"Ich liebe Marseille", hatte Lucas Hernández im Jahr 2018 in der französischen Zeitung Le Parisien gesagt. Ein solcher Satz reicht ganz locker aus, um in der Hauptstadt das Blut zur Wallung zu bringen. Die Rivalität zwischen beiden Städten ist riesig, bis heute sollte man ein Auto mit Marseiller Kennzeichen nicht in der Stadt der Liebe parken - egal wo.
"Es wäre ein bisschen kompliziert, nach Paris zu gehen", sagte Hernández damals noch. Und: "In diesem Leben kann alles passieren." Mit dieser Weisheit hatte er zweifelsohne Recht und dann betraf sie ihn tatsächlich noch selbst.
Fünf Jahre nach diesen Äußerungen wechselte Hernández, der auch noch in Marseille geboren ist, vom FC Bayern München zu Paris Saint-Germain. Die PSG-Ultras protestierten von Beginn an, kaum waren die Gerüchte über einen möglichen Transfer des Abwehrspielers aufgekommen. Und sie protestierten auch noch, als der Deal längst über die Bühne gegangen war.
Heute, in der Endphase von Hernández' erster Saison in Paris, blickte dieser zuletzt auf seinen Start im neuen Verein zurück: "Die Zweifel bei meiner Ankunft waren völlig normal. Ich war mir dessen bewusst, aber ich bin ein sehr gelassener Mensch, weil ich weiß, was ich will und was ich im Leben und auf dem Platz tun muss. Ich kam zu PSG, um alles zu geben, damit alle Pariser Fans, die ein wenig Zweifel hatten, diese ausräumen und wirklich sehen, dass ich hier bin, um alles für diesen Verein zu geben."