Fluminense FC v Borussia Dortmund: Group F - FIFA Club World Cup 2025Getty Images Sport

"Für mich war das nicht einmal so ein Riesen-Ding": Niklas Süle vom BVB packt schonungslos offen über schockierendes Foto von ihm aus

Niklas Süle hat schonungslos ehrlich über seine Gewichtsprobleme gesprochen, die ihn in der Saison 2023/24 seinen Stammplatz bei Borussia Dortmund und einen Platz in der Nationalmannschaft bei der Heim-EM gekostet haben. Der Innenverteidiger ging dabei vor allem auf ein spezielles Foto von ihm beim BVB-Training ein.

  • Niklas Süle IMAGO / Revierfoto

    WAS WURDE GESAGT?

    Im Podcast "Spielmacher" sagte Süle über das Bild, das ihn gut genährt im Dortmunder Trainingsleibchen zeigte: "Als ich sieben oder acht Tage vor dem Champions-League-Finale so eine Performance im öffentlichen Training hingelegt habe, das ging nicht so spurlos an meiner Familie vorbei. Das Foto von mir hat dann doch etwas höhere Wellen geschlagen."

    Der ehemalige Bayern-Spieler führte aus: "Ich glaube, dass es eher für die Leute um mich herum schwieriger ist als für mich. Weil ich ein Stück weit darin geschult bin, mit Medienarbeit zurechtzukommen, mit der Öffentlichkeit zurechtzukommen. Das heißt, ich gehe damit deutlich besser um als zum Beispiel meine Mutter, die irgendwo angesprochen wird, wenn sie zum Einkaufen geht, was vorgefallen ist. Das sind so ein bisschen die Schattenseiten."

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  • WAS IST NOCH INTERESSANT?

    Süle schilderte, er habe die Tatsache, dass das Bild schnell viral ging, zunächst nicht mitbekommen: "Ich war in Dortmund im Behandlungsraum und dann hat mein Physio des Vertrauens eine Anspielung gemacht: Wie es mir denn gehe danach? Und ich sage: Was meinst du, wieso danach?"

    Daraufhin bekam Süle das Foto gezeigt. "Ich hatte das noch gar nicht gesehen. Keiner von meiner Familie, keiner von meinen Freunden, kein einziger Spieler in meiner Mannschaft hat mich darauf angesprochen. Ich glaube, dass die das bewusst nicht gemacht haben, weil es ein sensibles Thema über meine ganze Karriere ist", sagte der 29-Jährige. "Ich war ein bisschen schockiert. Danach habe ich das mal gegoogelt und habe gesehen: Oh, das sieht nicht so gut aus."

    Süle weiter: "Für mich persönlich war das nicht einmal so ein Riesen-Ding. Ich war auf einem mentalen Stand, da hat mich so etwas eigentlich fast gar nicht interessiert. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich über so etwas gar nicht nachgedacht habe. Es war mental eine schwierigere Phase, die ich hatte."

    Sein heutiges Fazit zu dieser Geschichte fällt eindeutig aus: "Das war nicht in Ordnung. Das geht nicht als Fußballspieler. Ich habe auch eine Verantwortung gegenüber mir selbst, gegenüber dem Verein. Das wird mir auch nicht mehr passieren."

  • Niklas SüleGetty Images

    WUSSTEST DU DAS?

    Kurz danach sah sich Süle nach Hilfe um. "Ich habe mir einen Mentaltrainer geholt, der mich in den ersten drei, vier Sitzungen 40-mal unterbrochen und immer gesagt hat: Du musst nicht - du willst!", sagte er. "Er ist eine ganz, ganz wichtige Person für mich geworden. Er kennt mich mittlerweile besser als viele andere Menschen. Er hat mir ein paar Tools an die Hand gegeben, durch die ich ein bisschen strukturierter durch mein Leben gehe. Mir hat das extrem geholfen."

    Süle verriet zudem, dass er dank seiner Berateragentur auf eine Firma zurückgreifen kann, die verschiedene Köche anbietet. Diese kommen seitdem abends bei Süle vorbei und kochen für ihn. "Das nehme ich seit eineinhalb Jahren in Anspruch. Dadurch fällt für mich viel weg, weil ich auch schon mal dazu neige, irgendwie mal recht oder links abzubiegen. Das ist dadurch zum Glück deutlich besser geworden, weil die unfassbar gut kochen. Alles gesund, einfach überragend. Diese zwei Stellschrauben waren bei mir schon sehr entscheidend."

  • WIE GING ES WEITER?

    Süle brachte sich anschließend für die neue Saison bei Dortmund in Form und nahm zehn Kilogramm ab. Derzeit muss die Borussia erneut lange auf ihn verzichten. Süle erlitt im Testspiel gegen Juventus Turin (1:2) "eine Muskelverletzung in der Wade" und steht "in den nächsten zwei Monaten nicht zur Verfügung", teilte der Bundesligist mit.