Punktverluste gegen die Abstiegskandidaten VfB Stuttgart und FC Augsburg und das zwar erfolgreiche aber durchaus biedere Union Berlin, gleichzeitig reihenweise Siege in der Champions League sowie gegen die deutschen Königsklassen-Teilnehmer: Tatsächlich wirkt es etwas kurios, gegen wen der FC Bayern in der bisherigen Saison patzte und gegen wen nicht. Zur Krisenbewältigung kamen die beiden Spiele gegen Leverkusen und Pilsen demzufolge aber genau richtig.
"Es waren zwei Gegner, die uns haben spielen lassen und das haben machen lassen, was wir wollten", analysierte Leon Goretzka. Anders als die ruppigen Bundesliga-Hinterbänkler, boten Leverkusen und Pilsen einerseits mehr Räume und wählten außerdem eine körperlosere Herangehensweise. Beides kam den Münchner Filigrantechnikern entgegen.
Der FC Bayern profitierte bei den Siegen aber nicht nur von den Gegnern, sondern auch von den Spielverläufen. Ein langes, nervenzehrendes und letztlich hemmendes Anlaufen unterbanden die Münchner mit frühen Führungen. "Das hilft in solchen Spielen extrem", urteilte Keeper Manuel Neuer. Bereits vor der Pause erhöhten seine Kollegen jeweils auf 3:0, in der zweiten Halbzeit spielten sie die Siege souverän ins Ziel.
"Als es schlecht lief, war nicht alles schlecht. Genauso ist jetzt nicht alles gut", ordnete Goretzka ein und prognostizierte: "Es werden auch wieder andere Gegner kommen, bei denen es auf mehr Details ankommt." Ob Borussia Dortmund so einer ist? Es darf zumindest bezweifelt werden. Einerseits handelt es sich dabei um einen Champions-League-Teilnehmer nach Münchner Gusto, andererseits gewann der FC Bayern die letzten acht Duelle mit dem vermeintlich größten nationalen Rivalen allesamt.