"Er passt perfekt": Galatasaray-Star Sacha Boey vor 20-Millionen-Transfer in die Premier League?

Sacha Boey ist in diesem Sommer ein gefragter Mann. Mehrere Premier-League-Klubs sollen sich um den jungen Rechtsverteidiger von Galatasaray bemühen. Boey hat in der vergangenen Saison einen rasanten Aufstieg hingelegt und der 22-Jährige scheint bereit, den nächsten Schritt in seiner Karriere zu gehen.

Galatasaray könnte den ehemaligen Spieler von Stade Rennes ziehen lassen - wenn der Preis stimmt. Vertreter des frischgebackenen türkischen Meisters reisten kürzlich nach England, um auch mit dem FC Arsenal über einen möglichen Wechsel zu sprechen.

Aber wer ist der junge Franzose und warum wird er so hoch geschätzt? GOAL wirft einen genaueren Blick darauf, was den Außenverteidiger, der wohl über 20 Millionen Euro kosten würde, so besonders macht ...

  • Sascha Boey: Wo alles begann

    Boey ist im französischen Montreuil, im Großraum Paris, geboren und aufgewachsen und ist kamerunischer Abstammung. Er spielte zunächst in der Jugend von Romainville, bevor er zu Red Star Paris wechselte, dem viertältesten Profiverein Frankreichs.

    Boey verbrachte zwei Jahre in der Jugend von Red Star, bevor er im Alter von 14 Jahren in die exzellente Akademie von Stade Rennes wechselte, die auch die heutigen Superstars Ousmane Dembélé und Eduardo Camavinga hervorbrachte.

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  • Sacha Boey Rennes 2019-20Getty Images

    Der große Durchbruch

    Boey hatte seinen Durchbruch als 18-Jähriger, als er gegen Ende der Saison 2018/19 sein Debüt in der ersten Mannschaft von Rennes gab. Nachdem er in der Akademie überzeugt hatte, wurde der junge Verteidiger beim 2:2-Unentschieden bei Toulouse in der Ligue 1 in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

    Danach saß er in den letzten beiden Spielen der Saison auf der Bank und entwickelte sich in der folgenden Saison zu einer festen Größe im Kader - auch wenn er dabei einzige Zeit verletzt fehlte. Allein: Er war häufig nur Ergänzungsspieler, zur Stammkraft reichte es in Rennes nicht.

  • Sacha Boey Galatasaray 2022-23Getty Images

    Der aktuelle Stand

    Boey hat gerade eine beeindruckende Saison bei Galatasaray hinter sich. Er wechselte 2021 für nur 1,15 Millionen Euro Ablöse in die Türkei, nachdem er sich nach einer erfolgreichen Leihe zu Dijon entschlossen hatte, Frankreich zu verlassen.

    In seiner ersten Saison in der Türkei musste er sich erst noch anpassen. Er erwischte einen guten Start, bevor ihn eine Verletzung Ende September für mehr als drei Monate außer Gefecht setzte. Das war ein schwerer Schlag für ihn und den Verein, aber er kehrte im neuen Jahr 2022 zurück und zeigte einige gute Leistungen - vor allem gegen den FC Barcelona im März 2022 in der Europa League.

    Im vergangenen Sommer gab es Spekulationen, dass Boey Galatasaray verlassen könnte und ein möglicher Wechsel nach Italien im Raum stünde. Er blieb aber in Istanbul und avancierte zum Leistungsträger.

  • Sacha Boey Galatasaray 2022-23Getty Images

    Sascha Boey: Seine großen Stärken

    Boey ist für seine Fähigkeiten in Eins-gegen-Eins-Situationen bekannt. Er ist ein hervorragender Zweikämpfer und kann sich dank seiner Schnelligkeit auch gegen die dribbelstärksten Außenstürmer behaupten.

    Er ist körperlich stark und gut in der Luft, hat aber auch eine gute Spielübersicht und stößt öfters mit nach vorne. So verkörpert er, was man als "modernen Außenverteidiger" bezeichnet.

    Der 22-jährige hat sicherlich alle Fähigkeiten, die es braucht, um in der temporeichen Premier League erfolgreich zu sein.

  • Verbesserungspotenzial

    Boey stößt gerne nach vorne - doch seine Flanken sind des Öfteren zu unpräzise. Auch bei Abschlüssen lässt die Qualität teilweise zu Wünschen übrig. Ebenso hat er bei seiner Entscheidungsfindung und der Technik noch Luft nach oben.

  • Bacary Sagna ArsenalGetty Images

    Der nächste ... Bacary Sagna? "Passt perfekt"

    Sagna war während seiner Zeit in Nordlondon ein hervorragender Rechtsverteidiger. Seine Fähigkeiten und die jene Boeys weisen Ähnlichkeiten auf.

    Sagnas Trumpf war seine Zweikampfstärke gegen Flügelspieler. Mit seiner Schnelligkeit, Physis und Abgezocktheit entschied er die Eins-gegen-Eins Duelle oft für sich. Er las förmlich die Gedanken des Gegners - wie Boey.

    Wie Sagna kann aber auch Boey im letzten Drittel des Spielfelds sicher noch etwas zulegen. Aber man darf davon ausgehen, dass sich der 22-Jährige bei all den großartigen Spielern im Arsenal-Kader und unter der Anleitung von Trainer Mikel Arteta schnell auch hier verbessern würde.

    Auch Sagna ist ein bekannter Bewunderer von Boey, wie er Anfang des Jahres in einem Interview mit türkischen Medien zugab. "Sacha ist ein Spieler, den ich sehr mag", sagte der Franzose. "Ich denke, er würde perfekt zu Arsenal passen. Auch als Rechtsverteidiger muss ich sagen, dass ich ihn großartig finde. Ich bin sicher, dass viele Vereine Sacha Boey im Auge haben."

  • Sacha Boey Galatasaray 2022-23Getty Images

    Was nun?

    Boey wird voraussichtlich noch in diesem Sommer wechseln. Galatasaray hat mit mehreren Klubs, darunter Arsenal, bereits Gespräche geführt. Ein Wechsel in die Premier League ist sehr wahrscheinlich, denn hier ist das meiste Geld für die Türken zu holen. Über 20 Millionen Euro Ablöse sollen die Istanbuler fordern.

    Auch Boey selbst muss eine Entscheidung über seine Zukunft treffen. Sieht er den Premier-League-Zweiten als seinen nächsten Schritt? Oder will er nach der Enttäuschung in Rennes lieber erst noch einmal bei einem Verein lernen, der eine Stufe unter Arsenal liegt, aber eine über Galatasaray - auch Olympique Marseille soll interessiert sein.

    Aber auch was die Nationalmannschaft anbelangt, muss sich der 22-Jährige entscheiden. Der gebürtige Franzose ist ebenso für Kamerun spielberechtigt - der Trainer der "Unbezähmbaren Löwen", Rigobert Song, hat Gespräche mit ihm geführt. Boey hat jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Vielleicht reicht es in ein paar Jahren ja auch für die französische Nationalmannschaft. Die Rechtsverteidiger-Position ist selbst beim zuletzt zweimaligen WM-Finalisten vakant - Benjamin Pavard und Jules Koundé sind eigentlich gelernte Innenverteidiger. Vielleicht bekommt Boey eines Tages seine Chance unter Didier Deschamps - und beim FC Arsenal.

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