Doch nochmal zurück zum Ausgangspunkt. Schon in der Vergangenheit gab es Indizien dafür, dass das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und Manuel Neuer etwas bröckeln könnte. So zögerte er gleich mehrfach spürbar, als es darum ging, seinen Vertrag jeweils zu verlängern.
2020 kritisierte der Bayern-Kapitän die Kommunikation mit dem Klub öffentlich.
Damals waren vermeintliche Details aus den Verhandlungen an die Öffentlichkeit geraten. So hieß es, dass Neuer einen Fünfjahresvertrag und ein Grundgehalt von rund 20 Millionen Euro fordere. Beides dementierte er in derBildund schob nach: "Das kenne ich so nicht beim FC Bayern. Mir war immer wichtig, mit den Mitarbeitern in Führungspositionen vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können - so loyal, wie ich mich als Spieler und Kapitän dem Verein gegenüber auch verhalte. Wenn jetzt Sachen offenbar gezielt nach außen getragen werden, ist das auch etwas, das den Bereich 'Wertschätzung' betrifft."
Neuer verlängerte schließlich doch - und erweiterte sein Arbeitspapier 2022 erneut um ein weiteres Jahr bis 2024. Auch damals zögerte der heute 36-Jährige aber. Er habe abwarten wollen, wie die Kaderplanung für die kommenden Jahre aussehe, hieß es in verschiedenen Medienberichten.
Aus dem Umfeld des FC Bayern war in der Vergangenheit mehrfach zu vernehmen, dass der mehrfache Welttorhüter viel Wert darauf legt, an wichtigen Entscheidungen rund um seine Position beteiligt zu sein. In den letzten Jahren soll er sich mehrfach für Sven Ulreich als zweiten Torhüter stark gemacht haben. Als Alexander Nübel kam, wurde ebenfalls berichtet, dass das Neuer verärgert haben soll.
Ab Sommer werden sich die Dinge in München neu sortieren. Der vertraute Torwarttrainer ist ebenso weg wie die Sicherheit, die klare Nummer eins zu sein. Die Konkurrenzsituation mit Yann Sommer wird eine andere sein. Und die aktuelle Situation wird Spieler und Klub noch lange beschäftigen.