Der ehemalige Star-Schiedsrichter Pierluigi Collina schlägt eine Regeländerung bei Strafstößen vor. Das sagte er in einem Interview mit der Zeitung La Repubblicaanlässlich seines bevorstehenden 65. Geburtstages.
Getty ImagesFür Torhüter wären das gute Nachrichten: Pierluigi Collina schlägt Revolution bei Elfmetern vor
AFPWAS WURDE GESAGT?
Collina plädiert für eine "One-Shot-Regel". Den Spielern solle bei Strafstößen während des Spiels keine Nachschussmöglichkeit mehr zugestanden werden. Ohnehin biete ein Strafstoß meist eine deutlich größere Chance, ein Tor zu erzielen, als durch das Foul verhindert worden sei. Durch die Möglichkeit, bei einem zunächst abgewehrten Ball nachzusetzen, werde es den Keepern noch schwerer gemacht.
"Ich habe dem IFAB [International Football Association Board] einen Vorschlag gemacht: Wenn du vom Punkt scheiterst, ist die Situation vorbei", sagte Collina. Bei einem parierten Elfmeter solle das Spiel mit einem Abstoß fortgesetzt werden.
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Collina ist es auch ein Dorn im Auge, dass die Spieler bei Elfmetern an der Strafraumgrenze verharren und dann so schnell wie möglich lossprinten. "Es sieht aus wie beim Pferderennen", beklagte der Italiener. Zudem komme es nach den Strafstößen aufgrund des Getümmels im Sechzehner oft zu tumultartigen Szenen.
Schon jetzt ist beim Elfmeterschießen nach Verlängerung ein Nachschuss für die Schützen bekanntlich nicht erlaubt.
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Collina gilt als einer der besten Schiedsrichter der Geschichte. Er leitete unter anderem das Champions-League-Finale 1999 zwischen dem FC Bayern München und Manchester United und das WM-Finale 2002 zwischen Deutschland und Brasilien.
Nach seinem Karriereende war er von 2007 bis 2010 Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission in Italien. Von 2010 bis 2018 war er in gleicher Funktion für die UEFA tätig, seit 2017 leitet er die Schiedsrichter-Kommission der FIFA.