habe. Dies sei bei der Aufsichtsratssitzung am Montag beschlossen worden. Ob dieser Weg die richtige Taktik sei, "sieht man dann, wenn das Resultat da ist", sagte Eberl. "Dann könnt ihr die Note geben."
Der zurückgezogene Angebot bedeutet jedenfalls nicht das Ende der Gespräche. "Wir wissen, was wir aneinander haben und wir gehen sehr respektvoll miteinander um. Wir sprechen", sagte Eberl. Persönlichen Groll hege er keinen, das Verhältnis sei zwischenmenschlich "absolut" intakt. "Wir haben uns auf keinen Fall in Joshua getäuscht. Im Verein wissen wir alle, was wir an Joshua haben."
Ganz grundsätzlich erklärte Eberl: "Keiner steht über dem Verein. Wenn ein Spieler sich anders entscheidet, entscheidet er sich anders - und dann wird es auch beim FC Bayern weitergehen. Hier waren großartige Spieler, die auch irgendwann den Verein verlassen mussten, weil man sich nicht geeinigt hat, weil der Vertrag ausgelaufen ist. Es geht immer wieder weiter. Aber an dem Punkt sind wir nicht."
WAS SAGT FREUND?
Sportdirektor Christoph Freund sagte bei DAZN: "Ich kann nur betonen, dass wir in den letzten Monaten mit Jo richtig gute und faire Gespräche geführt haben und das werden wir auch weiterhin machen. Es wird sehr zeitnah eine Entscheidung geben. Wir kommentieren nichts, was berichtet wird. Wir sind mit Jo in direkten Gesprächen und das ist das Wichtigste."
Laut Sky hat Kimmich ein Angebot des FC Arsenal vorliegen. Darauf angesprochen, sagte Freund: "Ich habe keines bekommen." Verlängert Kimmich nicht, kann der 30-jährige Mittelfeldspieler im Sommer aber ohnehin ablösefrei wechseln. Angeblich sind ansonsten Manchester City, Paris Saint-Germain, der FC Barcelona und Real Madrid an ihm interessiert.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Abgesehen von den interessanten Wechsel-Optionen gibt es laut Bild einen weiteren Grund für Kimmichs Zögern: und zwar Uneinigkeit über ein mögliches Handgeld. Demnach habe der FC Bayern Kimmich ein deutlich geringeres Handgeld für eine Unterschrift geboten als Jamal Musiala und vor allem Alphonso Davies. Davies soll bei seiner kürzlich fixierten Vertragsverlängerung 22 Millionen Euro kassiert haben, Musiala immerhin eine zweistellige Summe.
EIN BLICK AUF KIMMICH:
Beim Auswärtsspiel in Stuttgart fehlte Kimmich aufgrund einer Sehnenreizung. Nachdem er bis dahin jede einzelne Pflichtspielminute dieser Saison absolviert hatte, wurde Kimmich am vergangenen Spieltag beim 4:0 gegen Eintracht Frankfurt schon in der ersten Halbzeit ausgewechselt. Für einen Einsatz im Achtelfinal-Hinspiel gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch sollte es aber reichen.

