"Fiel mir schwer, diesen Meinungsumschwung zu glauben": Joshua Kimmich packt über Zweifel bezüglich seiner Vertragsverlängerung beim FC Bayern München aus

Der 30-Jährige betonte zunächst auf Nachfrage, dass der finanzielle Aspekt nicht der Grund dafür war, dass sich die Entscheidung für einen Verbleib in München so lange hin zog. Warum er ausgiebig über seine Entscheidung nachdachte und sich dafür so viel Zeit nahm? Kimmich holte aus: "Es ist so, dass wir aus einer nicht sehr erfolgreichen Saison gekommen sind. Im letzten Sommer hatte ich eher das Gefühl, ein Verkaufskandidat zu sein."

In der Vorbereitung auf die laufende Spielzeit habe Bayern ihm dann jedoch "mitgeteilt, dass ich nun dann doch das Gesicht des Vereins werden soll". Ein Kurswechsel, der den deutschen Nationalspieler nicht auf Anhieb überzeugte: "Es fiel mir schwer, diesen Meinungsumschwung innerhalb von ein paar Wochen sofort zu glauben. Wir haben dann einen neuen Trainer bekommen und dementsprechend wollte ich mir erst einmal anschauen, wohin wir uns als Verein und als Mannschaft entwickeln. Es war für mich sehr wichtig, dass mir der Max (Eberl, Sportvorstand, d. Red.) die nötige Zeit dafür gegeben hat."

Mit der Zeit habe er das zeitweise verloren gegangene Vertrauen in die Vereinsführung beim FCB wieder gewonnen, erklärte Kimmich: "Das hat sich eben in den letzten Wochen und Monaten wieder aufgebaut. Im Sommer war das noch nicht wieder da, aber danach ist das Vertrauen wieder gewachsen."

Der wichtigste Aspekt für seine Entscheidung, bei Bayern zu verlängern, sei für ihn letztlich "das sportliche Gesamtpaket" gewesen, betonte Kimmich. "Man möchte als Sportler in seinen ungefähr 15 Jahren Karriere maximal erfolgreich sein. Ich habe mir die Frage gestellt: Kann ich das hier sein? Und da bin ich zu dem Schluss gekommen: Ich glaube Ja."

Bayern hatte Kimmichs Vertragsverlängerung bis 2029 am Donnerstag offiziell verkündet. In den Wochen zuvor hatte es Gerüchte über einen möglichen ablösefreien Wechsel im Sommer zu einem europäischen Topklub gegeben, unter anderem soll Paris Saint-Germain angeklopft haben. Das Interesse der Franzosen wollte Kimmich zwar nicht bestätigen, er betonte jedoch, generell über einen Wechsel nachgedacht zu haben: "Mein Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen, ich durfte ab 1. Januar mit anderen Vereinen sprechen. Das ist eine spezielle Konstellation. Ich habe mich schon mit dem Gedanken auseinandergesetzt (im Sommer zu wechseln, d. Red.). Und das war mir auch wichtig, um am Ende auch die Entscheidung aktiv für Bayern treffen zu können. Ich wollte unbedingt meine Optionen kennen, sie nebeneinander legen und dann abwägen, was für mich und meine Familie das Beste ist."

Die Frage, ob ein Transfer ins Ausland in Zukunft noch einmal Thema werden könnte, bejahte Kimmich: "Ja, vielleicht. Man weiß nicht, was in vier Jahren ist. Das kann für die ganze Familie und für einen selbst auch immer eine Chance sein."